Herzschlag-Halbfinale beim TSV Wankendorf

VfR-Coach Thomas Möller indes war nach der Nervenschlacht auf dem Jahnplatz fix und fertig. Wer sich Notizen zum Spiel gemacht hatte, dessen Block war am Ende vollgeschrieben. „Beide Teams haben mit offenem Visier agiert“, meinte Möller.

Die am meisten diskutierte Szene war das zwischenzeitliche 2:3 in der 100. Minute. Wankendorfs guter Verteidiger Tobias Jantzen blieb nach einem Duell mit Deniz Grothe verletzt am Boden liegen. Der VfR war im Ballbesitz spielte die Kugel aber nicht ins Aus und traf knapp 30 Sekunden nach besagtem Zweikampf ins Tor. Die Wankendorfer waren außer sich, protestierten völlig zu Recht vehement.

„Dieser Treffer hatte einen faden Beigeschmack. Das war nicht der Fairplay-Gedanke, den ich lebe und den ich eigentlich auch meinen Spielern zu vermitteln versuche“, räumte Möller ein.

Zenker sah ein Versäumnis in dieser Szene eher in den eigenen Reihen, weil sein Team abschaltete. Referee Falk Sebastian Schmidt erklärte später: „Hier lag offensichtlich keine schwerere Verletzung vor. Wenn ich in der Szene die Partie unterbreche, dann ist solch ein Spiel alle fünf Minuten unterbrochen.“

Groll hegte Gästetrainer Möller weniger auf Schmidt, sondern vielmehr auf seinen wegen versuchter Tätlichkeit vom Platz gestellten Torhüter Yilmaz Caglar. Ansonsten lobte der 49-Jährige sein Team: „Meine Mannschaft hat ihre Sache in Unterzahl super gemacht.“ Positives nahm am Ende auch Zenker mit: „Was ich gesehen habe, macht Mut für die Meisterschaftsrunde.“

Dem Wankendorfer Coach gehörte auch das Schlusswort an einem denkwürdigen Nachmittag: „Dann werden wir eben im kommenden Jahr den nächsten Anlauf im Pokal nehmen.“

Tore: 0:1 Tidim (44.),1:1 Dittkuhn (77.), 1:2 Bilgen (83., Foulelfmeter), 2:2 M. Schiffer (90./+3, Foulelfmeter), 2:3 Hathat (100.), 3:3 Bobzien (113.),

Elfmeterschießen: Dittkuhn (Wankendorf) schießt an die Latte, 3:4 Bilgen, 4:4 Jantzen, Dagli schießt über das Tor, Sparfeld scheitert an Newe (VfR), 4:5 Gohrke, Bobzien scheitert an Newe, 4:6 Grothe.

Rote Karten: A. Duggen (Wankendorf) als bereits ausgewechselter Spieler (101., kollektive Beleidigung der gegnerischen Ersatzbank) – Caglar (90./+1, versuchte Tätlichkeit).