2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Die Rot-Weißen wollen in der Gruppenliga möglichst mithalten. Archivfoto: Klein
Die Rot-Weißen wollen in der Gruppenliga möglichst mithalten. Archivfoto: Klein

Hadamar II denkt nicht nur an den Klassenerhalt

Gruppenliga-Neulinge im Check +++ Aufsteiger geht selbstbewusst ins Rennen +++ Trainer Reitz hofft auf junge und talentierte Spieler +++ Team ist eng verzahnt mit der Ersten Mannschaft

Hadamar. Im dritten Anlauf ist dem SV Rot-Weiß Hadamar II in diesem Jahr endlich der Aufstieg in die Gruppenliga geglückt. Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorjahren sicherte sich das Team die Meisterschaft in der Kreisoberliga Limburg/Weilburg. Trainer Walter Reitz, der gemeinsam mit Alexander Maurer vor einem halben Jahr den Posten der Zweiten mit übernommen hat, blickt auf ein „schwieriges und enges Rennen“ in der KOL zurück und ist froh, nun in der Gruppenliga an den Start zu gehen.

Verstecken wollen sich die Rot-Weißen aber nicht. Entsprechend selbstbewusst erklärt Reitz: „Ich setze generell auf positive Ziele und rufe deswegen einen einstelligen Tabellenplatz aus. Wir wollen nicht mit dem Klassenerhalt als Hauptziel in die Runde starten.“ Dennoch weiß der Coach um die hohe Durchlässigkeit der Liga mit ihren fünf Abstiegsrängen: „Der Abstiegskampf beginnt mit unter bei Rang fünf, das wissen wir.“ Bereits frühzeitig Punkte zu sammeln, um in ruhigem Fahrwasser zu fahren, dürfte deshalb das gewünschte Mittel sein.

Enge Verzahnung mit der Ersten Mannschaft

Neben dem 1.FC Eschborn II ist der SV Rot-Weiß Hadamar die einzige Zweitvertretung der Liga. Im Gegensatz zum anderen Aufsteiger greift der Meister aus dem Kreis Limburg/Weilburg jedoch nicht auf eine klassische U23 zurück. „Bei uns gilt das Prinzip, dass Spieler, die nicht im Kader der Ersten stehen, automatisch bei der Zweiten auflaufen.“ So soll Spielpraxis garantiert werden und die „Durchlässigkeit zwischen beiden Mannschaften verstärkt werden.“ Ein großer Vorteil ist dabei sicherlich, dass die Gruppenliga für die versetzten Kicker der Hessenliga-Mannschaft kein allzu unattraktives Los mehr ist. Ein weiterer Unterschied zum Profi-Unterbau ist der fehlende Nachwuchs. Wie auch Reitz erklärt, wurde „in der Jugendarbeit vieles versäumt in den letzten Jahren.“ Darum sind Nachrücker aus dem A-Juniorenbereich aktuell kein großes Thema in Hadamar.

Externe Neuzugänge mit Entwicklungspotential

Doch auf neue Gesichter muss das Team nicht verzichten. Der im letzten Jahr noch sehr kleine Kader der zweiten Mannschaft wurde durch sieben „junge und talentierte Neuzugänge“, wie Reitz versichert, ergänzt. Leon Hassenbach (Wehen Wiesbaden U19), Mario Steinebach, Vincenzo Lo Guasto (beide SC Offheim), Jan Dickopf (SV Ellar), Kevin Esser, Timon Konstandinidis (beide TuS Gückingen) und Marco Christ (TuS Hahnstätten) „werden sich“, da ist ihr Trainer sicher, „auf lange Sicht in der Gruppenliga durchsetzen.“ Abgänge gab es im Unterbau der Rot-Weißen zwar nicht, doch haben mit Kevin Kratz (zum TuS Dietkirchen) und Robin Fürbeth (zum FSV Braunfels) zwei Spieler der Ersten, die im Aufstiegsrennen der KOL eine herausragende Rolle spielten, den Verein verlassen.

Nach vorne am Stärksten +++ Probleme mit robusten Gegnern

Mit 115 Toren hatte Hadamar im Vorjahr die beste Offensivabteilung der KOL Limburg/Weilburg. Entsprechend ist es wenig überraschend, dass Trainer Reitz besonders dort die Stärken seines Teams sieht. Wichtig sei es nun, diese Stärken in die Gruppenliga zu tragen und umgekehrt auch an den Schwächen zu arbeiten. Die liegen, wie Reitz betont, „im Umgang mit körperlich robusten Gegnern.“ Doch daran wurde in der Vorbereitung gearbeitet, um in der kampfbetonten Gruppenliga bestehen zu können.

Erstmal Luft schnuppern“

Und die bietet gleich zum Start ein interessantes Programm für den Aufsteiger. Auswärts warten RSV Weyer, SV Zeilsheim und der FC Bierstadt. Die ersten Heimgegner sind Mitaufsteiger DJK Flörsheim und der SV Niedernhausen. „Da warten echte Hochkaräter“, meint Reitz und hofft, dass sein Team „möglichst schnell in der Liga ankommt.“ Wichtig sei es jedoch, „erstmal Luft zu schnuppern“ in der neuen Spielklasse. Nicht desto trotz wollen die Rot-Weißen „keine Opfer sein“ und auch den stärksten Gegnern selbstbewusst entgegen treten. Echte Favoriten sieht der Coach ohnehin keine: „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass am Ende ein Überraschungsteam oben steht. Die Liga wird sehr eng sein.“

Aufrufe: 029.7.2015, 16:30 Uhr
Tommy KönnelAutor