Im Sommer 2017 übernahm Christian Hauk als Trainer die Erste Mannschaft von Borussia Veen und stieg mit ihr 2019 in die Bezirksliga auf. Ende 2021 endet die Ära Hauk bei den „Krähen“. Die Mannschaft will nicht mehr dem 46-jährigen Alpener zusammenarbeiten und sprach beim Fußballvorstand vor. Von den Entscheidungsträgern bekam der Trainer dann mitgeteilt, dass für ihn nach viereinhalb Jahren in Veen Schluss sei.
Herr Hauk, warum klappt’s zwischen Mannschaft und Trainerteam nicht mehr?
CHRISTIAN HAUK Dass irgendwas nicht stimmt, hatte ich schon im Sommer während der Vorbereitung gemerkt. Da war vielen Spielern alles wichtiger, als zum Training zu kommen. Einige Jungs musste man förmlich zwingen. In den Wochen danach kristallisierte sich ein Kollektiv heraus, dass seine Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte. Die genauen Gründe, warum die Mannschaft nicht mehr wollte, wurden mir nicht mitgeteilt. Allein sportliche Gründe sollen es aber nicht gewesen sein. Ich möchte aber auch kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen.
Aber es gab doch sicherlich ein Gespräch mit dem Vorstand?
HAUK Am Tag vor dem Spiel gegen den GSV Moers gab’s ein persönliches Gespräch mit dem Vorstand. Es hieß, dass es eben zwischen Mannschaft und Trainerteam nicht mehr stimmen würde. Vor etwa zweieinhalb Wochen sind Teile der Mannschaft mit ihrer Kritik auf den Vorstand zugegangen.
Aber Sie wollen bis zur Winterpause weitermachen – warum?
HAUK Nun ja, so richtig weiß ich das ehrlich gesagt auch nicht. Der Vorstand teilte mir mit, dass auf die Schnelle sicherlich kein Nachfolger gefunden werden würde. Und der Verein liegt mir schon am Herzen. Ich habe dort sehr viele tolle Menschen kennengelernt. Nachdem klar war, dass ich gehen werde, habe ich von ihnen viele positive Rückmeldungen erhalten.
Wie haben denn die Spieler reagiert, als die Nachricht raus war?
HAUK Bis Montagmittag haben sich genau zwei Spieler mit aufmunternden Worten bei mir gemeldet.
Da ist es doch sehr schwer nachvollziehbar, dass Sie in den noch drei ausstehenden Spielen in diesem Jahr die Mannschaft überhaupt noch erreichen....
HAUK Natürlich kann ich nicht versprechen, dass ich tatsächlich die drei Spiele durchziehen werde. Aber ich habe es mir vorgenommen. Mir zu Seite stehen noch Co-Trainer Lukas Höptner und Carsten Menczyk als Torwartrainer. Beide sind Borussen durch und durch. Sie werden sicherlich auch unter meinem Nachfolger weitermachen. Der Vorstand kann froh sein, dass die beiden da sind. Hendrik Betten, der zweite Co-Trainer, ist aus persönlichen Gründen ausgeschieden.
Sie hatten in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass die Mannschaft Zeit benötigt. Sind Sie enttäuscht, dass Sie die Zeit nicht bekommen haben?
HAUK Ich habe schon vor dem ersten Spiel um Geduld gebeten, weil sich wichtige Spieler wie Felix Terlinden verletzt hatten oder wie Christian Quernhorst nach seinem Wechsel vom SV Sonsbeck nicht zur Verfügung standen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Rückrunde wesentlich besser laufen wird. Leider darf ich als Trainer nicht mehr dabei sein.
Saisonbilanz Die Veener liegen mit elf Punkten aus elf Spielen auf dem elften Tabellenplatz.
Restprogramm In diesem Jahr spielt die Borussia noch dreimal um Punkte – an diesem Sonntag beim TuS Xanten (14.30), am 28. November gegen die SF Broekhuysen (14.30) und am 5. Dezember beim TSV Weeze (14.15).