2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
So wie hier gegen den VfB Reichenbach wollen Tom Baier (rot) und die SG Hüffelsheim sich im Pokal gegen Idar-Oberstein teuer verkaufen.
So wie hier gegen den VfB Reichenbach wollen Tom Baier (rot) und die SG Hüffelsheim sich im Pokal gegen Idar-Oberstein teuer verkaufen. – Foto: Martin Imruck

Herbstkracher im Verbandspokal

Schwere, aber reizvolle Heimspiele für Hüffelsheim und die Eintracht +++ Hassia erneut gegen Alemannia

REGION. Das Tagesgeschäft im Amateurfußball nimmt mit Herbstbeginn mal so richtig an Fahrt auf. Gerade noch jubelten die Landesliga-Kicker der SG Hüffelsheim über den 1:0-Derbysieg beim VfR Kirn, da steht schon der nächste Kracher auf dem Programm. Am Mittwoch (19 Uhr) trifft die SGH in der fünften Verbandspokalrunde zuhause auf Verbandsligist SC Idar-Oberstein.

„Ein Topgegner mit einem sehr guten Kader“, freut sich Enes Sovtic auf das Flutlichtspiel. „Genau dafür spielen wir im Pokal mit, genau so eine Aufgabe haben wir uns gewünscht“, erklärt der Spielertrainer mit Blick auf die favorisierten Kräfte, ohne jedoch das „B-Wort“ in den Mund zu nehmen. Ein Bonusspiel ist es für den Landesligisten ohne Zweifel, doch leichtfertig hergeben werde man das Duell auf gar keinen Fall. „Ja, wir können befreit aufspielen, aber wenn wir die Chance kriegen, wollen wir natürlich weiterkommen. Idar ist der Favorit, aber wir werden sie so lange wie möglich ärgern“, verspricht der 36-Jährige den Gästen einen heißen Pokalfight. „Wir nehmen so ein Spiel gerne mit und werden das auf jeden Fall auch genießen.“

Neben dem Kracher des FCK in Mechtersheim hält der Pokalabend aber auch noch weitere spannende Duelle bereit. Heimrecht hat etwa die SG Eintracht Bad Kreuznach, die ab 19.30 Uhr auf dem Kunstrasen in Winzenheim TB Jahn Zeiskam zu Gast hat. „In der für uns schwersten Phase überhaupt ein brutal starker Gegner“, erwartet SGE-Coach Thomas Schwarz gegen das Topteam der anderen Verbandsliga-Gruppe eine schwere Aufgabe. Seit dem 4:2-Erfolg in Runde vier beim TSV Langenlonsheim-Laubenheim haben die Kreuznacher in der Runde aus drei Spielen nur einen Punkt geholt. Wenngleich das nicht immer die Kräfteverhältnisse auf dem Platz wiedergespiegelt habe, so nervt es die Verantwortlichen doch gehörig. „Es läuft momentan nur gegen uns. Wir müssen versuchen, aus unserer Situation positiven Frust und Bock auf Widerstand zu entwickeln“, gibt der 32-Jährige den Kurs vor. Die Trendwende einzuleiten, dafür müssten alle noch eine Schippe draufpacken. „Wir müssen selbst dafür sorgen, das jetzt umzudrehen und in Energie zu packen, die es braucht, um in 90 Minuten gegen diesen Gegner zu bestehen“, hofft Schwarz, das Flutlicht und die sooft angepriesenen „Eigenen Gesetze des Pokals“ auch seiner Mannschaft helfend unter die Arme greifen.

Nach dem Derby ist vor dem Derby

Nach dem Derby ist vor dem Derby. Oder: Sonntag war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. So etwas gab es noch nie. Zweimal Hassia Bingen gegen Alemannia Waldalgesheim innerhalb von vier Tagen. Am Sonntag holten sich die Grün-Weißen in der Meisterschaft den Dreier mit einem 2:0-Erfolg an der Waldstraße. Am Mittwoch (19 Uhr) treffen beide Kontrahenten am Hessenhaus erneut aufeinander, diesmal allerdings im Verbandspokal. Für die rot-schwarzen Binger geht es darum, etwas gutzumachen, vor allem nach dem uninspirierten Auftritt der ersten Hälfte vom Sonntag.

„Ordentlich präsentieren!“ Das fordert Hassia-Trainer Thomas Eberhardt von seiner Mannschaft. Ordentlich heißt, kompakter zu stehen und sich nicht von den schnellen Angreifern der Alemannia überlaufen zu lassen. Ordentlich heißt, in die Zweikämpfe zu kommen und eben nicht an strategisch wichtigen Positionen schnell gelb-belastet im Zweifelsfall einen Rückzieher machen zu müssen. Ordentlich heißt, die zweiten Bälle zu gewinnen und diese nicht in schöner Regelmäßigkeit an den Gegner abzuschenken. Ordentlich heißt, mit der kompletten Mannschaft auch defensiv umzuschalten.

Für Alemannen-Coach Aydin Ay hat nach eigenem Bekunden diesmal die Meisterschaft absolute Priorität. Fast schon gebetsmühlenartig betont er die Bedeutung, nach dem Spiel schnell zu regenerieren, damit jeder beim Anpfiff frische Beine und einen frischen Kopf hat. „In Bingen wird es für uns schwieriger“, sagt der 38-Jährige. Warum? „Weil der Platz am Hessenhaus mitspielt und uns die Hassia sicher kein zweites Mal derartig einladen wird.“ Das Momentum sieht er dennoch auf seiner Seite, „denn die 20 Punkte in der Meisterschaft und die Entwicklung der Jungs sind sensationell.“ Die Tabellenkonstellation in der Oberliga, in der die Alemannia hinter Meisterschaftsfavorit Eintracht Trier auf Rang zwei steht und das gesetzte Ziel, unter die ersten Sechs zu kommen, mit dem Ende der Hinrunde schon fast in Händen hält, spielt am Mittwoch keine Rolle.

In diesem Jahr nicht mehr spielen werden die beiden Spielführer. Sowohl Antonio Serratore (Hassia) als auch Can Özer (Alemannia) müssen ihre schweren Knieverletzungen in Ruhe auskurieren. Bei der Hassia hat Ex-Profi und September-Neuzugang Patrick Haag nach seiner Einwechslung am Sonntag zur zweiten Halbzeit gezeigt, dass er das Spiel in die Hand nehmen und lenken kann. „Derbysiege sind extrem gut fürs Selbstvertrauen“, anerkannte ein rundum zufriedener Julius Haas bei der Alemannia am Sonntag nach seinem überraschenden Einsatz in der zweiten Hälfte nach nur einer absolvierten Trainingseinheit mit der Mannschaft. Genau mit dieser Einstellung werden alle Akteure in den zweiten Teil gehen.



Aufrufe: 06.10.2021, 09:45 Uhr
Martin Imruck und Jochen WernerAutor