2024-06-12T11:40:35.807Z

Interview

"In der Liga geht es ruck zuck. Wir müssen nur wissen, was wir wollen"

Burak Sezenlik ist im Sommer zurück zum Rixdorfer SV gewechselt. Obwohl der Abwehrspieler als Kapitän und sehr torgefährlich auftritt, muss sein Team aufpassen, nicht in die Abstiegsregion abzurutschen.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Burak Sezenlik, #453

Im Sommer hast du deinen zweiten Anlauf beim Rixdorfer SV gestartet. Wie kam dieser Wechsel zustande?
Für mich ist es spannend, eine neue Herausforderung anzunehmen. Dieses Jahr besteht unsere Mannschaft aus einer guten Mischung von jungen und erfahrenen Spielern. Ich als Kapitän will das, was ich kann, denn jüngeren Spielern mitgeben.

Wie bewertest du den Saisonstart der Mannschaft?
Wir haben stark angefangen. Nachdem es zu den ersten Verletzungen der Spieler kam, sah es in den letzten Spielen nicht mehr so gut aus. Wir sind aber davon überzeugt, dass es wieder nach oben gehen wird.

Von einem Aufstieg spricht bei euch aber keine mehr, oder ist das noch Ziel in dieser Saison?
Wir wollen in diesem Jahr das Maximum rausholen und dabei schon eine gute Grundlage für die neue Saison legen.

Im ersten Anlauf, vor drei Jahren, sollte der Aufstieg bewerkstelligt werden. Warum hat es am Ende für den Verein nicht, für dich persönlich aber schon (bist in die Landesliga gewechselt) geklappt?
Ich hatte im ersten Anlauf viel erwartet von der Mannschaft, aber manchmal ist es so und es klappt nicht, wie man sich das vorstellt, leider. Ich hab eine neue Herausforderung in einer höheren Spielklasse gesucht, deswegen kam der Wechsel zustande. Aber jetzt bin ich zurück und will mit meiner Erfahrung der Mannschaft so viel mitgeben, wie geht. Ich bin auch dieses Jahr vom Trainer und dem Vorstand zum Kapitän gewählt worden und diesen Druck spüre ich, aber ich komme damit klar. Ich mag es, mit Druck umzugehen.

Was macht das Kapitänsamt für dich so besonders?
Als Kapitän muss ich ein Vorbild sein, das weiß ich. Ich bin außerdem selber davon überzeugt, dass ich als erfahrener Spieler auch der Mannschaft gut tue. Ich bin nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz für jeden Spieler da und auch eine Führungsperson.

Wie kam der Kontakt mit Rixdorf erneut zu Stande?
Der Kontakt war nie weg, auch wo ich zum 1.FC Schöneberg gewechselt war. Ich stand mit dem Trainer und den Spielern immer im Kontakt. Als die lange Pause wegen Corona kam hat man sich wieder zusammengefunden.

Warum bist du höherklassig gescheitert, war Berlin-Liga zu ambitioniert?
Nein, eigentlich gar nicht. Ich bin ein ambitionierter Spieler, schon immer gewesen. Das Problem in der Berlin Liga war, dass ich mich mit dem Vorstand bei manchen Sachen nicht einigen konnte. Außerdem war es früher, als ich schon mal höherklassiger gespielt hatte, anders. Jetzt sehe ich ehrlich gesagt die Ligen gar nicht so wie damals. Es geht nur noch um Fitness, mehr nicht. Davor war es Ehrgeiz, Teamgeist und noch vieles mehr. Jetzt geht es nur noch darum, Sonntag 90 Minuten zu spielen und dann vorbei, ciao. Das ist nicht der alte Fußball.

Vermisst du den „alten“ Fußball?
Natürlich, über alles sogar. Das war Fußball, mit allem drumherum. Aber was soll man machen? Man macht natürich gerade das beste draus.

Du zeigst dich bisher sehr torgefährlich, obwohl du Abwehrspieler bist. Liegt das in deiner Natur, der Drang nach vorne?
Ich bin eher für das verteidigen da, aber Tore machen liegt mir auch im Blut. Wenn es mal knapp wird, gehe ich mit vor. Da klappt es häufiger, dass ich mal treffe, nach einem Eckball. Standardsituationen sind meine Stärken, ich nutze das vorne und hinten gut aus.

Nicht jeder Spieler ist gut im Kopfballspiel. Worauf kommt es an?
Es ist erstmal ein großer Vorteil, groß zu sein. Dann natürlich das ich spekulieren und Sprungkraft ist ebenfalls sehr wichtig.

Was geht jetzt noch in dieser Saison mit Rixdorf. Muss man sogar in Richtung Abstiegsregion gucken?
Nein, muss man nicht. Ich weiß, dass diese mannschaft wieder zusammenwächst und den Sprung in obere Tabellenregionen schafft. In der Liga geht es ruck zuck, hoch und runter. Wir müssen nur wissen, was wir wollen.

Aufrufe: 012.11.2021, 08:35 Uhr
Marcel PetersAutor