2024-04-25T14:35:39.956Z

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Macht zum Saisonende Schluss in Lörrach: Cheftrainer Ralf Moser | Foto: Frank Seiter
Macht zum Saisonende Schluss in Lörrach: Cheftrainer Ralf Moser | Foto: Frank Seiter

FV Lörrach-Brombach: Ralf Moser hört zum Saisonende auf

Trainer des Verbandsliga-Aufsteigers will "schöpferische Pause einlegen"

Zuweilen benötigt Ralf Moser nach Niederlagen noch ein paar Minuten, um seine Gedanken erst einmal zu sortieren. Doch das 0:2 gegen den 1. SV Mörsch wollte der Trainer des FV Lörrach-Brombach relativ schnell abhaken. Was einerseits an der wenig erbaulichen Darbietung im Verbandsligaspiel gelegen haben dürfte. Andererseits aber auch an Mosers persönlichen Erklärung: „Ich höre am Rundenende auf“, gab er in der Presserunde auf dem Rasen im Grütt bekannt.

Der FV Lörrach-Brombach ohne Moser – eine Zäsur. „Zehn Jahre sind eine wahnsinnig lange Zeit“, sagte Moser. Es sei Zeit, „einen Schnitt und eine Pause zu machen“. Moser weiß, dass irgendwann Abnutzungserscheinungen drohen – den richtigen Zeitpunkt wollte er nicht verpassen. „Nicht, dass es zu spät wäre, bevor es sich vielleicht totläuft.“

Im Sommer 2007 stieg Moser noch beim FV Brombach vom Co-Trainer zum Chefcoach auf. Auch teils schwierige Zeiten habe man erlebt: die Fusion zum FVLB, den Umzug ins Grütt, aber allen voran das zweifache Scheitern in den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga. Als der Traum 2015 erneut zerplatzte, da war er „drauf und dran“ das Zepter abzugeben. Doch Moser wagte mit dem FVLB einen neuen Anlauf, baute jenes Team mit zahlreichen Nachwuchskräften auf, welchem im Frühjahr als Meister der ersehnte Sprung in die Verbandsliga gelang. Dort liegt der FVLB derzeit auf Rang fünf, und gegen Mörsch hätte der Aufsteiger sich ein dickeres Winterpolster auf die Abstiegszone zulegen können. Allen voran eine „ganz schlechte erste Halbzeit mit wahnsinnig schlechter Passquote und vielen falschen Entscheidungen“ hatte Moser gesehen.

Dem 0:1 durch Dominic Kerling (38.) rannte der FVLB im zweiten Abschnitt hinterher. Zwar erfreute sich der Rasen in der Lörracher Hälfte einer schonenden Behandlung, weil sich bei gefühlten 80 Prozent Ballbesitz des FVLB fast alles in der gegnerischen Hälfte abspielte. Doch habe seine Elf „nicht richtig Durchsatz gefunden. Mörsch hat die Räume gut zugemacht“, so Moser. Weder mit Kombinationen – auch weil zu fehleranfällig – noch mit langen Bällen war Lörrach erfolgreich. Mörsch oblag die Lufthoheit, dominierte mit physischer Präsenz die Defensivzweikämpfe und mit dem ersten Angriff erhöhte Kerling auf 2:0 (68.). „Wir sind nicht richtig auf den Platz gekommen“, resümierte Moser.

Dem FVLB-Coach mangelt es freilich nicht an Leidenschaft, er müsse sich nicht zum Fußballplatz aufraffen. Doch nach intensiven Jahren sehnt er sich nun nach einer Pause, so dass er auch „im Sommer keine neue Mannschaft übernehmen“ werde. Das Präsidium des FVLB habe er am Montag in Kenntnis gesetzt, teilte der Club mit. Es ende "eine für beide Seiten immer vertrauensvolle, loyale und natürlich auch überaus erfolgreiche Zusammenarbeit im besten Eivernehmen". Mosers Gründe, der "auf dem Zenit seines sportlichen Wirkens nun eine schöpferische Pause einlegen" wolle, seien für die Vereinsspitze "absolut nachvollziehbar". Man bedauere diesen Schritt, der für das Präsidium "nicht unbedingt überraschend" komme.

Die Verantwortlichen werden „in aller Ruhe und ohne Druck“ einen Nachfolger für Moser suchen. Die Gespräche mit den Spielern werde der FVLB in der Winterpause aufnehmen. Die informierte Moser ebenfalls nach der Partie. So hatte es der Coach dann auch eilig und entschwand in den Katakomben, um seine Entscheidung mitzuteilen.

Aufrufe: 019.11.2017, 16:49 Uhr
BZ/uwoAutor