2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Haben gut lachen: Die Kicker der SG Eintracht Bad Kreuznach II (blaue Trikots) schossen den SC Birkenfeld ab.
Haben gut lachen: Die Kicker der SG Eintracht Bad Kreuznach II (blaue Trikots) schossen den SC Birkenfeld ab. – Foto: Timo Schlitz

Hackenheim verschenkt Sieg

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ Nach 2:0-Führung gegen TSV Langenlonsheim 2:3 verloren +++ TSG Planig verpasst Remis gegen Karadeniz +++ Eintracht II mit Kantersieg

Hackenheim. Wie verhext: Der glück- und formlose TuS Hackenheim hält wieder die Rote Laterne – obwohl er im Derby gegen den TSV Lalo-Laubenheim den Sieg nahezu in der Tasche hatte. Ein 2:0 verschenkte die Rehbein-Elf, eine desolate Abwehrleistung attestierte der Coach seinem Team, das allmählich tief im Schlamassel sitzt. „Lalo“ dagegen bleibt auf Tuchfühlung mit der Spitze, nur einen Punkt trennt den TSV von der SG Hüffelsheim. Einmal mehr ein bockstarkes Ergebnis: Aufsteiger SG Veldenzland deklassierte zuletzt überragende Viktorianer aus Merxheim mit 4:1. Statement.

TuS Hackenheim – TSV Lalo-Laubenheim 2:3. – Der große Schock, der „ein hartes Stück Arbeit“, so TuS-Trainer Markus Rehbein, zunichtemachte, kam quasi mit dem Schlusspfiff. Eine Ecke trudelte an den langen Pfosten, Querschläger, und Ali Az Taeife drückte den Ball mit der Stirn unters Gebälk (90.+2). Genickschlag. 2:0 hatten die Hackenheimer nämlich geführt, Shervan Mamo (48.) und Christoph Menger nach Lehrbuch-Konter (57.) das Kellerkind an der Überraschung schnuppern lassen. „Man muss es so brutal sagen, aber die Abwehrleistung war nicht siegwürdig“, pointierte Rehbein. „Wir waren nicht in der Lage, den Ball vom Tor fernzuhalten.“ Ein schlampiger Rückpass resultierte in einem Foulelfmeter, Marcel Filomela verwandelte (63.), ehe Daniel Secker mutterseelenallein im Strafraum den Ausgleich köpfen durfte (76.). Drei bestrafte Fehler registrierte Rehbein, mit „Mann und Maus“ hätte seine Elf eigentlich verteidigen sollen. Jetzt ist der TuS wieder Letzter.

SV Türkgücü Ippesheim – SG Alsenztal 3:0. – Auf einmal ging es ruckzuck. Die einen sahen sich ob des Tempos plötzlich heillos überfordert, die anderen rannten an. Mit Power. Ivo Tsurev dribbelte sich in den Strafraum, Alsenztals Keeper senste ihn um, Brian Huth sorgte vom Punkt für die Vorentscheidung (65.). Kaum hatte die SGA den Ball angespielt, fand eine schöne Kombi über Özgür Bayluk Tsurev im Rückraum, der locker einschob (65.). Und die SGA war gebrochen. „Die Jungs kämpfen und rackern, das machen sie wirklich gut im Moment. Ab und zu fehlt nur ein bisschen Qualität“, fasste Gökhan Bariskan, Türkgücüs Mann an der Seitenlinie, zufrieden zusammen. „Nach dem 1:0 gingen bei Alsenztal schon die Köpfe runter, danach waren die komplett von der Rolle.“ Auch hier glänzte: Tsurev. Über die Außenbahn freigespielt, eröffnete er nach der Pause den Torreigen (53.). Hochkaräter, so Bariskan, hatte Türkgücü dabei schon in Halbzeit eins. Unter anderem schoss der SV an den Pfosten.

SG Weinsheim – FC Brücken 5:0. – Zur Pause deutete rein gar nichts auf einen derart deutlichen Endstand hin. Der Mannschaft von Marc Förster gelang es nach dem Seitenwechsel, aus ihren Chancen nahezu maximalen Ertrag rauszuholen. Nach dem Doppelschlag von Timon Rheinländer (54.) und Patrick Mayer (59.) sorgte Torjäger Steven Thiel für die Vorentscheidung (69.). Mit seinen Treffern zwei und drei sorgte Rheinländer für den aus Gastgebersicht perfekten Ausgang. Für den FC Brücken lief gerade der zweite Durchgang äußerst bescheiden.

