2024-04-25T14:35:39.956Z

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HSV II: Meister-Trainer dachte an Aufgabe

Coach Dennis Reddmann bot nach elf Spielen seinen Rücktritt an +++ Er blieb und führte den Hamminkelner SV II zum Titel

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Eigentlich wollten sie das Geld aus der Mannschaftskasse sparen, um nächstes Jahr groß auf Tour zu gehen. "Aber jetzt machen wir doch noch was", sagt Trainer Dennis Reddmann. Kein Wunder: Einer der wohl kuriosesten Saisonverläufe endete für den Hamminkelner SV II mit der Meisterschaft in der Kreisliga B und dem Aufstieg.

Am elften Spieltag war die HSV-Reserve 15 Punkte von der Tabellenspitze und nur vier Zähler vom ersten Abstiegsplatz entfernt. "Nach der Niederlage am elften Spieltag gegen Anadolu Spor hatte ich meinen Posten angeboten. Aber die Jungs wollten, dass ich weitermache", erinnert sich Reddmann.

Damit hatten die Kicker den richtigen Riecher. In den restlichen 19 Partien ließ der Meister bei 17 Siegen, einem Remis und einer Niederlage nur fünf Zähler liegen. Damit fingen die Hamminkelner noch die TuS Drevenack ab, die in die Relegation musste und dort am Sonntag mit 1:2 gegen den SV Werth scheiterte.

Am fünftletzten Spieltag der Saison 2012/13 hatten Dennis Reddmann und Co-Trainer Taner Demir den HSV II übernommen. Bereits vor einem Jahr hatte das Team die Chance zum Aufstieg, verspielte die Meisterschaft aber durch Niederlagen gegen abgestiegene Gegner. "Da war damals auch Hochmut dabei. Aber die Jungs haben aus ihren Fehlern gelernt", so der 32-jährige Reddmann. "Das ist zwar oft ein zusammengewürfelter, aber charakterstarker Haufen. Christian Buttenborg hat sogar einen Urlaubsflug umgebucht, um beim letzten Spiel dabei zu sein."

Von einer Mannschaft im eigentlichen Sinne zu sprechen, ist trotzdem schwierig. Rekordverdächtige 48 Akteure hat Reddmann eingesetzt. "Der Kontakt zu den anderen Teams im Verein ist gut. Alle haben gerne ausgeholfen. Ich freue mich auch, wenn es unsere Spieler wie Christoph Müller und Tobias Quartsteg in die erste Mannschaft schaffen. Teilweise hatten wir Torwarte als Feldspieler. Und als dann wieder mehr Stammpersonal zurück war, hatten wir auch gleich einen großen Konkurrenzkampf", sagt der Trainer.

Kampf ist für Reddmann ein wichtiges Stichwort. "Damit kann man in der Kreisliga B einiges erreichen. Beim 3:2-Sieg am 25. Spieltag gegen Anadolu Spor mussten wir personell wieder einiges umstellen und der Gegner war spielerisch klar besser. Aber wir haben überragend gekämpft. Danach habe ich auch daran geglaubt, dass wir es tatsächlich schaffen können."

Ein weiteres Plus der HSV-Reserve ist die ausgeglichen starke Offensive. Sechs Spieler haben mindestens sieben Treffer erzielt. Reddmann selbst findet man seit Jahren in keiner Torschützenliste mehr. Er ist eher gezwungenermaßen ins Trainerfach gewechselt. Der einstige Stürmer musste seine Laufbahn auf dem Platz nach einer schweren Fußverletzung beenden. "Ich bin froh, wenn ich noch joggen und ab und zu mal vier gegen zwei mitspielen kann. An der Seitenlinie habe ich mittlerweile einige Haare verloren beziehungsweise graue dazubekommen", sagte Dennis Reddmann, der Co-Trainer Taner Demir lobt. "Er hat großen Anteil an diesem Erfolg." Aber während die Mannschaft bis auf Jan Schrattenholz zusammenbleibt, möchte sich Taner Demir eine neue Herausforderung suchen.

Dennis Reddmann blickt optimistisch in Richtung Kreisliga-Oberhaus. "Die Kreisliga A mit ihren vielen ersten Mannschaften ist richtig stark. Aber wir haben in Testspielen gegen Mannschaften aus der Klasse auch schon ganz gut ausgesehen. "Wichtig ist der Zusammenhalt und dass sich die Spieler bei Niederlagen, von denen wir sicherlich einige kassieren werden, nicht anpflaumen."

Am kommenden Freitag steigt beim HSV II die Aufstiegs-Grillparty. Am 26. Juni werden dann mit dem Planwagen die kommenden Spielstätten besucht. Haltestellen auf der Tour sind unter anderem in Bislich, Brünen, Lackhausen, Lankern und Dingden.

Aufrufe: 019.6.2015, 16:04 Uhr
RP / Andreas NohlenAutor