Hummetroths Aufstieg in Gefahr

912 Minuten blieb der SV Hummetroth ohne Gegentor. Gewann in den ersten zehn Spielen zweimal zweistellig. Vor der Saison war es dem Klub gelungen, mehrere Spieler aus höheren Spielklassen zu verpflichten. Nahezu planmäßig lief es für die Mannschaft von Trainer Pascal Trizzino, ehe der SVH beim TSV Seckmauern II antreten musste, der ebenfalls von Sieg zu Sieg geeilt war, allerdings ohne dabei besonders spektakulär aufgetreten zu sein. „Im direkten Aufeinandertreffen überraschte uns der Verfolger mit einer hoch engagierten Vorstellung. Es war ein dominanter Auftritt der Kreisoberliga-Reserve, die an diesem Tag nicht nur 3:2 gewann, sondern auch die bessere Einstellung zeigte“, berichtet Axel Karg anerkennend.

„Am letzten Spieltag muss der TSV II noch bei uns antreten, wo wir uns ein sogenanntes Endspiel um die Meisterschaft erhoffen. Ansonsten müssten wir den A-Liga-Aufstieg über die Relegationsspiele realisieren“, setzt der Hummetröther auf eine Fortsetzung der Spielzeit. Eine erweiterte Regelung mit zwei direkten Aufsteigern würde dem Verein natürlich ebenfalls in die Karten spielen, zumal der Abzug von einem Punkt aufgrund der Nichterfüllung des Schiedsrichter-Pflichtsolls schmerzen dürfte.

Es wäre für den Klub fatal, wenn der bestens besetzte SVH-Kader den A-Liga-Aufstieg nicht schaffen würde. Keiner anderen Mannschaft gelang es, in den letzten 25 Jahren in den ersten 16 Spielen 99 Tore anzubringen. Dennoch hat sich der Klub in der Winterpause noch einmal namhaft verstärkt: Prominentester Neuzugang ist Daniele Toch, der zuletzt für den Hessenligisten Rot-Weiß Walldorf am Ball war; davor für Viktoria Aschaffenburg in der Regionalliga und den SV Darmstadt 98 in der Dritten Liga auflief. Er soll mit Dennis Bender (SKG Roßdorf) im Mittelfeld auf das Tempo drücken. Ein weiterer Neuzugang ist Stefan Stefanovski, der vom Kreisoberligisten TV Fränkisch-Crumbach auf die Hummetröther Höhe wechselte. Mit ihm und Cagdas Pektas im Sturm ist der SVH top aufgestellt. „Mit Philipp Altmaier von der KSG Georgenhausen haben wir noch einen soliden Mann für die Viererkette hinzubekommen“, informiert Axel Karg weiter.

Auch in Hummetroth macht man sich große Sorgen darum, ob die Saison wegen des Corona-Virus’ zu Ende gespielt werden kann. „Das hat uns völlig überrannt“, sagt Karg, der mit einer Fortsetzung frühestens Mitte Mai rechnet: „Und selbst da müssten wir mit einem Drei-Tage-Rhythmus rechnen, der bis zum Anfang der hessischen Schulferien gehen würde.“ Sollte es zu einem Saisonabbruch kommen und der SVH sein Ziel „Aufstieg“ verfehlen, dann weiß der Mann aus dem Vorstand auch noch nicht, wie es beim SVH weitergeht, ob beispielsweise die Unterstützer eine weitere B-Liga-Saison akzeptieren werden.

„Wir haben uns darüber noch keine großen Gedanken gemacht, weil wir von der Fortsetzung der Spielzeit 2019/20 ausgehen. Und wenn nicht, dann müsse eine gerechte Lösung gefunden werden, die auch die Mannschaften berücksichtigt, die in ihren Ligen auf dem Relegationsplatz stehen. Da kann es eigentlich nur auf eine Aufstockung der Liga für die nächste Saison hinauslaufen. Sorgen mache ich mir auch um das Kreispokal-Endspiel, das der Verband für den 20. Mai nach Hummetroth vergeben hat und das wir als Viertelfinalteilnehmer noch erreichen können“, sagt Axel Karg.