2024-04-29T14:34:45.518Z

Relegation
Freudentänze führten Ottmarings Karl Winter, Trainer Manuel Sturm und Torschütze Steven Pankotsch nach dem Schlusspfiff auf.  Foto: Peter Kleist
Freudentänze führten Ottmarings Karl Winter, Trainer Manuel Sturm und Torschütze Steven Pankotsch nach dem Schlusspfiff auf. Foto: Peter Kleist

Große Freude beim SV Ottmaring

Das Spiel hat vor gut 250 Zuschauern in Kriegshaber zwei „Helden“ +++ Jovicic und Chirila schießen Nordendorf in die A-Klasse

Geschafft – der SV Ottmaring II hat es geschafft. Vor 250 Zuschauern gewann die Truppe von Trainer Manuel Sturm auf dem Sportplatz des TSV Kriegshaber das Relegationsspiel gegen den TSV Lützelburg II mit 1:0 und nutzte damit gleich die erste Chance zum Aufstieg. Dem Verlierer bleibt am Sonntag, 11. Juni, noch ein zweiter Versuch: Um 18 Uhr geht es für Lützelburg in Pöttmes gegen Joshofen-Bergheim II. Auch der SV Nordendorf schafft mit dem 4:2 gegen die SpVgg Joshofen-Bergheim auf Anhieb den Sprung in die A-Klasse.

SV Ottmaring II – TSV Lützelburg II 1:0
Das kann den Ottmaringern indes herzlich egal sein, sie feierten schon in der Nacht zum Donnerstag ihren Aufstieg. Und den hatte sich die Mannschaft durchaus verdient, denn nach einem eher holprigen Start war der Vizemeister der B-Klasse Augsburg-Mitte das tonangebende Team, das allerdings sehr leichtfertig mit seinen Chancen umging und so Trainer Manuel Sturm ebenso auf die Folter spannte, wie die vielen mitgereisten Fans.
„Macht jetzt die Kiste!“ Dieser Ruf des SVO-Coaches dürfte in den zweiten 45 Minuten der gewesen sein, der am öftesten über die Augsburger Sportanlage hallte – in den letzten Minuten vielleicht abgelöst von der Aufforderung der Fans an den Unparteiischen, er möge „das Ding jetzt endlich abpfeifen.“ Die Ottmaringer hatten, nachdem sie in den ersten Minuten zwei mehr als brenzlige Situationen überstanden hatten, schon vor dem Seitenwechsel die besseren Möglichkeiten. Aber weder Sebastian Eder (26.), noch Dominik Hack (28.) oder Jonas Achter (33.) brachten den Ball im Tor unter. Das blieb Steven Pankotsch vorbehalten, der in der 27. Minute einen von Simon Goll verursachten Handelfmeter sicher zum 1:0 für Ottmaring verwandelt. Dass dies schon das „goldene Tor“ sein sollte, das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen.
Nach dem Seitenwechsel erspielten sich die Ottmaringer in dem spannenden, aber technisch nicht hochklassigen Spiel weitere Chancen, gute Chancen sogar. Matthias Wörle zielte aus kurzer Disanz vorbei (53.), einen klasse Schuss von Jonas Achter wehrte Keeper Weißhaupt mit einer Glanzparade ab (63.) und auch Dominik Hack (68.) scheiterte am Keeper. Und dann kam es, wie es kommen musste. Bei einem der wenigen konstruktiven Angriffe der Lützelburger leistete sich Nico Langner ein unnötiges Foul an Fabian Thoma – und der sehr gut leitende Schiedsrichter Manuel Lösch entschied zu Recht auf Elfmeter. Doch nun kam die Stunde von SVO-Keeper Daniel Geißbarth, der den Strafstoß von Christian Öschay abwehrte und seinem Team die Führung bewahrte. Weniger später zerrte sich der Keeper bei einer Parade, hielt aber bis zum Schluss durch.
In der Schlussviertelstunde ließen die Ottmaringer durch Achter noch einer riesen Kopfballchance liegen (76.), vergaben in der 83. Minute auch eine Drei-gegen-Eins-Situation eher kläglich, retteten sich dann aber ins Ziel und durften feiern. Nach den üblichen Sektduschen wurden die Aufstiegsshirts ausgepackt und im Sportheim Ottmaring noch gefeiert. „Das Spiel war nervenaufreibend, aber wir haben’s geschafft und die Jungs haben sich das auch verdient“, meinte ein sichtlich erleichterter Trainer Manuel Sturm. Die große Aufstiegsfeier steigt am Samstag zusammen mit den SVO-Mädels, die ja auch Meister wurden, im Ottmaringer Sportheim.
Schiedsrichter Manuel Lösch (Nordschwaben) – Zuschauer: 250 (in Kriegshaber)
Tor: 1:0 Pankotsch (27./Handelfmeter) – Besonderes Vorkommnis: TW Geißbarth (SV Ottmaring) hält Foulelfmeter von Öschay (74.)


Die Spieler des SV Nordendorf haben es geschafft: Mit einem 4:2-Sieg gegen die SpVgg Joshofen-Bergheim gelang der Aufstieg in die A-Klasse.  Foto: Dirk Sing
Die Spieler des SV Nordendorf haben es geschafft: Mit einem 4:2-Sieg gegen die SpVgg Joshofen-Bergheim gelang der Aufstieg in die A-Klasse. Foto: Dirk Sing

SV Nordendorf – SpVgg Joshofen-Bergheim II 4:2
Vor rund 270 Zuschauern tauchten die Spieler des SV Nordendorf immer wieder gefährlich vor dem Kasten von Marco Benzinger auf. Nachdem der SpVgg-Keeper zunächst noch gegen den frei stehenden Tobias Hammerl klären konnte (11.), zappelte der Ball zwei Minuten später doch in seinem Netz. Nach einer weiten Flanke konnte Thomas Chirila aus kurzer Distanz ungehindert einnicken. Vor der Pause schlug Nordendorf nochmals zu: Aus abseitsverdächtiger Position traf Aleksandar Jovicic, der bis dahin die SpVgg-Hintermannschaft schon ordentlich beschäftigt hatte, zum 2:0. Als erneut Jovicic (55./Elfmeter) und Chirila (57.) sogar auf 4:0 erhöhten, schien Joshofen-Bergheim auf ein regelrechtes Debakel zuzusteuern. Doch weit gefehlt. Mit der Einwechslung von Christopher Eichel bekam das Offensivspiel der Joshofener plötzlich Struktur – und die Nordendorfer Abwehr offenbarte unter Druck erhebliche Schwächen. Matthias Wecker köpfte zunächst zum 1:4 ein (59.). Dann traf auch noch Michael Volkmann mit einem trockenen Schuss zum 2:4 (71.). Plötzlich bekamen die Zuschauer eine völlig andere Begegnung zu sehen, die sogar komplett zu kippen drohte. Wer weiß, welchen Verlauf dieses Match tatsächlich genommen hätte, wäre der Versuch des eingewechselten Manuel Margraf in der 77. Minute nicht erstklassig vom Nordendorfer Schlussmann Martin Eding pariert worden oder der Kopfball von Wecker kurz darauf nicht knapp neben dem Pfosten gelandet (81.).
Schiedsrichter: Abdullah Carman (TSV Hollenbach) – Zuschauer: 270 (in Illdorf)
Tore: 1:0 Thomas Chirila (13.), 2:0 Aleksandar Jovicic (42.), 3:0 Aleksandar Jovicic (55. Foulelfmeter), 4:0 Thomas Chirila (57.), 4:1 Matthias Wecker (59.), 4:2 Michael Volkmann (71.)


Aufrufe: 08.6.2017, 19:35 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor