2024-05-15T11:26:56.817Z

Interview
Nico Kornmann will mit dem TSV Burg-/Nieder-Gemünden in der A-Liga „oben“ mitmischen. 	Archivfoto: Raab
Nico Kornmann will mit dem TSV Burg-/Nieder-Gemünden in der A-Liga „oben“ mitmischen. Archivfoto: Raab

Höhere Ziele? Das will die Mannschaft so!

KLA ALSFELD: +++ Nico Kornmann über die Liga und Pläne des TSV Burg-/Nieder-Gemünden +++

Gemünden . In den Alpen war Nico Kornmann, Trainer des Alsfelder Fußball-A-Ligisten TSV Burg-/Nieder-Gemünden, in dieser Woche unterwegs. Was von der Symbolik gut passt, denn nach Vorjahresrang sieben strebt der 33-Jährige mit seinem Team in dieser Saison höhere Ziele an. Der Start in die neue Spielzeit ist – wenn auch auf den letzten Drücker – geglückt, am Sonntag (15 Uhr) steht nun die erste Auswärtsaufgabe auf dem Programm.

Ein 3:2-Sieg in allerletzter Minute gegen den SV Nieder-Ofleiden und das nach 0:2-Rückstand. Wie ist die Gefühlslage nach der ersten Partie?

Nico Kornmann: „Da wir am Ende die drei Punkte eingefahren haben, ist sie natürlich gut, die Zufriedenheit überwiegt schon, da ich weiß, wie wichtig es ist, gut in eine Saison zu kommen und direkt dreifach zu punkten. Darüber hinaus sehe ich aber das Spiel als Ganzes und auch, dass wir in der ersten Hälfte jegliche Sicherheit haben vermissen lassen und überhaupt nicht gut reingekommen sind. In der zweiten Halbzeit war das dann ganz anders, da haben wir zwei, drei, vier Schippen drauf gelegt.“

Am Sonntag geht es zur FSG Queckborn/Lauter, die seit 2015 nicht mehr gegen den TSV gewinnen konnte. Allerdings endeten beide Spiele der Vorsaison Remis (2:2, 0:0). Wie sind die Erwartungen?

Kornmann: „Die Statistiken waren mir nicht bekannt, sind für mich aber auch nicht von großer Bedeutung. Denn in der Liga geht es sehr, sehr eng zu, sodass du nirgendwo hinfahren und dir sicher sein kannst, die Punkte schon im Sack zu haben. Da wir aber in diesem Jahr oben mitspielen wollen, haben wir schon den Anspruch, in Queckborn zu gewinnen. Ich war ja aus beruflichen Gründen in dieser Woche nicht bei den Einheiten dabei, habe aber lange mit Marc (Demper, TSV-Co-Trainer, die Redaktion) telefoniert und mir sagen lassen, dass im Training gut gearbeitet wurde. Da soweit auch alle fit bin, bin ich optimistisch fürs Wochenende.“

Im Vorjahr war nach dem Abstieg das Ziel, mehr Spiele zu gewinnen, als zu verlieren, was letztlich gelang (14 Siege, 12 Niederlagen). In diesem Jahr sind die Ziele höher gesetzt. Was sind die Gründe für die gestiegene Erwartungshaltung?

Kornmann: „Da gibt es aus meiner Sicht zwei Hauptgründe: Zum einen war das erste Jahr in der A-Klasse nach dem Abstieg aus der Kreisoberliga ein ‚Spaßjahr‘, in dem wir einfach mal wieder Spiele gewinnen wollten – und möglichst mehr als wir verlieren. Das ist uns letztlich auch gelungen, was wichtig war. Es ging wirklich nur darum, wieder Freude am Fußball zu entwickeln. Zum anderen kam aber jetzt auch aus der Mannschaft heraus der Wunsch, sich höhere Ziele zu setzen und in der Tabelle in höhere Regionen zu kommen. Dass das Team mehr will und dann auch einen höheren Aufwand betreibt, ist die Grundvoraussetzung, um dann auch erfolgreich zu sein und dieses Ziel zu erreichen. Zudem konnten wir den Kader der Vorsaison halten und uns noch verstärken, sodass uns es aus in personeller Hinsicht besser aussieht als in der letzten Saison.“

In der Liga geht es dennoch eng zu. Was muss passieren, dass der TSV seine Ziele auch wirklich erreicht?

Kornmann: „Zum einen muss jedem bewusst sein, dass man nicht vom Reden weiter oben landet, sondern wir insgesamt mehr machen müssen. Aber aktuell tun wir das auch und jeder zieht in dieser Beziehung gut mit. Über eine Saison kommen dann natürlich viele Faktoren zusammen: Du musst von größeren Ausfällen verschont bleiben, auch wenn wir in der Breite sicherlich gut aufgestellt sind. Natürlich brauchst du auch ab und an Spielglück, denn wie angesprochen wird es in vielen Spielen sehr eng zugehen. Am wichtigsten ist es aber, Konstanz in die Leistungen zu bekommen. Das ist uns im letzten Jahr nicht immer gelungen.“

Der große Favorit, der allen enteilt, wird in der Kreisliga A aktuell noch gesucht – glaubt man den Fachleuten. Wenn erwarten Sie in diesem Jahr in den oberen Tabellenregionen?

Kornmann: „Reiskirchen ist gut gestartet, sie werden aus meiner Sicht definitiv ganz oben mitspielen. Natürlich habe ich auch die Spitzenteams des Vorjahres, Ohmes/Ruhlkirchen und Kirtorf, auf dem Zettel. Zudem haben sich Harbach und Mücke ja auch selbst ins Gespräch gebracht, Lumda/Geilshausen hat sich gut verstärkt. Wenn man uns dann noch mit hinzuzählt, sind wir schon bei sieben Mannschaften, die oben mitspielen wollen. Ich fände es für die Liga absolut klasse, wenn wirklich viele Mannschaften um die Spitze kämpfen und es bis zum Schluss ausgeglichen zugeht. Aber bei der Menge der Mannschaften, die oben dabei sein wollen, ist es klar, dass es nicht alle schaffen. Wir haben jedoch keinen Druck und machen uns auch keinen, sondern wollen einfach nur eine gute Saison spielen.“



Steckbrief

Name: Nico Kornmann

Alter: 33-

Beruf: selbstständiger Handelsvertreter für Spielwaren.

Wohnort: Deckenbach.

Bisherige Vereine: Jugend Homberg, Marburg; Herren FSG Homberg/Ober-Ofleiden, SpVgg. Mücke, TSV Burg- /Nieder Gemünden.

Hobbys: Fußball, Darts und Würfeln.

Lieblings-Profiverein: Eintracht Frankfurt.

Aufrufe: 010.8.2019, 06:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor