2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Ein enges Rennen lieferten sich im Augsburger Lokalderby der TSV Haunstetten (vorne Christoph Stelzner) und die TG Viktoria (Dennis Czifra). Trotzdem trennten sich die Teams mit 0:0 und einer Punkteteilung.  Foto: Annette Zoepf
Ein enges Rennen lieferten sich im Augsburger Lokalderby der TSV Haunstetten (vorne Christoph Stelzner) und die TG Viktoria (Dennis Czifra). Trotzdem trennten sich die Teams mit 0:0 und einer Punkteteilung. Foto: Annette Zoepf

Gefährlich nah am Tabellenkeller

Für Haunstetten wird die Lage immer bedrohlicher +++ Bobingen ist nicht zu stoppen +++ Kissing quält sich zum Sieg +++ Wiggensbach präsentiert sich wie ein Hühnerhaufen +++ Kauferings Plan geht nicht auf

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Ein torloses Augsburger Derby in der Bezirksliga Süd hat weder die TG Viktoria Augsburg noch den TSV Haunstetten entscheidend vorangebracht. Während die Viktoria-Truppe um Trainer Andreas Wessig mit dem 0:0 aber zumindest im gesicherten Mittelfeld verweilt, ist der TSV Haunstetten mittlerweile gefährlich nahe an die Abstiegsplätze herangerückt. Gleich zwei Serien hielten am Samstag für den TSV Bobingen. Einerseits blieb das Team von Marco Di Santo und Michael Deschler zum dritten Mal in Folge unbesiegt, andererseits schaffte es erneut, die Gäste aus Ziemetshausen deutlich zu besiegen. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen robben sich die Trevirastädter langsam aus dem Abstiegssumpf und haben nun Tuchfühlung zum Mittelfeld. Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber vergangener Woche verlor der TSV Neusäß bei der BSK Olympia Neugablonz mit 1:2. „Wir haben zwar wieder verloren, doch man muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Man merkt, dass sich die Jungs nie aufgeben, aber momentan fehlt einfach das Glück“, fasste der Sportliche Leiter Günter Hausmann zusammen. Trotzdem wird die Lage im Kampf gegen den Abstieg für das Lohwaldteam immer prekärer.

TG Viktoria Augsburg - TSV Haunstetten 0:0
Haunstettens Abteilungsleiter Günther Schmidt hatte sich für seine Mannen so sehr ein richtiges Erfolgserlebnis im Duell gegen Viktoria gewünscht. Ganz unzufrieden ist er mit dem Unentschieden aber auch nicht. „Ein Punkt auswärts ist besser als keiner“, betont Schmidt. Wie schon im vorangegangenen Spiel gegen Erkheim sei beim Team um Trainer Andreas Ried eine Steigerung erkennbar gewesen. Zudem habe Haunstetten das Augenmerk im Derby auf die Defensive gerichtet. „Wir wollten zu null spielen, und das ist uns geglückt. Trotzdem hatten wir auch drei bis vier gute Torchancen, doch Viktorias Torhüter hat gut gehalten“, lautet Schmidts Analyse. Dennoch hofft er natürlich, dass nach dem verkorksten Saisonstart, den mehrere wetterbedingte Spielabsagen sowie verletzten und urlaubende Spieler erschwert hatten, in der Rückrunde alles besser wird. Auch Viktoria-Trainer Andreas Wessig kann der Punkteteilung gegen Haunstetten Gutes abgewinnen: „So, wie es gelaufen ist, bin ich zufrieden. In der ersten Halbzeit haben wir es versäumt, die Tore zu machen, in der zweiten Halbzeit Haunstetten. Deshalb ist es über die gesamten 90 Minuten gesehen ein gerechtes Ergebnis.“ Dass sein Spieler Simon Weber in der 87. Minute nach einem Foul aufgrund einer heftigen Debatte mit Schiedsrichter Manfred Reuter aus Zusamaltheim erst Gelb und dann auch noch Gelb-Rot sah, hakt Wessig als „unnötig“ ab. „Ein junger Spieler und Emotionen“, gibt sich der Coach aber nachsichtig. Denn generell ist Wessig mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden, auch wenn man nach einem vielversprechenden Start im Laufe der weiteren Saison nicht ganz an diese Leistungen anknüpfen konnte. „Die Gefahr ist groß, dass man bei einem guten Start zu euphorisch wird und gleich daran denkt, vorne mitspielen zu können. Aber wenn man es realistisch sieht, stehen wir vor dem bereits letzten Rückrundenspiel am nächsten Wochenende genau dort, wo wir hingehören.“

Schiedsrichter: Manfred Reuter (Zusamaltheim) - Zuschauer: 85
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Simon Weber (87./TG Viktoria Augsburg)




1. FC Sonthofen II - VfB Durach 3:1
Von Anfang an setzte die Sonthofer Bayernliga-Reserve die ersten Akzente und war das gefährlichere Team. Beide Mannschaften standen in der Abwehr stabil und ließen keine Chancen zu. In der 20. Minute führte gleich die erste Möglichkeit zum 1:0 für die Hausherren: Basel Amir köpfte eine Flanke von Tim Kern ins Netz. Gregor Mürkl setzte sich eine Viertelstunde später gegen zwei Gegenspieler durch und stellte auf 2:0. Vier Minuten vor der Pause brachte FCS-Keeper Christoph Friegel den VfB Durach wieder ins Spiel, als er Dominik Portsidis anschoss und der Ball zum 1:2 im Tor landete.
Nach dem Seitenwechsel sorgte die Gastgeber schnell für klare Verhältnisse: Christian Lingg scheiterte zuerst noch an Keeper Marco Löchle, doch Gregor Mürkl baute mit seinem zweiten Treffer den Vorsprung auf 3:1 aus.

Schiedsrichter: Christian Walter (Lamerdingen) - Zuschauer: 160
Tore: 1:0 Basel Amir (20.), 2:0 Gregor Mürkl (36.), 2:1 Dominik Portsidis (41.), 3:1 Gregor Mürkl (57.)


FC Kempten - TSV Babenhausen 1:1
Im Spitzenspiel der Bezirksliga trennte sich der FC Kempten vom TSV Babenhausen mit 1:1. Nach gerade mal sechs Minuten musste FCK-Schlussmann Pascal Prestel mit einer guten Reaktion einen Rückstand verhindern. Auf der Gegenseite nutzte Danyal Schorm einen Eckball und köpfte zur Führung ein (14. Minute). Nur eine Minute später hatte Schorm sogar die große Chance zum 2:0, scheiterte jedoch am Torhüter. Beide Mannschaften zeigten ein intensives Spiel auf Augenhöhe. So konnten die Gäste nach einer halben Stunde auch den Ausgleich erzielen. Torjäger Marco Gröner setzte den Ball noch an den Pfosten, doch Timo Hatzelmann war im Nachschuss erfolgreich. Wenig später musste Raphael Meßlang auf der Linie sogar einen Rückstand für die Heimelf verhindern. Auch die zweite Hälfte bot immer wieder Chancen auf beiden Seiten. Die zweikampfstarken Gäste zwangen den Tabellenführer immer wieder zu Fehlern und ließen keinen Spielaufbau zu. Letztlich blieb es bei der leistungsgerechten Punkteteilung.

Schiedsrichter: Jeton Jasharovski (Stadtbergen) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Danyal Schorm (14.), 1:1 Timo Hatzelmann (29.)


FC Wiggensbach - DJK SV Ost Memmingen 3:4
Nach einer blamablen Vorstellung kassierte der FC Wiggensbach eine 3:4-Heimniederlage gegen Memmingen Ost. Matchwinner war der dreifache Torschütze Nimanaj. Die Partie war nach einem 0:3 zur Halbzeit bereits entschieden. Zweimal Nimanaj und Foufanna bestraften einen desolaten Auftritt der Gastgeber. Bei allem Respekt für die spielstarken Ostler – der FCW präsentierte sich wie ein Hühnerhaufen. Nach der Pause bemühte sich der FCW und kam durch Lukas Ried nach 56. Minuten zum Anschlusstreffer. Nimanay sorgte mit einem satten Schuss in den Winkel nach Solo in der 78. Minute für die endgültige Entscheidung. Diop mit Foulelfmeter und Savoca in der Schlussminute sorgten für eine Ergebniskosmetik. Wiggensbach hat sich mit der fünften Heimniederlage und einem arroganten und hilflosen Auftritt vehement als Absteiger beworben.

Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Naim Nimanaj (10.), 0:2 Alusine Foufanna (14.), 0:3 Naim Nimanaj (38.), 1:3 Lukas Ried (56.), 1:4 Naim Nimanaj (78.), 2:4 Cheikh Diop (83. Foulelfmeter), 3:4 Giuseppe Savocca (90.)
Platzverweise: Rot gegen Perparim Krasniqi (93./DJK SV Ost Memmingen)

Sie waren nicht aufzuhalten: Die Bobinger (links Christopher Detke) zogen sich durch den Sieg gegen Ziemetshausen aus dem Abstiegssumpf.  Foto: Reinhold Radloff
Sie waren nicht aufzuhalten: Die Bobinger (links Christopher Detke) zogen sich durch den Sieg gegen Ziemetshausen aus dem Abstiegssumpf. Foto: Reinhold Radloff

TSV Bobingen - TSV Ziemetshausen 3:0
Das Spiel begann gut. Nach zwei Minuten brachte Cemal Mutlu eine scharfe Freistoßflanke vor das Gästetor. Ziemetshausen schaffte es nicht zu klären und Cemal Nam schloss aus sechs Metern platziert ins rechte Eck ab. Danach kamen die Gäste besser ins Spiel und gestalteten die Partie ausgeglichen. Viele Angriffe blieben aber Stückwerk. Ziemetshausen brauchte eine gute halbe Stunde bis zur ersten gefährlichen Aktion. Kurios an einem von Patrick Hiljanen parierten Schuss: Trotz erfolgtem Abschluss und einer klaren Torchance für die Gäste gab Schiedsrichter Florian Faab Freistoß aus 17 Metern und berief sich auf die Vorteilsregel. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst ein anderes Bild. Die Gäste kamen besser in die Partie. Bobingen verlagerte sich mehr auf die Defensivarbeit. Dann das 2:0 durch Thümmler, der aus drei Metern unbedrängt einschob. Die Ziemetshauser Angriffsversuche blieben danach zumeist stecken oder endeten im Abseits. Den Schlusspunkt markierte der eingewechselte Stürmer Michael Vogt. Er setzte sich gegen seinen Bewacher links im Strafraum durch und schob Leisenberger den Ball durch die Beine. Das dritte Tor des Angreifers in den letzten drei Spielen. „Natürlich freue ich mich, dass ich erneut getroffen habe. Noch wichtiger war aber, dass wir unsere kleine Serie fortsetzen konnten und nun wieder Tuchfühlung nach oben haben“, erklärte Vogt.

Schiedsrichter: Florian Faab (Oberostend.) - Zuschauer: 85
Tore: 1:0 Cemal Nam (2.), 2:0 Jonas Thümmler (60.), 3:0 Michael Vogt (86.)


BSK Olympia Neugablonz - TSV Neusäß 2:1
Bereits nach vier Minuten ging der Favorit aus Neugablonz in Führung. Ein einfacher Doppelpass hebelte die komplette Neusässer Defensive aus, Benjamin Maier bedankte sich mit dem 1:0. Das war anscheinend der Weckruf für das Riedl-Team. Der TSV Neusäß kontrollierte nun die Partie, schaffte es aber jedoch nicht ihre guten Chancen zu verwerten. Thomas Metzenrath scheiterte entweder am Pfosten (12.) oder ein Neugablonzer Fuß war dazwischen (20.). Michael Forsters Freistoß wurde vom Heimkeeper Starowoit gerade noch entschärft. Die Neugablonzer waren nur durch Konter gefährlich. Kurz vor der Halbzeit schalteten Sie nach einem einfachen Ballverlust von Michael Forster schnell um, der agile Benjamin Maier vollendete zum 2:0 (44.).
Zur Pause musste Trainer Bobby Riedl den Gelb-Rot-gefährdeten Forster und den an Grippe erkrankten Andreas Beltle auswechseln. Die Neusässer rannten an, kamen aber nie richtig gefährlich vor das Tor von Neugablonz. Erst in der 85. Minute erzielte Thomas Metzenrath nach einem Hofbauer-Freistoß das 2:1. Mit der letzten Aktion im Spiel hatte Hofbauer den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein abgefälschter Schuss konnte der Neugablonzer Torwart Starowoit gerade noch entschärften. Schiedsrichter Stefan Haas und sein Team hatten nicht ihren besten Tag erwischt. In einer insgesamt fairen Partie sorgen sie mit elf (!) gelben und einer Gelb-Roten Karte für unnötige Hektik. „Der Wille war da, doch wir bekommen immer wieder zu einfache Gegentore“, lautete das Fazit von TSV-Trainer Bobby Riedl.

