2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
F: Karl-Heinz Rickelmann
F: Karl-Heinz Rickelmann

Glücksgefühle mit der Schlussirene

BW Hollage wieder Ü32-Hallenfußball-Kreismeister nach 2:1-Sieg gegen TSV Wallenhorst

Welch ein Jubel, was für eine Freude – die Ü32-Fußballer von BW Hollage sind im Landkreis in der Halle weiterhin das Maß aller Dinge. Dank eines Treffers in allerletzter Sekunde gewann der Titelverteidiger um Andre Strößner das Finale der 26. Ü32-Hallenkreismeisterschaft gegen den Gemeinderivalen vom TSV Wallenhorst mit 2:1. Kleiner Trost für den Verlierer, der bereits im Vorjahr Hollage im Endspiel unterlegen war: Alle 20 Mannschaften lobten den veranstaltenden TSV für die erneut tollen Rahmenbedingungen beim dreitägigen Turnier mit einigen prominenten Oldstars. Der geteilte dritte Platz ging an die Spvg. Gaste-Hasbergen und den TSV Riemsloh.
Entscheidung in letzter Sekunde

Es liefen die letzten zehn Sekunden im Finale, die 1:0-Führung des Wallenhorsters Dirk Nowak hatte Alexander Voßgröne für Hollage ausgeglichen. Eine Verlängerung schien vorprogrammiert. Doch es gab noch einen letzten langen Ball, dieser prallte an die Hintertorbande, und Torsten Ehlert knallte das runde Spielgerät an den Innenpfosten ins TSV-Tor. Was folgte war ein Jubellauf quer durch die Halle, die Teamkollegen im Schlepptau. „Das ist natürlich ein unbeschreibliches Gefühl, ich stand einfach goldrichtig und habe draufgehauen. Vorher war mir ja nicht so viel gelungen“, strahlte Ehlert, der in seinen 44 Jahren wohl selten so eine Dramatik erlebt haben dürfte. „Jetzt wollen wir nächstes Jahr das Triple“, blickte der goldenerwart Christian Crone kauerte den Tränen nahe im Tor, Oliver Schulz blickte an der Ban Torschütze bereits voraus. Völlig anders die Gefühle auf TSV-Seite. Tode liegend ins Leere. „Wenn man so verliert, das tut weh“, fand Dirk Nowak, der das TSV-Team als Spielertrainer betreute, als erstes Worte. „Aber, wir haben während des Turniers drei Spieler wegen Verletzungen ersetzen müssen. Insofern war die Leistung von uns klasse und nicht zu erwarten.“

Mit Hollage und Wallenhorst hatten sich die beiden besten von 20 Teams im Endspiel gegenüber gestanden, die sich durch die Vor- und Zwischenrunde sowie durch die K.o.-Runde beginnend mit Viertelfinale durchgespielt hatten. Bereits in der Zwischenrunde waren Hollage und Wallenhorst aufeinander getroffen. Hollage als Gruppensieger gewann zunächst 2:1 und spielte im Anschluss 2:2-Unentschieden. Die keinesfalls schwache Concordia aus Belm-Powe schied in dieser starken Dreier-Gruppe aus. Dreier- statt Vierer-Gruppe deshalb, weil BW Merzen nach erfolgreicher Qualifikation kurzfristig keine Mannschaft stellen konnte – ein Ärgernis für den Veranstalter, der vor dem Turnier bereits die Absagen von BSV Holzhausen, Eintracht Rulle und SuS Vehrte im Spielplan verarbeiten musste. Das regte nicht nur Andre Strößner von Hollage auf. „Die geben sich hier soviel Mühe, deshalb sollte man an alle anderen Vereine appellieren. Die Organisation ist super, hier wird allen eine Menge geboten. Ich spiele gerne hier.“

Kuriosum im Viertelfinale

Im Halbfinale gewann Hollage, das zuvor im Viertelfinale den FC Kalkriese mit 2:0 ausgeschaltet hatte, gegen das Überraschungsteam vom TSV Riemsloh mit 2:0 Wallenhorst, das nach spannendem Neunmeterschießen gegen Rekordsieger SF Lechtingen (2:2/4:3 n. 9 m) in die Vorschlussrunde vorgerückt war, setzte sich überraschend deutlich mit 7:3 gegen die Spvg. Gaste-Hasbergen durch, die mit Thomas Reichenberger, Sven Köllner, Uwe Westermann und Mattias Ulrich prominent besetzt war.

„Unser Zusammenhalt ist toll, deshalb sind wir wahrscheinlich so weit gekommen“, erklärte Riemslohs Keeper Markus Baumgart die Halbfinalteilnahme nach Platz drei in der Vor- sowie Rang zwei hinter SF Lechtingen in der Zwischenrunde. Das Viertelfinale gewannen die Grönegauer mit 2:0 gegen Viktoria GMHütte.

„Wir haben heute gar nicht damit gerechnet, dass wir noch so weit kommen“, gestand Hasbergens Sven Köllner. „Wir hatten heute nur Stürmer dabei, das hat man gesehen. In der Vorrunde waren wir personell besser besetzt. Und im Viertelfinale haben wir natürlich viel, viel Glück gehabt.“ Das kann man so sehen, denn bei einem Spielstand von 2:2 gegen den FC Bissendorf sorgte ein Treffer ganz am Ende für reichlich Diskussionsstoff auf dem Feld, in der Kabine und auf der Tribüne. Hasbergens Thomas Reichenberger hatte einen Schuss vor der Sirene abgegeben, der Ball war aber erst nach der Sirene im Tor. Schiedsrichter Dennis Klune gab den Treffer - wohl eine Fehlentscheidung, die Bissendorfs überragender Einzelkönner Carsten Gottwald wie folgt bewertete. „Wenn der Schiedsrichter so entscheidet; ist das okay. Dann hieß es aber, es wird gleich noch ein Neunmeterschie0ßen stattfinden. Darauf ziehen wir uns wieder um, und dann kam der erneute Rückzieher, wir sind doch draußen. Das hat schon einen faden Beisgeschmack.“

Gottwald und Köllner gehörten zu einer Reihe namhafter ehemaliger Oldstars bei dem Turnier. Bei Hollage glänzten Andre Strößner und Alexander Voßgröne, Wallenhorst hatte mit Philipp Rothert, Dirk Nowak und Oliver Schulz überragende Einzelkönner. Bei Lechtingen gefielen Markus Gärtner, Stefan Stallkamp und der 50-jährige Frank Wiemeyer. Bei Viktoria GMHütte war Marco Börger ein Torgarant.

Die Sportfreunde Lechtingen gehörten übrigens zu den Pechvögeln des Tuniers, die sowohl die Vor- als auch die Zwischenrunde als Erster abschlossen. Trotzdem kam das Aus im Viertelfinale gegen Wallenhorst im Neunmeterschießen. Die Sportfreunde mussten ohne Niederlage nach regulärer Spielzeit im Turnierverlauf die Segel streichen. „Wir haben gegen Wallenhorst zweimal geführt, im Spiel und im Elfmeterschießen. Letztenendes sind wir aber selber schuld“, meinte Stefan Stallkamp. „Ärgerlich nur ist, dass wir Gaste- Hasbergen in der Zwischenrunde klar hinter uns gelassen haben, die aber im Halbfinale waren. Alles in allem finde ich das Turnier super, auch wenn es schlaucht.“

Erneute Unterstützung für die Heilpädagogische Hilfe

Bei der Siegerehrung zogen die Organisatoren des TSV Wallenhorst ein weitestgehend positives Fazit. „Der Umbruch in der Organisation ist gelungen. Wir haben das Turnier auf mehrere Schultern verteilt, auch unsere Jüngeren haben sich mit eingebracht. Deshalb ist das Turnier weiter gesichert“, teilte Dirk Nowak aus dem mehrköpfigen neuen Orga-Team mit und ließ zwei Präsentkörbe an die zwei ausgeschiedene, langjährigen Cheforganisatoren Stefan Riepenhoff und Thomas Wächter überreichen. Traditionell ging von den TSV-Oldies ein Scheck über 500 Euro an den Förderverein der Heilpädagigischen Hilfe in Wallenhorst, den alle vier Sieger-Mannschaften mit ihren Prämien in Höhe von gesamt 400 Euro aufstockten.

Aufrufe: 013.2.2019, 19:20 Uhr
Peter Vorberg / NOZ Autor