2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Im 15. Anlauf: Pinneberg holt ersten Saisonsieg

Ignatiadis stiehlt Etling die Show!

Viele außerhalb Pinnebergs hätten wohl nicht damit gerechnet, dass der VfL in dieser Saison auch nur ein Spiel gewinnen würde, als "Lurup 2.0" unkten sie das Unterfangen, dem sich Patrick Bethke und sein Trainerteam vor der Saison stellten. Mit 4:2 über Aufsteiger HEBC gelang den Pinnebergern der erste Saisonsieg bei dem es, nach Meinung der Akteure, nicht bleiben wird.

Ignatiadis scheitert an Nennhaus und triumphiert am Ende doch

Die Freude nach Abpfiff war VfL-Trainer Patrick Bethke deutlich anzusehen, außer in den Minuten in denen er sachlich und gefasst den Journalisten seine Worte zum Spiel erzählte. "Die Null ist endlich weg! Ich denke das war über 90 Minuten gesehen verdient! Wir hatten sehr gute Phasen im Spiel, klar hatten wir auch nicht so gute Phasen, weil HEBC natürlich auch immer gedrückt hat und noch versucht hat mit langen Bällen zu agieren. Aber im Großen und Ganzen, auch nach einem verschossenen Elfmeter und zweimaligen Treffern zum Ausgleich und dann trotzdem nochmal zurück zu kommen, muss ich da den Hut vor meiner Mannschaft ziehen!" Tatsächlich war es ein Spiel der Phasen, bereits nach 12 Minuten hätte der VfL mit 2:0 führen können, doch die Nerven von Tristan Trzeciok spielten nicht mit (4.&12.). Danach fand HEBC ein bisschen besser ins Spiel und tauchten die ersten Male vor dem VfL-Gehäuse auf, doch wie zuvor auf der anderen Seite konnte auch Janek Bundt beste Gelegenheiten nicht nutzen (20.&31.). An der Seitenlinie verzweifelte HEBC-Trainer Jörn Großkopf an der Chancenverwertung und am lustlosen Auftritt seiner Mannschaft und mitten in die bis dato beste Phase der äaste, setzte sich Trzeciok auf rechts durch und bediente in der Mitte den blank stehenden Wojciech Krauze, der Timo Nennhaus aus acht Metern überwand (34.). Es hatte noch schlimmer werden können, nachdem Zamans Hereingabe von einem Eimsbütteler mit der Hand abgefälscht wurde, doch Timo Nennhaus konnte den schwach geschossenen Elfmeter von Alexis Ignatiadis parieren und sogar festhalten (41.).

Etling erzielt doch nicht den Lucky Punch..

In der Halbzeit stellte Großkopf um, brachte Ole Natusch für Bundt und Emile Cordasev für den indisponierten Kevin Trapp und stellte auf drei Stürmer um. Neu formiert drückte HEBC den VfL in die eigene Hälfte, ohne aber wirklich zwingend gefährlich zu werden und doch lag der Ball kurze Zeit später im Tor von Maxim Ceban. Einen Freistoß von Maximilian Priebe aus 35 Metern von links verlängerte Amin Bejaoui am ersten Pfosten so unglücklich , dass die Kugel am zweiten Pfosten unter der Latte einschlug (55.). "Wenn du unten stehst, geht der halt so rein." Doch die Bethke-Schützlinge stellten im direkten Gegenzug den alten Abstand wieder her, weil Janek Wrede Yasir Zaman im Strafraum zu Boden drückte. Für den guten Schiedsrichter Martin Pfefferkorn war es keine leichte Entscheidung, doch die Entscheidung den Auswechselspielern, die vor und während der Ausführung des Elfmeters hinter dem Tor hin- und herliefen, teilweise sogar Hampelmänner machten, trotz Ermahnung, nicht Gelb zu geben wie auf der anderen Seite Dominic Lemcke, weil er den Ball nicht zu seinem Torwart zurückschoss (60.), war einer seiner wenigen Fehler. Krauze ließ sich nicht beeindrucken und nagelte den Ball in die von ihm aus linke obere Ecke (58.). Der Doppeltorschütze ließ auch nur wenig später die große Chance zur Vorentscheidung liegen (62.). So blieben die Eimsbütteler im Spiel und liefen verzweifelt an gegen die drohende Niederlage. Die Lücke in der Pinneberger Abwehr fanden dann Natusch und Priebe, der aus 17 Metern Ceban in der Torwartecke überwand (74.). Für die Gastgeber drohte nun wieder ein ernüchterndes Ende wie in einigen Spielen, als sie sich nicht für ihre Leistung belohnen konnten. HEBC hatte Blut geleckt und erhöhte nochmal den Druck, doch statt den Gästen machte Pinneberg wieder das Tor. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld gelang es HEBC nicht den Ball zu klären und über Bejaoui kam der Ball zu Frederik Etling und von dort ins Tor (85.). Der Innenverteidiger war da gerade erst vier Minuten auf dem Platz und sollte eigentlich die Abwehr verstärken, doch am effektivsten war er auf der anderen Seite und erzielte das viel umjubelte 3:2, inklusive Trikot ausziehen und Jubellauf über den halben Platz.

