"In dieser Liga entscheiden Nuancen"

"Natürlich freuen wir uns darüber, dass wir noch unbesiegt sind, aber wir hätten uns sicher auch den ein oder anderen Dreier mehr gewünscht", sagt der HSV-Coach gegenüber FuPa, verweist allerdings auch auf das schwere Auftaktprogramm mit drei Absteigern und dem ambitionierten Aufsteiger Herne verweist.

Sehen lassen kann sich vor allem die geringe Anzahl an Gegentoren: Erst einen Treffer musste die SpVg hinnehmen. Den Stempel als Defensivfanatiker will sich Hozjak nicht aufdrücken lassen: "Für mich ist es einfach wichtig, dass System und Struktur in unserem Spiel erkennbar ist. Wir legen viel Wert auf die defensive Arbeit gegen den Ball, aber es müssen auch alle was für die Offensive tun. Es geht darum, eine gewisse Homogenität auf den Platz zu bringen."
Die defensive Stabilität ging in den ersten Spielen teilweise zulasten der Torgefährlichkeit: Erst einen eigenen Treffer erzielten die Hammer: "Wir haben dabei aber auch einige Chancen liegen lassen und wurden nicht immer für unseren Aufwand belohnt", klärt Hozjak auf und spricht die etwas holprige Vorbereitung an: "Wir hatten erst anderthalb Wochen vor Saisonstart den kompletten Kader zusammen. Dass dann noch nicht alle Automatismen komplett greifen können, ist klar."

In einem noch besseren Licht erscheint der Saisonauftakt, wenn man das Lazarett betrachtet: Mit den langzeitverletzten Felix Fuchs, Felix Frank, Ersan Kusakci sowie Moritz Kickermann, Manuel Dieckmann, Noel Below und ganz aktuell David Lohrheider, der sich im Herne-Spiel einen Sehnenteilabriss zuzog, fehlen Hozjak einige bewährte Kräfte. Der 36-Jährige versucht es positiv zu sehen: "Letztes Jahr hatten wir das Verletzungspech zum Saisonende. Ich hoffe, dass es in dieser Spielzeit andersherum ist und wir am Ende dann den längeren Atem haben."

Am Sonntag geht es erst einmal gegen den TSV Marl-Hüls, der zurzeit auf Platz 15 rangiert. Damit kommt es zur Wiederauflage der Partie aus der 1. Runde des Westfalenpokals, als sich die Hammer SpVg mit 4:0 durchsetzte. "Das macht es für uns nicht leichter, eher im Gegenteil", sagt Hozjak und fügt hinzu: "Der TSV hat einige Spieler, die den Unterschied machen können. Wir müssen 100 Prozent konzentriert sein."

Während es für Marl-Hüls nach dem personellen Aderlass im Sommer wohl um den Klassenerhalt geht, darf man gespannt man, ob es für die Hammer SpVg wieder für eine Top-Platzierung reicht. Hozjak lässt sich kein klares Saisonziel entlocken: "Wir müssen nach dem relativ großen Umbruch im Sommer erst einmal wieder unseren Platz in der Liga finden. Für was es am Ende reicht, wird man sehen. Die Liga ist unglaublich ausgeglichen und eng. Da entscheiden Nuancen."