2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Sekunden nach seinem ersten Ballkontakt lässt sich Schönebergs Wolfgang Wöß (Nummer 17) von den zahlreichen Fans feiern. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 im Relegationsspiel gegen den FC Benningen bedeutete die Entscheidung.  Foto: Axel Schmidt
Sekunden nach seinem ersten Ballkontakt lässt sich Schönebergs Wolfgang Wöß (Nummer 17) von den zahlreichen Fans feiern. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 im Relegationsspiel gegen den FC Benningen bedeutete die Entscheidung. Foto: Axel Schmidt

Held mit drei Ballkontakten

Der SV Schöneberg bleibt in der Kreisklasse +++ Dank Leidenschaft und einem Edeljoker

Handgezählte drei Ballkontakte hatte Schönebergs Wolfgang Wöß bei seinem Auftritt im Relegationsspiel gegen den FC Benningen: einen Kopfball an der Außenlinie, den Anstoß nach dem 2:3-Anschlusstreffer Benningens und – viel wichtiger – das Tor zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung. Das war überhaupt der erste Ballkontakt nach seiner Einwechslung in der 81. Minute. „So kann man doch im letzten Spiel seiner Karriere doch abtreten“, schmunzelte der 43-jährige Joker des SV Schöneberg. „Seit zwei Wochen redet er davon, dass er das entscheidende Tor zum Klassenerhalt macht“, sagte SVS-Trainer Marcus Eder. Er hat mit dem 3:2-Sieg gegen den FC Benningen seine Mission als Retter erfüllt.

SV Schöneberg – FC Benningen 3:2
Vor 550 Zuschauern in Lauben war die Mannschaft von Ex-Regionalligaspieler Stefan Pfohmann in der ersten Halbzeit spielbestimmend. Während bei Schöneberg in der Vorwärtsbewegung immer wieder Abspielfehler für Ballverluste sorgten, lief der Ball beim FC Benningen besser durch die Reihen. Allerdings auch nur bis zum Strafraum, echte Torgefahr strahlten die agilen Michael Schulz und Michael Daidrich jedoch nicht aus. Besser machten es da die Schöneberger. Als Florian Lampert im Strafraum gelegt wurde, schnappte sich Mathias Wucher den Ball und verwandelte den Foulelfmeter zur Führung (32.). Der Jubel auf der schwarz-gelben Seite der Laubener Tribüne war noch nicht verklungen, da verlängerte Wucher eine Flanke aus dem Halbfeld per Kopf zu Sebastian Wurm, der aus vollem Lauf den Ball mit links aus zehn Metern ins Netz drosch (36.). Benningen kam noch vor der Pause zum Anschlusstreffer: Michael Schulz schlenzte einen Freistoß sehenswert in den Winkel (41.).
Im zweiten Durchgang ließen die Kräfte beider Teams nach. Benningen agierte nun vermehrt mit langen Bällen, die von der Schöneberger Defensive problemlos entschärft wurden. In der 81. Minute wechselte Eder dann seinen Joker Wöß für den ausgepumpten Wucher ein. Zwei Minuten später setzte sich Wurm auf der rechten Seite durch und passte scharf nach innen. Weil ein Benninger über den Ball schlug, landete dieser bei Wöß, der am langen Pfosten nur noch einschieben musste. Damit war die Partie entschieden, wenn auch Korbinian Wiest in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter zum 2:3 verwandelte. „Spielerisch war Benningen besser, aber was meine Mannschaft kämpferisch und läuferisch auf den Platz gebracht hat, war vom Feinsten“, sagte ein glücklicher Marcus Eder nach der Partie. „Man sieht, dass man mit Leidenschaft viel schaffen kann.“ Das sah auch Michael Scherer. Der Trainer des TSV Zaisertshofen wird im Juli Nachfolger von Eder in Schöneberg. „Ich hab’ schon mitgezittert“, gibt er zu. Er übernimmt nun einen Kreisklassisten. Allerdings wird der Edeljoker dann nicht mehr dabei sein, für Wolfgang Wöß war es das letzte Spiel. Lokalsport MZ

Aufrufe: 07.6.2019, 07:41 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor