2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
F: Pötter
F: Pötter

»Ich fühle mich sehr wohl hier«

HESSENLIGA: +++ Watzenborns Neuzugang Matthias Henn im Gespräch +++

WATZENBORN-STEINBERG (thos). 133 Einsätze in Liga drei, 19 in Liga zwei und drei in der Bundesliga: Diese Zahlen machen Matthias Henn, der in seiner Karriere für den 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig und Hansa Rostock auflief, zum sogenannten „Königstransfer“ beim Hessenligisten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Vor dem Rückspiel gegen den SC Waldgirmes spricht der 32-Jährige über die aktuelle Lage bei der Teutonia, sein neues Leben in Mittelhessen, das heutige Derby und sein Debüt in der Bundesliga vor zwölf Jahren.

Herr Henn, welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie mit Kaiserslautern am 23. April 2005 bei Borussia Dortmund?

Meine Erinnerungen daran sind sehr real, es war mein erstes Jahr im Seniorenbereich. Hans-Werner Moser wurde Trainer des Bundesliga-Teams und hat zwei, drei Spieler aus der Amateurmannschaft mit hoch genommen – darunter ich. Vor dem Dortmund-Spiel waren zwei Verteidiger bei uns gelbgesperrt, sodass ich in den Kader gerutscht bin. Allein das war schon ein großes Erlebnis. Mit Spielzeit hatte ich da gar nicht gerechnet. Dann hat sich aber ein weiterer Abwehrspieler verletzt und ich bin eingewechselt worden. Vor 75 000 Zuschauern war das ein Riesenerlebnis. Und auch wenn man sich natürlich auf die Aufgabe auf dem Platz konzentriert, schaut man ab und zu nach draußen und fragt sich: Wo bist du denn hier?

Springen wir in die Gegenwart: Wie haben Sie sich inzwischen im Club und in Mittelhessen eingelebt?

Ich bin in der Mannschaft und vom Verein sehr gut aufgenommen worden. Ich habe eine schöne Wohnung in Gießen gefunden und fühle mich sehr wohl hier. Dass ich bereits zwei Tore gemacht habe, ist natürlich umso schöner. Ich fühle, dass ich angekommen bin und freue mich auf das, was da noch kommt. Von Gießen und der Umgebung habe ich noch nicht so viel gesehen.

Es sind drei Spieltage absolviert: Welchen Eindruck hat das Niveau in der Hessenliga und speziell das Ihrer Mannschaft bei Ihnen hinterlassen?

Ich denke, dass das Niveau unseres Teams für die Hessenliga sehr gut ist. Beim 3:0 in Flieden am letzten Samstag haben wir unser bestes Spiel gemacht, das sollte nun unser Maßstab sein: eklig in den Zweikämpfen, extrem dominant, alle zehn Feldspieler haben extrem gut gegen den Ball gearbeitet. Das Niveau der Hessenliga kann ich noch nicht so gut einschätzen, da wir gegen Mannschaften wie Fulda und Dreieich, die ebenfalls große Ambitionen haben, noch nicht gespielt haben.

Bei der Teutonia sind Sie der Spieler mit der größten fußballerischen Vita, zweiter Kapitän und agieren als Innenverteidiger auf einer ganz wichtigen zentralen Position. Welche Rolle nehmen Sie in der Mannschaft ein?

Von hinten habe ich die bessere Übersicht und sehe bestimmte Sachen, die ein Spieler auf der Außenbahn nicht so gut erkennen kann. Also gebe ich lautstarke Kommandos und versuche überdies meine Qualität im Aufbauspiel und auch eine körperliche Robustheit einzubringen. Ich nehme die jungen Spieler bei uns auch mal an die Seite und rede zwei, drei Sätze mit ihnen, um ihnen zu helfen. Die Jungs sind alle klar im Kopf und, so glaube ich, dankbar für ein paar Tipps. Das ist das, was Stefan Hassler und Gino Parson auch von mir erwarten.

Ihr Premieren-Tor haben Sie im Hinspiel beim SC Waldgirmes markiert (4:1-Sieg). Worauf wird es ankommen, dass die Teutonia auch das Rückspiel für sich entscheiden kann?

Zunächst einmal hat Waldgirmes seitdem zweimal gewonnen und sechs Punkte wie wir auch. Von daher ist es eines der Top-Duelle. Für uns ist immer entscheidend, mit welcher Einstellung und Leidenschaft wir in die 90 Minuten gehen, denn fußballerisch haben wir es drauf. Wenn das alles passt, dann wird es für Waldgirmes ganz schwierig, bei uns Zählbares zu holen.



Aufrufe: 018.8.2017, 20:08 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor