„Ich will Fußball spielen“

Das nicht aufgrund seiner Torquote. Dogan traf bislang in 19 Spielen erst zweimal und kommt auch in den vergangenen beiden Spielzeiten auf zusammen nur fünf Tore. Wohl aber aufgrund seiner Qualitäten als Vorbereiter. Bereits acht Mal hat der technisch versierte 22-Jährige mit seinem Pass zu einem unmittelbaren Torerfolg beigetragen. Er ist damit der Top-Vorlagengeber der Oberliga. „Die Zehn ist meine Position. Auf der Acht komme ich auch klar. Ich will einfach Fußball spielen.“ Das wollte Dogan schon mit fünf Jahren, als er seine Laufbahn beim TSV Ahlen begann.

SC Paderborn 07 statt erste Mannschaft bei RW Ahlen

Von dort zog seine Familie nach Rheda-Wiedenbrück. Von 2009 bis 2015 kickte Dogan für RW Ahlen und entschied sich dann, trotz der Option dort in der ersten Mannschaft zu spielen, für einen Wechsel zum SC Paderborn 07. „Bereut habe ich das nie. Ich bin hier sehr zufrieden und hatte und habe sehr gute Trainer, unter denen ich mich jeweils weiterentwickeln konnte.“ Mirko Dickhaut war Dogans erster Seniorentrainer, es folgten der Leiter des heutigen Nachwuchsleistungszentrums des SCP, Christoph Müller, und nun Michél Kniat. „Er und Christopher John machen richtig gute Arbeit. Wir werden auf jeden Gegner überragend eingestellt. Dazu sind sie menschlich auf unserer Linie und nah am Team dran. Die Entwicklung der Mannschaft im Laufe der Saison ist kein Zufall“, findet Dogan, der mit seinen 22-Jahren selbst zu den Führungsspielern zählt.

Die Brüder spielen alle in der Kreisliga

„Wir Älteren, wie Anton Safonov oder Dominique Soethe, haben eine Verantwortung gegenüber den jungen Spielern, die aktuell erst ihr erstes Seniorenjahr bestreiten. Das sind wichtige Erfahrungen, die mich als Persönlichkeit weiter voranbringen.“ Durchsetzen musste sich Dogan schon in jungen Jahren, denn er ist der Jüngste von vier Söhnen und mittlerweile soweit, dass er in Sachen Fußball den Ton angibt. „Meine Brüder spielen alle in der Kreisliga. Ich sage ihnen schon ab und an mal, wie ich die Situation auf dem Platz gelöst hätte“, schmunzelt der Spieler mit der Rückennummer 26. Seine Familie schaut sich nahezu alle Spiele von ihm an. Ein weiterer Punkt, der Dogan sehr wichtig ist. Familiärer Verein, familiäres Umfeld, so kann er sich am besten entwickeln. „Daher ist es mir auch immer wichtig, meine Aufgaben beim Verein bis zum Ende zu erfüllen. Das war in Ahlen so und so wird es auch in Paderborn sein“, sagt Dogan.

Was im Sommer passiert, ist noch nicht klar

Ob er nämlich über den Sommer hinaus bleiben wird, ist noch nicht klar. Der Vertrag läuft aus. Vom Alter her, ist er kein U21-Spieler mehr, aber die Profis, die wahrscheinlich bald in Liga Zwei spielen, sind wohl etwas weit weg. „Ich möchte den nächsten Schritt machen, aber Paderborn ist immer eine Option. Da spielt auch Michél Kniat als Trainer eine große Rolle für mich. Wir sind in Gesprächen und schauen, was im Sommer passiert.“ Bis dahin wird Dogan, der aktuell noch an einer Leistenzerrung laboriert, sicher noch den einen oder anderen Assist auflegen. „Die erfahrenen Spieler sind auch dafür zuständig, dass die Jungen lernen, Siege richtig zu genießen. Es kommen bis zum Saisonende hoffentlich noch ein paar dazu.“