2024-04-25T14:35:39.956Z

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Verbitterte Biebricher zwischen feiernden Niedernhausenern. Die 02er zeigen sich allerdings als faire Sportsmänner und gratulieren dem SVN zum Pokalsieg F: Krabler
Verbitterte Biebricher zwischen feiernden Niedernhausenern. Die 02er zeigen sich allerdings als faire Sportsmänner und gratulieren dem SVN zum Pokalsieg F: Krabler

»Gegner williger und aggressiver«

POKAL RÜCKBLICK +++ 02-Kapitän Pilger erkennt Niedernhausens Cupsieg neidlos an +++ Ulm: Haben 02 Schneid abgekauft

Wiesbaden . Am Tag danach saß der Stachel immer noch tief. „Das ist schon sehr enttäuschend“, macht Bastian Pilger aus seiner Gemütslage keinen Hehl. Der Kapitän des Fußball-Verbandsligisten FV Biebrich 02 hat an der nach Verlängerung besiegelten 0:1-Pokalendspiel-Niederlage gegen den klassentieferen SV Niedernhausen zu knabbern.

Zu lange Anlaufzeit: Doch Pilger weiß um mögliche Ursachen. „In den ersten 30, 35 Minuten haben wir es nicht geschafft, ins Spiel zu kommen. Niedernhausen war williger, aggressiver. Vielleicht haben bei uns manche gedacht, dass es gegen einen Klassentieferen ein Selbstläufer wird, dadurch ein oder zwei Prozent weniger reingelegt. Dann haben wir aber festgestellt: Uff, die können auch Fußball spielen. Und vielleicht stärker, als wir es gedacht hatten“, analysiert der 30-Jährige, der seine Laufbahn nach der Runde aufgrund steter Beschwerden im Fußbereich beendet. Sein Team sei nach vorne nicht zwingend genug gewesen, nennt Pilger einen weiteren Aspekt, erkennt den Erfolg des SVN als verdient an und folgert: „Das ist nach dem Aufschwung in der Liga sehr schade für das Team. Der Pokalsieg hätte einen zusätzlichen Schub bewirkt. Stattdessen gab es einen Dämpfer. Doch es ist nur Fußball. Das wird uns nicht umwerfen. Aber es gilt eben, von der ersten Minute an mit der richtigen Einstellung hellwach sein. Das ist etwas, was man uns vorwerfen kann.“

Außenseiterrolle maßgeschneidert: Manuel Ulm, 23-jähriger Spielführer und Siegtorschütze des SVN, nimmt den Faden auf: „Die Außenseiterrolle hat uns in die Karten gespielt. Keiner hätte auf uns gesetzt und wir hatten nichts zu verlieren. Mit Druck wäre es schwerer gewesen. Bei Biebrich hat es vielleicht im Kopf eine Rolle gespielt, dass es gegen einen Klassentieferen geht. Uns ist es dann aber zu Beginn gelungen, den Biebrichern den Schneid abzukaufen und ihr Spiel zu unterbinden.“

Wobei Chefcoach Jens Klische und der Sportliche Leiter Stephan Mohr das Team bis unter die Haarspitzen motiviert hatten, bevor das von Gastgeber SV Blau-Gelb vorzüglich organisierte Endspiel angepfiffen wurde. Und für Ulm bei der Jubelorgie mit einem Glasbruch bei der Bierdusche endete. Die Schnittwunde wurde in der Klinik genäht und der Torjäger, der in Kassel studiert, aber weiter für den SVN spielen wird, feierte anschließend munter weiter. Bitter für Biebrich: Camilo Rivera schied mit Verdacht auf Bänderriss im Knöchel aus.



Aufrufe: 019.5.2017, 14:30 Uhr
Stephan NeumannAutor