2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview
Einst DFB-Pokalheld beim SSV Reutlingen Fußball mit drei verwandelten Elfmetern gegen den Karlsruher SC, jetzt Sportlicher Leiter an der Kreuzeiche: Giuseppe Ricciardi.   Foto: Eibner
Einst DFB-Pokalheld beim SSV Reutlingen Fußball mit drei verwandelten Elfmetern gegen den Karlsruher SC, jetzt Sportlicher Leiter an der Kreuzeiche: Giuseppe Ricciardi. Foto: Eibner

Giuseppe Ricciardi vom SSV Reutlingen im Interview

„Müssen mehr als 21 Punkte holen“

Interview mit Giuseppe Ricciardi, sportlicher Leiter beim Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen.

Seit einem halben Jahr ist Giuseppe Ricciardi, DFB-Pokalheld gegen den Karlsruher SC mit drei verwandelten Elfmetern, sportlicher Leiter beim SSV Reutlingen. Er hat schon einiges bewirkt, seine beste Tat war die Verpflichtung von Klasse-Torwart Jurkovic, mit dem er sich bei Spielen des VfB Stuttgart II im Trainingslager das Zimmer teilte. Wir unterhielten uns mit Ricciardi vor dem Trainingsstart am heutigen Montag.

Herr Ricciardi, wann endet Ihr Vertrag beim SSV Reutlingen Fußball?

Giuseppe Ricciardi. Mein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2019. Der Vorsitzende Michael Schuster hat vorgeschlagen, ihn um zwei weitere Jahre gleich zu verlängern. Aber wir haben Zeit.

Was erwarten Sie von der Rückrunde in der Fußball-Oberliga?

Auf jeden Fall eine Weiterentwicklung des Teams. Es muss noch mehr Entschlossenheit vorhanden sein. Wir müssen mehr als die 21 Punkte holen. Vor allem zu Hause, denn neun Punkte sind viel zu wenig, auswärts kann man mit zwölf Punkten leben. Das Team ist zusammengewachsen – jeder für jeden – da stimmt es. Wir haben jetzt einen 23-Mann-Kader, haben uns von fünf Spielern getrennt. Es ist keine Verpflichtung eines weiteren Spielers geplant.

Wie sieht es mit den drei Torhütern Jurkovic, Traub und Knauß aus?

Knauß ist bald im Auftakttraining, da muss man warten, wie er sich nach seinem Kreuzbandriss erholt hat. Er braucht noch Zeit, deshalb logisch: drei Torsteher.

Sehen Sie eine Entwicklung?

Ja, da haben die Trainer Class und Rill vieles geleistet. Ich arbeite eng mit Michael Schuster, Co-Trainer Volker Grimminger, Torwarttrainer Holger Klages und Andreas Rill zusammen, der für den Athletikbereich zuständig ist. Er arbeitet zwei Mal pro Woche mit den Jungs. Ich sehe bei Pieringer, Colic oder Methner eine Weiterentwicklung, hoffe mit dem neuen Coach Teodor Rus auf einen weiteren Schritt nach vorne. Der Einbau eigener Nachwuchsspieler wird konsequent weiterverfolgt. Es wäre toll, wenn der Großteil des Teams bleibt. Das ist der Stamm, auf dem wir aufbauen können. Wir verhandeln mit ihnen.

Stehen der Meister und Tabellenzweite der Oberliga schon fest?

Nein. Die TSG Balingen und der FC Villingen spielen zwar sehr konstant, im Gegensatz zu uns. Aber früher waren der FC Nöttingen und VfR Mannheim auch klar vorne, wurden nach hinten durchgereicht. In 17 oder 18 Spielen kann noch viel passieren, aber die zwei Spitzenteams haben gute Chancen und können es schaffen.

Das Startspiel des SSV in Ravensburg ist zweifellos schwer.

Ja, Steffen Wohlfarth spielt zwar nicht mehr, ist nun Trainer, aber der FVR hat große Qualität auch ohne ihn. Doch wir wollen am 10. Februar gut starten, das ist immer wichtig. Wir bestreiten einige Testspiele, unter anderem gegen die Stuttgarter Kickers.

Wie viele Punkte sollte man holen?

Wir sollten sieben Punkte mehr haben, müssen deshalb jetzt schnell viele holen, um uns von den Abstiegsplätzen zu entfernen. In Bahlingen am Kaiserstuhl spielten wir gut, da zeigte das Team, welches Potenzial in ihm steckt. Auch gegen die TSG Balingen sah es gut aus, wir ließen uns den Punkt in der Schlussphase wegnehmen. Gegen Nöttingen, in Freiberg und Sandhausen überzeugten wir. Das waren gute Spiele, doch wir schafften es nicht, mal drei oder vier in Folge konstant gut zu absolvieren. Das muss sich in der Rückrunde ändern.

Die Aufgabe beim SSV Reutlingen Fußball macht Ihnen also Spaß?

Ja, denn ich sehe das Potenzial. Es ist mehr möglich, die Jungs harmonieren, jeder kämpft für den anderen. Sie feuern sich gegenseitig an. Das Team ist besser, als der Tabellenplatz aussagt. Ich sagte vor Jahren, der SSV ist ein schlafender Riese mit tollen Fans, einem Super-Umfeld, schönem Stadion. Es ist alles vorhanden – bis auf das Geld von Sponsoren. Ich denke, Rus ist der richtige Trainer, er kam bei der Vorstellung gut an, hat klare Ziele. Da kann man noch einiges erwarten.

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Aufrufe: 08.1.2018, 08:36 Uhr
SWP / Von Wolfgang GattikerAutor