TSG Planig – Karadeniz Bad Kreuznach 1:2. – Mit einem 2:2, so haderte Uwe Lautermann, hätte er gut leben können. Es fiel ja sogar – und wurde seiner TSG aberkannt. Der Eckstoß dümpelte durch den Sechzehner, segelte ins Tor, doch der Referee sah ein Foul am Schlussmann. Planigs Pech, Karadeniz‘ Glück. „Unsere Moral war sehr gut, aber es hat eben alles nicht so gepasst“, erzählte Coach Lautermann. Froh konnten die Planiger anfangs sein, dass die Halbmond-Kicker nicht auf 3:0 hochschraubten. Bei Kamer Yakuts 0:1 (15.) sah Lautermann seinen Torwart arg bedrängt, Mehmet Karaers 2:0 (34.) ging ein leichtfertiger Abspielfauxpas im Zentrum voraus. „Selbst schuld“, rügte Lautermann, für den Matthias Schier verkürzte (43.). „Im Moment müssen wir damit auskommen.“ Top-Goalgetter Dennis Mastel wurde wieder mit zwei Mann zugestellt, tat keinen Stich, Planig verfolgte dazu Aluminiumpech. Und Karadeniz „hat das einfach gut gemacht“, erkannte der Trainer an.

SG Veldenzland – FC Viktoria Merxheim 4:1. – Irgendwie, wusste Dominik Schunck, war der nächste Dreier einer mutigen SGV wie aus der Not geboren. Verletzt musste sich ihr etatmäßiger Stürmer Markus Pfeil die Partie von draußen ansehen, Veldenzlands Trainer-Duo beorderte deshalb Verteidiger Lars Ockert vorne in die Box. Er tat, was Stürmer eben so machen: Buden. Als der FC-Torsteher die Kugel seltsam durchrutschen ließ, staubte Ockert aus zwölf Metern ab (17.), pünktlich zur Pause schoss er noch zum 4:1 ein (45.). „Zum richtigen Zeitpunkt sind die Tore einfach gefallen“, bilanzierte Schunck. „Wir kamen besser rein, hatten mehr Ballbesitz und waren mutig.“ Mut, der belohnt wird: Rechtsverteidiger Patrick Claß markierte nach seinem forschen Vorstoß das 1:0 (10.), Kim Habermann, „mit seinen gefühlten 1,70 Meter“, wie Schunck lachte, das 3:0 (26.). Fabian Kilp gelang der Ehrentreffer (42.). „Wir stehen zehn Punkte vor der Abstiegszone, darüber sind wir froh.“

TuS Mörschied – SV Winterbach 1:1. – „Wenn man ehrlich ist“, räumte Rainer Becker später ein, „dann war Winterbach hier näher am Sieg“. Dass es mit dem seltenen Gewinner-Gefühl nichts wurde, verhinderte Mörschieds Markus Metzger: Irgendwie landete ein abgefälschter Schussversuch vor seinen Füßen, Metzger lief ein, vollendete (82.). Später Ausgleich. Und der Grund, warum der SVW die Mörschieder im Klassement nicht überholte. „Beide Tore sind glücklich gefallen. Durch Fehler. Das kommt eben mal vor“, wusste TuS-Abteilungsleiter Becker. Schon seine Hintermannschaft hatte zuvor geschlafen. Einen Querpass fingen die Gäste ab, komplett frei wurde Jonas Kunz bedient und netzte (64.). Sebastian Fett hatte indes bereits einen Lattentreffer abgesetzt. „Winterbach hat mehr investiert“, gab Becker zu. „In denen Tabellenregionen fehlt eben die Sicherheit. Man ist nervös.“

SG Eintracht Bad Kreuznach II – SC Birkenfeld 8:0. – Nach zehn Minuten war der Drops gelutscht. 7:0 führte die Elf von Ercan Ürün zur Pause. „Ein sehr entspanntes Spiel“, gab der SGE-Trainer zu, wenngleich seine Mannschaft im zweiten Durchgang gleich mehrere Gänge zurückschaltete. Das Schönste Tor des Tages gelang Vierfachtorschütze Ali Jito per Seitfallzieher kurz vor Spielende.

Tore: 1:0 Henrik Sperling (3.), 2:0 Ali Jito (5.), 3:0 Sperling (10.), 4:0 Jito (24.), 5:0 Sperling (35.), 6:0 Jito (40.), 7:0 Michael Gilles (43.), 8:0 Jito (88.).



Aufrufe: 029.9.2019, 21:00 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor