2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Die Siegerinnen: Mit Alemannia Aachen freut sich Hans-Werner Klems (rechts), Filialdirektor der Sparkasse Südkreis Heinsberg.
Die Siegerinnen: Mit Alemannia Aachen freut sich Hans-Werner Klems (rechts), Filialdirektor der Sparkasse Südkreis Heinsberg. – Foto: Karl-Heinz Hamacher
Sparkasse

Grenzenloser Jubel in Schwarz-Gelb

Sparkassen-Hallencup: Die Regionalliga-Fußballerinnen von Alemannia Aachen gewinnen den Hallencup mit 2:1 gegen Waldenrath-Straeten.

Ein Patzer von Melissa Salman ließ den erhofften Cupgewinn nach fünf Minuten in weite Ferne rücken. Alemannia Aachens junge Keeperin hatte den Ball schon, doch dann rutschte er ihr aus der Hand und zwischen den Beinen hindurch zum 0:1 für den SV Viktoria Waldenrath-Straeten durch Jana Roggen ins Tor. Doch die Japanerinnen Rina Ito und Fumika Akagi eine Minute vor Schluss ließen die Schwarz-Gelben wieder hoffen. Und dann bügelte die im gesamten Turnier so starke Keeperin ihren Fauxpax aus und wehrte Sekunden vor Schluss mit einem tollen Reflex noch einen Ball ab. Mit 2:1 schlugen die Aachener Regionalliga-Fußballerinnen Titelverteidiger SV Viktoria und sicherten sich den Sieg beim 36. Sparkassen-Hallencup.

„Waldenrath-Straeten war ein sehr starker Gegner. Wir haben vor allem defensiv sehr gut agiert und damit den Grundstein zum Erfolg gelegt. Wichtig war mir, dass wir auch taktisch und technisch überzeugt haben, den Gegner und den Ball kontrolliert und schnell umgeschaltet haben“, zog Aachens Trainer Gökhan Demirci, der Dietmar Bozek vertrat, Bilanz. „Null Gegentreffer zu kassieren, ist wichtig“, hatte Demirci seinen Frauen vorgegeben – und in der Vorrunde setzten sie dies perfekt um. Mit 9:0 Toren und sieben Punkten marschierten sie ins Halbfinale. Souverän hatte der Hallencup-Sieger von 2018 das erste Spiel gegen den starken Mittelrheinligisten TuS Jüngersdorf-Stütgerloch mit 5:0 gewonnen. Und danach seine Ambitionen mit dem 4:0 gegen Bezirksligist Falke Bergrath unterstrichen. Torlos blieb die letzte Vorrundenpartie gegen Landesligist VfR Unterbruch, der sich ebenfalls mit starken Auftritten und sieben Zählern den Einzug ins Halbfinale sicherte. „Wir sind gut ins Turnier gestartet. Unser Ziel war es, kontrolliert zu spielen. Das hat gut ausgesehen“, war Demirci zufrieden.

Nur zu Beginn des Halbfinales lief es nicht ganz so für Aachen, das erst nach dem zwischenzeitlichen 1:1 zu seiner Stärke fand. „Es ist wichtig, die Konzentration hochzuhalten, die stimmte in den ersten Minuten nicht.“ Während die Alemannia-Mädels nach hinten raus 8:3 gegen Bezirksligist SV Eilendorf gewannen, war für Ausrichter Unterbruch nach der 0:4-Niederlage gegen Waldenrath-Straeten Schluss. Im Neunmeterschießen um Platz drei musste der VfR nach einem gehaltenen und einem verschossenen Ball den Podiumsrang mit 3:4 Eilendorf überlassen.

