2024-09-18T12:22:00.113Z

Ligabericht
Der Moment vor dem 1:0: Nach dieser Kopfballverlängerung von Kiels Bjarne Thiesen gegen den Chemnitzer Fabian Schuch (re.) kommt das Spielgerät über Umwege zum Torschützen Hilkiah Voigt (links).ism
Der Moment vor dem 1:0: Nach dieser Kopfballverlängerung von Kiels Bjarne Thiesen gegen den Chemnitzer Fabian Schuch (re.) kommt das Spielgerät über Umwege zum Torschützen Hilkiah Voigt (links).ism

Holstein Kiels U19 mit Sieg über Chemnitzer FC

Jungstörche nach Pflichtsieg wieder auf Kurs

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Passend zum Anlass des letztwöchigen Feiertages, gastierte mit den A-Junioren des Chemnitzer FC ein Team aus einem neuen Bundesland im Projensdorfer Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Die Hausherren agierten vom Anpfiff weg dominant und hatten das Abwehrzentrum der Sachsen als Schwachstelle ausgemacht. Immer wieder lief die Kieler Offensive aussichtsreich auf die Chemnitzer Abwehrreihe zu, traf im letzten Drittel zunächst jedoch falsche Entscheidungen, suchte noch einen Haken oder ein weiteres Abspiel, wo ein humorloser Abschluss die effizientere Alternative dargestellt hätte.

Allerdings machte die Gästedefensive es den Hausherren mit zwei tief stehenden Viererketten auch schwer. Und doch war das 1:0 für die Mannschaft mit deutlich mehr Ballbesitz und Offensivgeist in Minute 30 hochverdient: Nach langem Einwurf von Tim Möller und einer Kopfballverlängerung von Bjarne Thiesen wurde Jan Matti Seidels Schussversuch im Zentrum zwar noch geblockt, doch der Sommerneuzugang vom FC St. Pauli Hilkiah Voigt stand bei seinem ersten Startelfeinsatz goldrichtig für den Rebound und verwandelte aus kurzer Distanz (siehe Foto).

Der Treffer schien für etwas zu viel Beruhigung auf Seiten der Fördestädter gesorgt zu haben, denn sie kamen schläfrig aus der Kabine und produzierten einen völlig unnötigen Freistoß in 18 Metern Entfernung zum eigenen Tor, den FC-Kapitän Tim Campulka nur 75 Sekunden nach Wiederanpfiff formvollendet über die Mauer und ins Netz zirkelte.

Der lautstark bejubelte Ausgleich – es war immerhin das erst zweite Bundesliga-Saisontor der Gäste – stellte eine temporäre Zäsur im Spielverlauf dar, denn die „Jungstörche“ begannen in der Folge zu grübeln, machten einige unerzwungene Fehler und hatten Glück, das Mats Melahn einen Schussversuch Campulkas in höchster Not blocken konnte und ein Abschluss von Björn Trinks aus 16 Metern nur knapp über den Kasten segelte (63.).

Doch mitten in dieser Phase des Grübelns gelang den Hausherren ein fantastischer und brustlösender Spielzug: Melahn leitete einen langen Ball von Barne Pernot per Kopf in den Lauf von Voigt weiter, der glänzend auf Möller durchsteckte, welcher CFC-Keeper Lucas Hiemann überwand und so einen echten Wirkungstreffer ins Ziel brachte (64.).

Der Hieb zum Knock-out ließ nicht lange auf sich warten. Keine zehn Zeigerumdrehungen später schickte Tim Schüler Möller auf der linken Seite, dessen Hereingabe der in Abwesenheit des Nationalkickers Noah Awuku auf sich aufmerksam machende Voigt über die Linie drückte. Seidel erhöhte anschließend gegen aufmachende Gäste per Chip auf 4:1 (78.), ehe Erik Tallig die etwas zu zügellos nach vorn spielenden Kieler mit dem 4:2 bestrafte (85.).

„Der Sieg war für die Jungs natürlich enorm wichtig. Nun kann man in Ruhe auf die nächsten Aufgaben hinarbeiten und hat in der Tabelle den Anschluss zum Mittelfeld hergestellt“, zeigte sich NLZ-Leiter Fabian Müller beruhigt. „Wir haben die Tabellensituation im Vorfeld gar nicht so sehr thematisiert“, besann sich Trainer Finn Jaensch lieber auf die stärken seines Teams, das, abgesehen von der wackeligen Phase nach der Halbzeitpause, viel Lob von ihm erntete.

Holstein Kiel: Kornath – Wansiedler, Pernot, Thiesen, Schüler – Schleemann – Seidel, Griese (56. Melahn), Zinkondo (83. Petersen), Möller (81. Drauschke) – Voigt (73. Wanger).

Chemnitzer FC: Hiemann – Schubert, Eckhardt, Prasser, Schuch – Trinks (76. Kherraz), Campulka, Tallig, Christl – Gümpel (81. Müller), Kühne.

SR: Rosin (SV Lieth).
Zuschauer: 180.
Tore: 1:0 Voigt (30.), 1:1 Campulka (47.), 2:1 Möller (64.), 3:1 Voigt (73.), 4:1 Seidel (78.), 4:2 Tallig (85.).
Aufrufe: 09.10.2017, 12:00 Uhr
SHZ / wtiAutor