2024-05-29T12:18:09.228Z

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Rückkehrer Yannik Wex (links) ist bei der Hassia wichtig fürs Mannschaftsgefüge.
Rückkehrer Yannik Wex (links) ist bei der Hassia wichtig fürs Mannschaftsgefüge. – Foto: Edgar Daudistel

Hassia: Glaube an die eigene Stärke

Oberligist Bingen möchte im schweren Spiel bei der TSG Pfeddersheim gleich nachlegen

BINGEN. Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Die alte Fußballweisheit aus dem Hause Sepp Herberger trifft am Samstag zweifellos auf Hassia Bingen zu. Die Mannschaft trifft als Tabellenachter der Oberliga-Abstiegsrunde um 15.30 Uhr bei der TSG Pfeddersheim an. Der Klassenprimus im Zwölferfeld war nur hauchzart an der Qualifikation zur Meisterrunde gescheitert, geht mit dem Rückenwind aus dem souveränen, in der zweiten Halbzeit herausgeschossenen 4:0-Erfolg bei der SG Mülheim-Kärlich ins erste Heimspiel der Entscheidungsrunde.

Guter Start in die Abstiegsrunde

Vier Punkte sind es für die Binger hin zu Platz fünf, der den Klassenerhalt definitiv sichert. Fünf sind es bis zu Mülheim-Kärlich auf drei. Nach den jüngsten Heimsiegen gegen Waldalgesheim (4:3) und vergangene Woche gegen den FV Eppelborn (3:1) ist die Hassia wieder im Geschäft, sind Hoffnung und Zuversicht zurück, das Ziel in den ausbleibenden elf ausstehenden Partien zu erreichen.

Vor allem, weil sich die Mannschaft gefunden zu haben scheint, eine neue Harmonie und die notwendige Lockerheit herrschen. Was vor wenigen Wochen noch nach unvermeidlichem Abstieg aussah und nach Durchhalteparolen klang, hört sich jetzt nach realistischer Perspektive an. Gute Stimmung, stimmiges Mannschaftsgefüge. Junge Spieler, die nach der Trennung des Vereins von mehreren Routiniers neues Selbstbewusstsein bekommen haben. Dazu Akteure wie Antonio Serratore und Axel Neumann, die seit Jahren für die Hassia und gleichermaßen für defensive Kompaktheit und offensive Akzente stehen, und die Rückkehrer Burak Tasci und Yannik Wex, die das Wir-Gefühl stärken, auf und neben dem Platz. „Du brauchst für die letzten elf Endspiele keine 25 Spieler. Du brauchst die richtigen, die das gleiche Ziel haben und die an einem Strang ziehen, die eine verschworene Einheit bilden“, sagt Trainer Thomas Eberhardt, für den Aufgeben keine Option im Leben ist.

Die sechs Punkte aus den letzten beiden Ligapartien kamen gerade zur rechten Zeit. „Es gibt nix Besseres für Körper und Geist als Siege“, weiß Eberhardt, blickt dabei auch auf seine eigene Zeit als aktiver Spieler und ist überzeugt, „dass Hartnäckigkeit und der Glaube an die eigene Stärke irgendwann zum Erfolg führen.“ Egal, wie schwierig die Situation sei, es gelte immer, Lösungen zu finden statt Ausreden zu suchen.

In Pfeddersheim soll etwas Zählbares mitgenommen werden

Vor Pfeddersheim hat er Respekt, aber keine Angst. „Wir werden jedenfalls keinen Mannschaftsausflug machen, sondern wir wollen etwas mitnehmen, am liebsten natürlich drei Punkte.“ Dass die TSG ein anderes Kaliber ist als zuletzt Eppelborn, ist Eberhardt klar, bezeichnet sie als „neben dem FCK qualitativ stärkstes Team der Klasse.“ Egal, wen die Hassia aufgrund diverser Probleme mit Verletzten und corona-positiv Getesteten auf den Platz schicken wird. „An der Einheit wird sich nichts ändern“, verspricht der Coach.

Und Vllaznim Dautaj? Der Stürmer mit eingebauter Torgarantie war im Winter 2019/ 20 vom Hessenhaus zur TSG gewechselt. „Der Abgang war sauber. Er wollte spielen, konnte aber wegen Schichtdienstes nur jede zweite Woche trainieren“, erklärt Thomas Eberhardt zurückblickend. Eine Sonderbehandlung sei aber gegenüber Wex und Pierre Merkel unfair gewesen. „Ich gönne ihm jeden Erfolg“, sagt der Binger Trainer, „aber er muss nicht unbedingt gegen uns treffen.“



Aufrufe: 024.3.2022, 20:00 Uhr
Jochen WernerAutor