Die beiden ranghöchsten Amateurfußball-Teams des Kreises Paderborn verpassten das Endspiel. Oberligist SC Paderborn II verlor sein Halbfinale gegen Mastbruch mit 0:5 und unterlag im kleinen Finale dem Bezirksligisten SC Borchen im Neunmeterschießen. Westfalenligist Delbrücker SC war im Viertelfinale an Hövelhof gescheitert.
„Das war die Krönung unseres Fußballjahres. Erst der Aufstieg in die Landesliga, jetzt der Silvester-Cup-Sieg“, frohlockte Hövelhofs Trainer Björn Schmidt nach dem Triumph. Überragender Mann des Finaltages war dabei Nico Thieschnieder. Der HSV-Akteur schoss sein Team mit acht Treffern gegen Neuenbeken, Delbrück und Borchen ins Endspiel und sicherte sich mit insgesamt zehn „Buden“ die Torjägerkanone. Im Finale begnügte sich der Mann mit der Nummer 21 jedoch mit zwei blitzsauberen Assists, die Sebastian Laigle und Oliver Werner verwerteten. Da Laigle und Tim Dirkes weitere Tore erzielten, führte Hövelhof bei einem Gegentreffer von Niklas Hagen 150 Sekunden vor Schluss mit 4:1. Die Entscheidung? Denkste! Mastbruchs Flying Goalie Niklas Hagen und Dennis Fortak verkürzten auf 3:4. 60 Sekunden waren noch zu spielen. Doch Hövelhof rettete den Vorsprung mit etwas Glück und viel Geschick über die Zeit.
Die DJK Mastbruch um Cheftrainer Roberto Busacca landete somit wie schon 2016 auf dem zweiten Platz. „Doch es überwiegt ganz klar der Stolz“, sagte Busacca und blickte noch einmal auf die 5:0-Gala gegen den Titelverteidiger: „Unser Halbfinale gegen den SCP war ohnehin nicht mehr zu toppen.“
Der besagte SC Paderborn II musste sich diesmal mit Rang vier zufrieden geben. Doch auch der ist aller Ehren wert, denn die SCP-Reserve war vermutlich das jüngste Team, das je bei einem Silvester-Cup angetreten ist. Da am Finaltag auch noch der bereits im Urlaub weilende „Oldie“ Mustafa Dogan (22 Jahre) fehlte, lag das Durchschnittsalter bei knapp 17,7 Jahren. Der SCP zeigte bis zum Halbfinale bärenstarke Leistungen, ehe es eine 0:5-Schlappe gegen Mastbruch setzte. Im kleinen Finale lagen die jungen Wilden durch Tore von Malte Kaiser, Justus Henke und Torwart Luis Hillemeier bereits mit 3:0 vorne, doch die Routiniers vom SC Borchen (Durchschnittsalter 29 Jahre) glichen durch Raphael Winter, Rostand Ndoumi Kemadjou und Jonas Koy noch aus. Und so gab es das erste Neunmeterschießen des Finaltages. Dort hielt Hillemeier, der zum besten Torwart des Turniers gekürt wurde, gleich drei Borchener Versuche. Doch auch SCB-Keeper Martin Hofnagel war drei Mal zur Stelle. Und da SCP-Akteur Luka Driller zudem am Pfosten scheiterte, behielt Borchen mit 7:6 die Oberhand.
„Allein der Halbfinal-Einzug war überragend. Und dann haben wir uns im kleinen Finale nie aufgegeben“, jubelte Borchens 38-jähriger Altmeister Mike Schmitz und verteilte ein dickes Lob an Martin Hofnagel, der bereits vorher in den Turnierspielen zwei Neunmeter gehalten hatte. Und auch SCP-II-Coach Michél Kniat zog ein positives Fazit: „Die Jungs haben ein extrem gutes Turnier gespielt und sich sehr gut präsentiert. Da kann man nur zufrieden sein.“ Grund zur Zufriedenheit hatte zudem der gastgebende SV Heide, denn das Spektakel Silvester-Cup hatte erneut alle Erwartungen erfüllt.
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