Malcok muss runter, Schlusspunkte von Ignatiadis

"Im Schnitt treffe ich drei mal pro Saison, jetzt brauche ich noch zwei, am liebsten Sonntag gegen Buchholz und im Rückspiel gegen Wedel !",ließ Frederik Etling seine Mannschaftskameraden nach Spielende hoffen. Großkopf ordnete nun natürlich volles Risiko an und schickte seine Jungs mit langen Bällen nach vorne. Hinten komplett offen konterte der VfL seine Mannschaft eiskalt aus und nach Pass von Donat Xhelili markierte Ignatiadis den 4:2 Endstand bevor er sich wie Etling das Trikot auszog und es Nennhaus vor die Nase hielt (90.+3). Die beiden Akteure beharkten sich nach dem verschossenen Elfmeter durchgehend, Nennhaus schoss Ignatiadis nach dem 2:1 den Ball in den Rücken, dieser schob trotz Abseitspfiff den Ball noch an ihm vorbei ins Netz. Pfefferkorn zeigte ihm für den Torjubel direkt zweimal Gelb, wodurch die Pinneberger, nach der Verletzung von Emre Malcok, die letzten Minuten in Unterzahl bestritten. Die zogen sich dadurch, dass Ignatiadis mit seinem Platzverweis gar nicht einverstanden war und dann provozierend über den halben Platz Richtung Ausgang marschierte. Am Endergebnis änderte sich aber nichts mehr.

"Wie eine Million Dollar!"

"Wir haben uns natürlich alle groß gefreut, nach den ganzen Spielen, die wir hinter uns haben wo wir immer als Verlierer vom Platz gegangen sind, war es natürlich schön, dass wir heute gewonnen haben. Die Unterstützung von der Kabine und von allen Spielern, die da waren, war sensationell und genau das was wir brauchen und ich hoffe, dass das in den nächsten Spielen auch weiter so ist!", lobte Etling den Teamgeist seiner Mannschaft, sich aber gleichzeitig ärgerte, dass nun nicht "Etling schießt VfL zum ersten Saisonsieg!" als Überschrift vom Spiel stehen würde. Doppelpacker Wojciech Krauze konnte sogar die Leistung bemessen. "Wie eine Million Dollar! So wichtig war der Sieg heute für uns. Ich denke dank dieser drei Punkte, können wir die Hoffnung haben, dass wir den nächsten Gegner wieder schlagen! Für mich war es auch der erste Doppelpack in der Oberliga, ich habe bisher nur Regional- und Landesliga gespielt und so war es auch für mich persönlich ein besonderes Spiel!"

Aufrufe: 031.10.2018, 19:30 Uhr
Johannes MewesAutor