2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht

Hitzeschlacht mit Knalleffekt

Bezirksliga: Rot-Weiß Wittlich rettet in der Nachspielzeit noch einen Punkt, nachdem es gegen die SG Ruwertal bereits mit 0:2 hinten gelegen war.

Nach einer von beiden Seiten höchst intensiv geführten Hitzeschlacht über fast 100 Minuten trennten sich am Sonntagnachmittag der SV Rot-Weiß Wittlich und die SG Ruwertal 2:2 unentschieden. Dabei konnten die in ihrem Sturm und Drang nie nachgebenden, aber auch vor dem gegnerischen Tor oft einfallslos agierenden Schützlinge von Trainer Frank Meeth am Ende froh sein, dass sie überhaupt noch einen Zähler auf der Habenseite verbuchen durften. Bis über die 80. Minute hinweg führten die Gäste mit 2:0. Der Ausgleichstreffer fiel erst sehr spät in der Nachspielzeit. Nach drei Auftaktsiegen war das Remis der erste Punktverlust des mit Aufstiegsambitionen gestarteten Säubrenner-Clubs.

Zum großen Teil sahen die 200 Zuschauer auf dem Kunstrasen am Bürgerwehr Einbahnstraßen-Fußball. Die Rot-Weiß-Kicker machten das Spiel, Ruwertal hielt in der Defensive aufopferungsvoll dagegen und war bei zwei Kontern erfolgreich: Zum ersten Mal in der 18. Minute, als Mathias Biwer im Nachsetzen einen Abpraller mit dem Kopf fast auf der Torlinie verwertete. Wittlichs Torwart Philipp Berhard hatte zuvor aus kurzer Distanz und spitzem Winkel glänzend gegen Sven Meyer pariert. Beim zweiten Mal war es Lukas Hofmann, der nach feiner Einzelleistung eine Eins-gegen-eins-Situation perfekt abschloss.

Dass die Gäste aus Kasel, Waldrach und Mertesdorf überhaupt so lange noch im Spiel blieben, hatten sie neben ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit und der Ruhe und Übersicht von SGR-„Denkmal“ Karsten Willems einem an diesem Tag glänzend aufgelegten Marius Mergen zwischen den Pfosten zu verdanken. Alleine bis zur Pause war der Mann mit der Nummer 38 drei, vier Mal in höchster Not gegen die technisch versierten RW-Angreifer in höchster Not zur Stelle. Auch nach der Pause riskierte er einige Male Kopf und Kragen vor den RW-Angreifern und war ein sicherer Rückhalt.

SG-Ruwertal-Trainer Gerd Morgen:

Im zweiten Spielabschnitt schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das blaue Bollwerk aus dem Ruwertal die ersten Risse bekommen würde. Aber das Team des Trainerduos Gerd Morgen/Benjamin Leis wehrte sich, verlor auch unter Druck den Handlungsfaden nicht. Die Defensive bolzte die Bälle nicht einfach nur sinnlos hinten raus, sondern setzte immer wieder Nadelstiche über die Flügel. „Was die Mannschaft bei diesen Temperaturen nur drei Tage nach dem Pokalspiel gegen den gleichen Gegner wieder körperlich geleistet hat, ist phänomenal“, lobte Morgen seine Truppe. Und fügte hinzu: „Auch wenn der Ausgleich sehr spät gefallen ist. Wir haben einen Punkt gewonnen, nicht zwei verloren. Dass eine Mannschaft mit dieser Qualität, mit einem früheren Stürmer aus der 3. Liga, der die Bälle vorn fest festmacht, dann auch mal trifft, ist nur allzu natürlich.“

In der Tat war es der angesprochene Sebastian Szimayer, der Rot-Weiß mit seinen beiden späten Treffern vor der Heimniederlage bewahrte. Trainer Frank Meeth war trotz des einen noch ergatterten Punktes in der absoluten Schlussphase bedient: „Das war viel zu wenig. Wir haben uns oft selbst im Weg gestanden. Da nützt dann auch die ganze Feldüberlegenheit nichts, wenn man seine vielen Torchancen nicht verwertet. Aber wir sind noch dabei, auch wenn es jetzt drei Teams über uns gibt, die noch ohne Punktverlust sind.“

SV Rot-Weiß Wittlich - SG Ruwertal⇥ 2:2 (0:1)

RW Wittlich: Philipp Berhard – Gabriel Harig, Mansour Touré Diop, Albutrin Aliu, (85. Ruslan Lasiak), Fjoraldo Celanji, (75. Edgar Skarina), Daniel Littau, Philipp Meeth, Arman Anari, Nicolae Stefan, Marc Arbeck, Sebastian Szimayer.

SG Ruwertal: Marius Mergen – Lukas Hofmann, (60. Jannis Hoffmann), Pascal Neumann, Jonas Jung, (78. Fabian Müller), Mathias Biwer, Jean Pascal Franken, Sven Meyer, Fabian Regel, Karsten Willems, Michael Blau, (90. Daniel Schönberger), Christopher Cartus, (70. Christopher Pieper)

Schiedsrichter: Markus Wozlawek (Bad Breisig)

Zuschauer: 180

Tore: 0:1 Biwer (18.), 0:2 Hofmann (54.), 1:2, 2:2 Szimayer (83., 90.+5)

Aufrufe: 07.9.2021, 10:45 Uhr
Jürgen C. BraunAutor