2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Harald Simon

Gedenkfeier nach Mord an Alexander Klos: "Trauer, Wut, Erschrecken"

Neue Details zu den Tatverdächtigen +++ Schweigeminute am Freitag

Bei einer routinemäßigen Streifenfahrt sind in der Nacht von Sonntag auf Montag zwei Polizeibeamte der Polizeiinspektion Kusel getötet worden, darunter der Verteidiger des FC Freisen, Alexander Klos.

Mit einer bundesweiten Schweigeminute soll am Freitagvormittag der beiden in der Pfalz erschossenen Polizisten gedacht werden. Bei einer nicht-öffentlichen Trauerfeier in Kusel nehmen anschließend Angehörige und Kollegen Abschied von den beiden getöteten Beamten.

Teilnehmen wird die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Landesinnenminister Roger Lewentz (beide SPD).

Bereits am Donnerstagabend fand in der protestantischen Stadtkirche Kusel ein Gedenkgottesdienst statt. Coronabedingt konnten daran nur 120 Trauergäste teilnehmen. "Die Geschehnisse, die Fassungslosigkeit, die Trauer, die Wut und das Erschrecken der letzten Tage bringen wir vor Gott“, sagte Notfallseelsorgerin Christel Wolf vor dem Altar.

Der FC Freisen hatte bereits zu Beginn der Woche auf seiner Facebook-Seite verlauten lassen: "Der Mensch, mit dem wir kickten, lachten und Freundschaft schlosse, er ist nicht mehr da... Aus dem Leben, aus unserer Mitte, aber nicht aus unserem Herzen und unserem Team gerissen, denn er wird in jeder Kabine, bei jedem Spiel, auf jedem Sportplatz bei uns sein, weil wir jedes Mal, wenn wir auflaufen, jedes Mal, wenn wir einen Sieg feiern und wegen einer Niederlage enttäuscht sein werden, jedes Mal, wenn wir das Glas erheben, an dich denken werden, Alex."

Die beiden Tatverdächtigen sitzen wegen des Vorwurfs des gemeinschaftlichen Mordes und der gewerbsmäßigen Jagdwilderei in Untersuchungshaft. Derweil gab die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern weitere Details zur Tat bekannt: Im Auto der Tatverdächtigen sind 22 Stück Damwild gefunden worden. Zudem fanden die Ermittler weitere Kadaver sowie verkaufsfertig verpacktes Fleisch im Wert von mehreren tausend Euro in einer Wurstküche.

Auch über die Vorstrafen der Verdächtigen ist inzwischen mehr bekannt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Saarbrücken war einer der beiden Männer vom Landgericht Saarbrücken 2006 wegen fahrlässiger Körperverletzung im Zusammenhang mit einem Jagdunfall zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 50 Euro verurteilt worden. Der heute 38-Jährige hatte demnach damals einen Jagdkollegen mit einem Schuss im Hals- und Brustbereich sowie insbesondere im Bereich eines Auges erheblich verletzt.

Aufrufe: 04.2.2022, 07:23 Uhr
redAutor