Acht Jahre stand er als Co-Trainer im zweiten Glied, ehe ihm im Sommer 2015 die Verantwortung für die B-Junioren in Unterrath übertragen wurde. "Die U17 war damals aus der Niederrheinliga abgestiegen, aber ich hatte meine Zusage für beide Ligen gegeben", erinnert er sich. Der Wiederaufstieg war angepeilt, der Durchmarsch in die Bundesliga aber natürlich nicht. "Da hat auch wirklich niemand mit gerechnet", sagt er. "Offiziell war der Klassenerhalt das Ziel, in der Kabine haben wir uns Platz eins bis sechs zum Ziel gesteckt."
Als Gründe für den Erfolg nennt Höfer den Zusammenhalt der Mannschaft, die ausgeglichen besetzt sei und in der es keinen Star gebe. "Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, und das ist keine Floskel", sagt er. "Einen Spieler herauszuheben, würde den anderen nicht gerecht. Was die Jungs geleistet haben, ist Wahnsinn. Mal haben wir verdient gewonnen, mal den Sieg erkämpft, mal hatten wir Glück, das gehört unbedingt dazu." Vor allem aber war Unterrath für die Ligarivalen ein unangenehmer Gegner. Nicht unfair, aber schwer zu knacken; ein Team mit einer guten Grundordnung.
Ein Erfolgsrezept hat Höfer nicht, oder vielleicht eben doch: "Ich habe die Jungs einfach in Ruhe gelassen. Es gab ein paar Grundprinzipien, aber ansonsten viele Freiheiten. Im Sommer hatten wir allerdings eine harte Vorbereitung, in der die Jungs sehr gut mitgezogen haben. Und dann war es eine Mischung aus Talent, Können und Glück."
Höfer ist zwei Mal mit der Mannschaft aufgestiegen - und geht. Er wäre gerne geblieben. "Mir war zugesagt, dass ich die B-Junioren langfristig trainieren kann", berichtet er. "Dann hieß es im Winter, dass ich die A-Jugend übernehmen soll, weil Sascha Walbröhl die Mannschaft übernimmt. Ich war enttäuscht und fand die Art und Weise merkwürdig. Und weil für mich das Wort zählt, habe ich mich anderweitig umgeschaut." Fündig geworden ist er beim FC Büderich, wo er die U19 übernimmt.
Höfer - der Nagelsmann von Düsseldorf. Höfer lacht. "Ich war in dieser Saison der erfolgreichste Jugendtrainer in Düsseldorf, aber im Sommer geht alles von vorne los. Wer zum Saisonbeginn sechs Mal verliert, der ist weg. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Was Nagelsmann in Hoffenheim macht, ist überragend. Aber man muss auch das Vertrauen der richtigen Leute bekommen. Aber Nagelsmann ist sehr weit weg."
Die große Bühne ist auch nicht Höfers Metier. "Ich stehe nicht gerne im Vordergrund", sagt er bescheiden, und so wirkt er auch. "All das ist nur dank der Mannschaft möglich." Trotzdem würde er gerne eines Tages "mal mit dem Fußball Geld verdienen. Zumindest hinzuverdienen. Wenn es zum Leben reichen würde, wäre es toll".