Schiedsrichter: Stefan Haas (BSC Memming.) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Benjamin Maier (4.), 2:0 Benjamin Maier (44.), 2:1 Thomas Metzenrath (85.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Philipp Scherer (86./TSV Neusäß)


Kissinger SC - FC Heimertingen 2:1
Nach der starken Auswärtsleistung vor Wochenfrist war Kissing eigentlich gezwungen, nachzulegen. Hatten doch die Mitkonkurrenten gesandelt und der dritte Platz lockte. Das gelang den jungen KSClern gerade in der ersten Halbzeit sehr überzeugend. Dass man sich dann gegen die wenig überzeugenden Heimertinger noch in Not brachte, war definitiv unnötig. Bemerkenswert war das nahezu fehlerlose Zusammenspiel der Schiedsrichterfamilie Benzinger – Vater und ein Sohn an der Linie, der zweite Sohn an der Pfeife.
Heimertingen begann druckvoll, dennoch hatte Dominik Barkhurst nach einem Kergel-Freistoß die erste gute Einschussmöglichkeit. Dann musste KSC-Keeper Sedlmeir gleich zweimal sein Können beweisen. Ein Konter brachte die Führung: David Bulik steckte durch auf Alex Kegel und der verwandelte eiskalt zum 1:0 (13.). Als dann Bulik einen Pass auf Lang eigentlich zu weit spielte, ging der KSC-Kapitän nach und wurde vom Heimertinger Torhüter Julian Modersbach im Strafraum gelegt. Ganz cool verwandelte KSC-Youngster Julian Büchler zum 2:0 in der 30. Minute. Hätte dann Spielertrainer David Bulik völlig freistehend den Ball nicht dem Torhüter in die Arme gehoben, wäre das Spiel sicher gelaufen gewesen. Warum der Gast so passiv blieb, war auch für so manchen Zuschauer mehr als verwunderlich. Besser machte es Heimertingen nach dem Wiederanpfiff und Link hatte gleich eine Torchance. Kissing spielte eine Anzahl von Kontern nicht zu Ende. Die einzige Fehlentscheidung des Schiedsrichters war die Gelbe Karte für Christian Lindner. Das wäre nach üblem Foul an Kergel glatt Rot gewesen. So wurde es nach dem 1:2 von Wolfgang Dodel (85.) noch einmal spannend. Unordnung war in den letzten Minuten im KSC-Abwehrzentrum angesagt, aber es blieb schließlich beim 2:1-Erfolg.

Schiedsrichter: Stephan Benzinger (FC Nassenfel) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Alexander Kergel (13.), 2:0 Julian Büchler (30. Foulelfmeter), 2:1 Wolfgang Dodel (85.)


TV Erkheim - VfL Kaufering 4:1
Punkte gab es keine für den VfL Kaufering – aber zumindest den Ehrentreffer. Mit 1:4 musste sich die Elf von Christian Ziegler beim Tabellenzweiten geschlagen geben. Schon nach 20 Minuten war in dieser Partie eine Vorentscheidung gefallen, denn die Gastgeber führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0. Allerdings nicht, weil die Gastgeber so stark waren – diesmal war Kaufering so schwach. „Man kann als Ausrede anführen, dass fünf Stammspieler fehlten“, sagt VfL-Trainer Christian Ziegler, doch er sieht den Grund für die Niederlage eher darin, dass „wir so schwach gespielt haben. Vor allem die Leistungsträger haben nicht das gezeigt, was sie können – oder meinen zu können“, fällt die Kritik von Ziegler diesmal hart aus. Drei individuelle Fehler hatten zu den drei frühen Gegentoren geführt. Und so wechselte Ziegler auch schon früh. Im Gegensatz zu den Stammspielern hätten die „Reservisten mehr Gas gegeben“. Wie zum Beispiel Yannik Tauscher, der auch den Ehrentreffer für die Kauferinger erzielte. Allerdings erst in der 82. Minute, und da war die Partie bereits gelaufen. „Wir hatten einen genauen Plan, wie wir das Spiel angehen wollten, aber die taktischen Vorgaben wurden nicht eingehalten“, beschreibt Ziegler die entscheidenden Minuten. Und nach einem 0:3-Rückstand nach nicht mal einer halben Stunde wird es natürlich schwer. Trotzdem: „Wir haben dieses Spiel nicht verloren, weil Erkheim so stark war, sondern weil wir so schwach gespielt haben.“

Schiedsrichter: Johannes Heider (Bissingen) - Zuschauer: 220
Tore: 1:0 Stefan Oswald (6.), 2:0 Richard Neß (13.), 3:0 Matthias Vogel (19.), 4:0 Niklas Breiter (77.), 4:1 Yannic Tauscher (80.)
Aufrufe: 015.10.2017, 21:11 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor