2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Marcel Schott in Aktion beim Hessenpokal-Gastspiel von Eintracht Stadtallendorf beim FC Gießen. 	Archivfoto: Ben
Marcel Schott in Aktion beim Hessenpokal-Gastspiel von Eintracht Stadtallendorf beim FC Gießen. Archivfoto: Ben

»Ich muss geduldig bleiben«

RL SÜDWEST: +++ Youngster Marcel Schott ist bei Eintracht Stadtallendorf„mittendrin, statt nur dabei“ +++

Stadtallendorf . Seit Mitte Januar rollt der Ball wieder über die Plätze am Herrenwaldstadion. Eintracht Stadtallendorf, aktuell Tabellenletzter der Regionalliga Südwest, bereitet sich intensiv auf die Restrunde in Deutschlands vierthöchster Liga vor und wird versuchen, dem „Wunder Klassenerhalt“ im Vorjahr ein zweites folgen lassen. Getreu dem alten Motto des ehemaligen Sportsenders DSF „Mittendrin statt nur dabei“ ist auch Marcel Schott mit von der Partie und möchte sich beim Regionalligisten auch im neuen Jahr weiter verbessern.

Ein gutes Jahr ist es erst her, dass der vor Kurzem 19 Jahre alt gewordene Offensivspieler sich neben den Partien bei den A-Junioren des JFV Alsfeld auch seine ersten Sporen bei den Aktiven verdiente. In der letzten Winterpause wechselte er zum Gruppenligisten SpVgg. Leusel, absolvierte in der Restrunde 2017/18 zwölf Partien, in denen ihm vier Tore gelangen und trug damit seinen Teil zum Klassenerhalt der Caliskan-Truppe bei. Im Sommer folgte dann für viele überraschend bereits der nächste Karriereschritt, denn für einige Beobachter kam der Wechsel zu Eintracht Stadtallendorf in die Regionalliga doch ein wenig früh. „Klar ist das ein großer Sprung. Es ist ja so, dass ich in dieser Saison sogar noch bei den A-Junioren spielen dürfte“, versteht Schott die Bedenken. „Aber wenn du eine solche Chance bekommst, dann musst du auch versuchen, sie zu nutzen. Es ist natürlich ein sehr großer Schritt, aber ich merke schon, dass ich mich in der kurzen Zeit schon sehr weiterentwickelt habe.“

Dennoch lief der 19-Jührige in der bisherigen Spielzeit überwiegend für die U23 der Eintracht auf und erzielte in der Kreisoberliga in zwölf Partien bereits acht Tore. In der Regionalliga konnte Schott aber auch schon debütieren und dies ausgerechnet im Hessenderby gegen den Traditionsverein Offenbacher Kickers. Ein weiterer Kurzeinsatz gegen den SC Freiburg II steht noch zu Buche, immerhin vier Mal reichte es für den Regionalliga-Kader der Eintracht. „Ich muss geduldig bleiben und bin da auch realistisch. Natürlich komme ich mit meinen damals 18 Jahren nicht hierher und spiele direkt regelmäßig in der Regionalliga. Das war mir von Anfang an bewusst. Wir haben hier eine klasse Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielern, die mir noch einiges voraus haben“, beschreibt Schott.

Im Vergleich zum Gruppenliga- oder gar zum Juniorenfußball geht es in der vierthöchsten Liga natürlich wesentlich schneller zu, das ist dem Offensivspieler schnell aufgefallen. „Nur schnell zu laufen reicht da nicht mehr. Du hast weniger Zeit bei der Ballannahme und musst dabei praktisch direkt vorausdenken. Gedanklich musst also wesentlich schneller sein“, so Schott zu den Hauptunterschieden, zu denen eine „deutlich größere Körperlichkeit“ ebenfalls gehört. Doch seine Entwicklung in den wenigen Monaten in Stadtallendorf beschreibt Schott durchaus als positiv, in die kürzlich gestartete Vorbereitung geht der 19-Jährige daher auch extrem motiviert. „Es ist natürlich toll, wenn man mal im Kader oder sogar auf dem Platz steht. Diese Momente will man wieder erleben, und dafür werde ich weiter Gas geben. Ich will dem Team ja auch irgendwann helfen können“, betont Schott, der bei den Herrenwaldern einen Vertrag bis 2020 besitzt. „Du musst um deine Chance kämpfen und dich Woche für Woche und Training für Training neu beweisen. Du bekommst hier keine Einsätze geschenkt, sondern musst sie dir verdienen. Trotzdem habe ich auch großes Vertrauen in unser Trainerteam und weiß, dass sie mich fördern. Das hilft natürlich enorm.“

Und wie auch die Hoffnung auf weitere Einsätze in der Restrunde, so hat der Eintracht-Offensivakteur auch die auf ein erneutes „Klassenerhalts-Wunder“ noch lange nicht aufgegeben. „Wir waren in den meisten Spielen absolut konkurrenzfähig, oft haben nur Kleinigkeiten gefehlt. Wir haben manchmal einfach das Tor nicht gemacht und sind dafür oftmals bitter bestraft worden. Aber noch sehe ich alle Chancen für uns, um in der Klasse zu bleiben. Aufgeben werden wir uns mit Sicherheit nicht“, ist Marcel Schott der Kampfgeist deutlich anzumerken. Und wer weiß, vielleicht kann der 19-Jährige ja selbst auf dem Platz noch dazu beitragen, dass Eintracht Stadtallendorf auch über das Saisonende hinaus in der Regionalliga Südwest spielt.



Aufrufe: 08.2.2019, 20:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor