2024-05-16T10:25:37.604Z

Ligabericht
– Foto: Bernd Seyme

Goldene Einwechslungen retten dreckiges Remis

Wallenhorst holt 1:1 in Lüstringen +++ „Wertvoller Punktgewinn“

Dreckig schmeckt´s am besten: Mit einem 1:1-Unentschieden beim SC Lüstringen bleibt der TSV Wallenhorst zum vierten Mal in Serie ungeschlagen. Dem am Ende nicht gänzlich unverdienten Remis gegen die Städter gingen neunzig umkämpfte Minuten voraus. Auf einem Geläuf, das einer Buckelpiste glich, waren zwei Einwechselspieler entscheidend am Ausgleich beteiligt.

Spielertrainer Christian Schiffbänker veränderte seine Startelf im Vergleich zum erfolgreichen Rückrundenstart gegen den SV Bad Laer (3:2) dreifach. Für die verletzten Florian Busch und Luca Fähmel starteten Leon Kauz und Nico Röwekamp, Henning Wiggers kam für Jonas Albers in die Anfangsaufstellung. Lüstringens Trainer Markus Lepper unterzog den SCL bei seinem Heimdebüt im Gegensatz zur 0:5-Klatsche in Georgsmarienhütte auf gleich fünf Positionen einer Umbesetzung.

Bereits beim Aufwärmen wurde deutlich, dass auf beide Kontrahenten ein Kampfspiel zukommt. Der Platz sah für einen kalten Tag im Frühmärz zwar ordentlich aus, glich bei genauerer Betrachtung allerdings einem unebenen Waldweg, sodass kein strukturierter Spielaufbau zustande kommen konnte. Beinahe zwangsläufig entstand die frühe Lüstringer Führung durch eine Standardsituation.

Nach einer Ecke klärte Leon Kauz den ersten Lüstringer Abschluss noch auf der Linie. In der Folgeaktion verpassten es die Wallenhorster, einen Flankenball aggressiv zu verteidigen und ließen Luca Walkenhorst sträflich ungedeckt. Der groß gewachsene Stürmer köpfte den Ball zum 1:0 gegen die Laufrichtung des chancenlosen Lennart Süllow in die Maschen (9.). Nach dem Führungstreffer hatten die Lüstringer keine allzu große Mühe, die Wallenhorster Angriffsversuche im Keim zu ersticken. Einzig ein Fernschuss von David Wilke (15.) sowie eine flach getretene Ecke von Henning Wiggers sorgten für Gefahr, Nikola Milosevic klärte diese kurz vor der Linie (37.). Auf der Gegenseite vergab Marcel Ölert per Kopf die Chance auf das 2:0 (28.)

In einer zweiten Halbzeit, die für die gut achtzig Zuschauer, knapp die Hälfte davon aus Wallenhorst, zu einer immer schwerer zu verdauenden Kost verkam, hielten die Lüstringer die Abstände gegen den Ball eng und gewannen vor allem in der Luft viele wichtige Zweikämpfe. Vorwerfen muss sich die Lepper-Truppe, dass man nach Ballgewinnen zwar schnell den Gegenangriff suchte, beim letzten Ball aber zu ungenau agierte und somit viele aussichtsreiche Situationen nicht ausspielen konnte.

Die niemals aufgebenden und mit vielen langen Bällen operierenden Wallenhorster belohnten sich mit dem Last-Minute-Ausgleich, an dem zwei kurz zuvor eingewechselte Akteure entscheidenden Anteil besaßen: Tobias Schawe holte vierzig Meter vor dem Tor einen Freistoß raus, den die Lüstringer zur Ecke klärten. Diese landete auf dem Kopf von U19-Spieler Leon Schütte, der den Ball ins Zentrum gab und von einem Lüstringer Körperteil zum umjubelten Ausgleich entscheidend abgefälscht wurde.

„Dieser Punkt ist unglaublich wertvoll. Wir waren uns nicht zu schade, um die langen Bälle zu spielen“, so ein sichtbar erleichterter Patrick Kowal. Zufrieden darf das Wallenhorster Trainerteam aber nicht nur mit dem Ergebnis, sondern vor allem mit der Einstellung der eigenen Mannschaft sein – die Rot-Weißen begriffen schnell, dass mit dem reinen System vom „Fußball spielen“ am Sonntag nichts zu holen war und stellten auf Kampf und lange Bälle um. Auf dreckigen Fußball, um eine alte Redensart zu bedienen.

Für den TSV geht es in der kommenden Woche mit dem einzigen Heimspiel im gesamten März weiter. Das Schiffbänker-Team empfängt am Sonntag mit Viktoria Georgsmarienhütte einen Aufstiegsanwärter. Zur gleichen Zeit reisen die Lüstringer zum SV Concordia Belm-Powe, wo eine Pflichtaufgabe auf die Schwarz-Gelben wartet.

Aufrufe: 06.3.2022, 19:49 Uhr
Dennis KurthAutor