2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview der Woche
Spürt in Schmittweiler das Vertrauen des Trainers: Dennis Köhler.
Spürt in Schmittweiler das Vertrauen des Trainers: Dennis Köhler. – Foto: Ig0rZh-stock.adobe/Reich

"In den Augen der anderen sind wir nur ein kleiner Dorfklub"

Nachspielzeit mit Dennis Köhler +++ Der Angreifer der SG Schmittweiler spricht über den Traum Landesliga zu spielen, seine starke Leistung gegen Zweibrücken und seine Prinzipien

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Dennis Köhler. Der 24-jährige Offensivmann der SG Schmittweiler spielte gegen die SG Zweibrücken am vergangenen Wochenende eine starke Partie mit fünf Scorerpunkten und erklärt, warum es in Schmittweiler derzeit so gut läuft. Außerdem verrät Köhler im FuPa-Interview der Woche, weshalb er nie für Geld alleine wechseln würde und warum sein Team gerne mal unterschätzt wird.

FuPa: Beim jüngsten Sieg gegen die SG Zweibrücken gelangen dir insgesamt drei Vorlagen und zwei Tore, darunter das entscheidende 6:4 kurz vor Schluss. Wie fühlt sich das an?

Dennis Köhler: Es ist natürlich ein schönes Gefühl zu treffen und damit der Mannschaft zu helfen, allerdings sind die drei Punkte erstmal wesentlich wichtiger. Es war an dem Tag einfach eine tolle Mannschaftsleistung, es hat selbstverständlich aber nicht nur an mir gelegen, dass wir gewonnen haben. Letztlich überwiegt dann doch eher die Freude über den Punktgewinn gegen den direkten Konkurrenten.

Wie würdest du eure Leistung beschreiben?

Wir haben das als Team generell sehr gut gemacht. Wir haben gutes Pressing gespielt und uns auch nach der Führung nicht zurückgezogen. Wir wollten noch mehr, haben aber dann ein paar unglückliche Gegentore nach Standards kassiert - obwohl wir hinten sicher gestanden und eigentlich wenig zugelassen haben.


Letzte Saison standen insgesamt 20 Tore auf deinem Konto, aktuell sind es schon sieben. Knackst du die Zahl aus 2018/19?

Letzte Saison wurde ich fast nur im Mittelfeld eingesetzt. Erst in den letzten vier Spielen habe ich im Sturm gespielt. Auch diese Saison hängt es wieder davon ab, ob ich eher im Mittelfeld oder häufiger mal im Sturm ran darf. Sollte ich aber oft vorne auflaufen, dann sollte schon das Doppelte von meiner jetztigen Marke herausspringen. Ob es dann am Ende wirklich 20 werden, wird sich zeigen. Dazu muss ich auch verletzungsfrei bleiben.


Ihr steht als Aufsteiger aktuell auf dem achten Rang. Was ist deiner Meinung nach der Grund für eure bisher grundsolide Saison?

Der Hauptgrund ist, dass wir zum Großteil zusammengeblieben sind. Wir haben uns zwar auf ein, zwei Positionen verstärkt, aber das Grundgerüst ist geblieben. Mit vielen Spielern spiele ich schon fünf, sechs Jahre zusammen. Man kennt sich untereinander, und auch abseits des Platzes verstehen wir uns alle sehr gut. Ein weiterer Faktor ist noch, dass uns die anderen Mannschaften nicht kennen und auch nicht unbedingt mit uns rechnen. In deren Augen sind wir nur ein kleiner Dorfklub (lacht).


Spielen auch die Zuschauer eine Rolle?

Auf jeden Fall. Wir haben immer einen sehr guten Zuschauerschnitt und auch bei den Auswärtspartien sind immer viele dabei. Das pusht einen dann natürlich nochmal zusätzlich. Es ist schon toll, dass es durch Teamgeist, Zusammenhalt und Unterstützung so gut läuft.


Was war euer ausgerufenes Ziel vor der Saison und hat sich diesbezüglich nach dem guten Start etwas geändert?

Unser Ziel war definitiv erstmal der Klassenerhalt. Wir wollen um jeden Preis den Abstieg vermeiden, wir sind schließlich, was die Erfahrung in der Landesliga betrifft, eine eher unerfahrene Mannschaft sind. Für uns ist es jetzt wichtig, genug Punkte zu holen, um am Ende gesichert dazustehen. Wir möchten so früh wie möglich alles klar machen, schließlich hat die Landesliga nochmnal ein ganz anderes Niveau als Bezirksliga. Da kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass wir die nächsten sieben Partien mit gewinnen werden.


Wie ist die Stimmung derzeit im Verein und auch innerhalb der Mannschaft?

Die Stimmung ist sehr gut. Die Landesliga war immer unser Traum und deshalb versuchen wir natürlich alles, um unsere aktuelle Erfolgserie (drei Spiele ohne Niederlage, Anm. d. Red.) fortzusetzen. Aber klar, man rechnet auch schon mit dem ein oder anderen Rückschlag, wir haben ja auch schon Spiele verloren. Aber die Mannschaft hat das gut verarbeitet. Wir hatten ja in der Bezirksliga fast alles gewonnen, wir kannten im Prinzip gar kein Verlieren mehr. Aber auch damit kommen wir inzwischen gut klar (lacht).


Was verbindet dich persönlich mit der SG?

Ich wohne ja immer noch in Schmittweiler und habe deshalb viele Freunde, die hier spielen. Aus diesem Grund fühle ich mich dort definitiv zuhause. Ich genieße das Vertrauen vom Trainer und fühle mich dem Verein auf jeden Fall verbunden. Wenn allerdings ein Angebot aus der Verbands- oder der Oberliga kommen sollte, dann würde ich schon über einen Wechsel nachdenken. Ich würde aber nie wegen Geld wechseln, dafür sind mir meine Freunde zu wichtig. Bei einem Wechsel zählt für mich einzig und allein die sportliche Perspektive.


Wie sieht deine Prognose für das kommende Spiel gegen Hermersberg aus?

Wir versuchen unser Bestes zu geben und wollen unser Spiel aufziehen, um Hermersberg zu ärgern. Dabei müssen wir vor allem auf unsere schnellen Spieler setzen und versuchen, über Konter gezielte Nadelstiche zu setzen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass die Atmosphäre dort immer sehr hitzig ist und es für uns deshalb wichtig ist, einen ruhigen Kopf zu bewahren. Aber klar, ich fahre natürlich da hin, um zu gewinnen.



Aufrufe: 09.10.2019, 17:00 Uhr
Jan Lucas FrengerAutor