„Eigentlich bin ich zufrieden. Zum Auftakt gegen Bezirksliga-Spitzenreiter Bergrath war es ein Spiel auf Augenhöhe, doch gegen die Alemannia und Jüngersdorf-Stütgerloch haben wir positiv überrascht“, zog VfR-Coach Marcel Leicher Bilanz. „Waldenrath-Straeten war wohl die beste Hallenmannschaft an diesem Tag, aber unsere Niederlage im Halbfinale ist vielleicht etwas zu hoch ausgefallen.“

Weniger zufrieden war Susanne Kasperczyk: „Leider war es eine schlechte Einstellung von allen. In der Halle ist alles möglich. Wenn die Einstellung aber nicht stimmt, ist es eben schnell vorbei“, bedauerte die Trainerin des TuS Jüngersdorf-Stütgerloch, deren Fokus aber auf der Meisterschaft liegt: „Das obere Drittel ist unser Saisonziel. Unsere Entwicklung sehe ich sehr positiv.“

Vierter im Bunde der Vorrundengruppe B war Falke Bergrath. „Wir haben uns ordentlich präsentiert, insbesondere gegen Alemannia Aachen. Gegen Jüngersdorf-Stütgerloch waren wir gerade defensiv nicht mehr so diszipliniert“, zog Trainer Hans Ohrem Bilanz. „Es war schön, sich einmal mit höherklassigen Mannschaften zu messen. Uns war es wichtig, Spaß zu haben. In der Meisterschaft sind wir noch ungeschlagen, daher wollen wir auch am Ende aufsteigen.“

Waldenrath-Straeten hatte seinen Weg durch die Vorrunde souverän im Stile eines Titelverteidigers absolviert und keinen Punkt abgegeben. Das erste Spiel war eine Wiederholung des Vorjahresfinals, und auch diesmal hatten die Frauen des SV Viktoria gegen die Sportfreunde Uevekoven mit 3:2 das bessere Ende für sich. Mit 3:1 bzw. 5:0 gegen die Bezirksligisten SV Eilendorf und SC Stetternich ließ der Mittelrheinligist ebensowenig anbrennen wie beim 4:0 im Halbfinale gegen den VfR Unterbruch. „Wir haben uns in das Turnier reingespielt. Aber im Finale hat uns als Titelverteidiger das Glück gefehlt“, bedauerte Waldenrath-Straetens Vorsitzender Michael Scheeren, der das Team betreute, da der neue Coach Marcel Fehling erst in zwei Wochen seinen Dienst antreten wird.

„Wir waren kein Favorit wie einige andere Mannschaften hier. Aber wir haben ein sehr gutes, junges Team – im Altersschnitt liegen wir bei etwa 19 Jahren. Dass wir den dritten Platz holen, macht mich stolz“, strahlte SVE-Trainerin Wioletta Friedrich nach dem Neunmeterschießen um Platz drei, das ihre Frauen nervenstark mit 4:3 gewonnen hatten. „Die Freude ist sehr groß, und die Euphorie nehmen wir mit in die Liga. Allerdings ist es nicht nur ein lachendes, sondern auch ein weinendes Auge, weil sogar noch mehr für uns hier drin gewesen wäre.“

Für Vorjahresfinalist Sportfreunde Uevekoven war dagegen diesmal schon in der Vorrunde Schluss: „Es war überhaupt nicht unser Tag. Normalerweise ist das unser Turnier – diesmal war es jedoch nichts Halbes und nichts Ganzes. Wir haben die Bälle zu einfach weggeschenkt. Vor allem gegen den SV Eilendorf war der Klassenunterschied nicht erkennbar“, bemängelte Uevekovens Trainer Trainer Patrick Arand. „Wenn drei, vier Leute nicht 100 Prozent geben, kann man nicht die Rolle spielen, die wir uns erhofft hatten. Die nötige Einstellung war nicht bei jeder Spielerin da.“

Auch wenn man mit null Punkten am Tabellenende in der Gruppe A stand, war Andreas Vecchio mit den Auftritten seiner Mädels in der Halle nicht unzufrieden. „Wir sind verdient ausgeschieden. Wenn wir nicht Fußball spielen, können wir nicht gewinnen“, räumte der Coach des SC Stetternich ein. „Trotzdem bin ich zufrieden, dass wir an dem Turnier teilgenommen haben, weil viele Mannschaften aus höheren Ligen dabei sind. Dadurch sieht man, was nötig ist, um dort mitzuhalten – es ist also gut, um zu lernen.“

Aufrufe: 013.1.2020, 12:00 Uhr
Helga Raue/Kevin Teichmann | AZ/ANAutor