2024-04-25T14:35:39.956Z

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Futsal gewinnt an Bedeutung

Buxtehuder Fußballer Nico Matern mischt in der Eliteliga mit

LANDKREIS. Am 30. Oktober bestreitet die deutsche Futsal-Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel gegen England in Hamburg-Wilhelmsburg. Deutschland ist in Sachen Futsal Entwicklungsland. Ein Buxtehuder ist daran beteiligt, dass der Sport populärer wird.

Der bekannteste Futsal-Spieler aus dem Landkreis Stade ist der Buxtehuder Oberliga-Fußballer Nico Matern. Matern ist gerade mit den Hamburg Panthers in die Eliterunde des Uefa-Futsal-Cups eingezogen. Dies gelang einem deutschen Team erstmals, das Lob des DFB war groß. Erstmals in den Fokus rückte Futsal auf Landkreisebene 2014, weil sich Trainer Hartmut Mattfeldt mit seinen Landesliga-Fußballern der SV Ahlerstedt/Ottendorf bis in die Finalrunde der Norddeutschen Meisterschaften vorgekämpft hatte. Mit Nico Matern als Gastspieler sorgte A/O, unter anderem mit Sascha Müller, Dirk Jacobi und Kai-Ole Ehrlich auch dort für Furore, setzte sich in der Gruppe gegen St. Pauli, Holstein Kiel und SG Findorff durch und schied erst im Halbfinale aus.

Für Nico Matern war es der Beginn seiner Futsal-Laufbahn. Das beste deutsche Futsal-Team, die Hamburg Panthers, wurden auf den Dribbelkünstler aufmerksam und holten ihn in ihr Team. 2016 wurde der Buxtehuder mit den Panthers in Hamburg Deutscher Meister. Im Finale gegen das Berliner Team FC Liria schoss der 23-Jährige ein Tor, gab eine Torvorlage und flog später noch mit Gelb-Rot vom Platz. Danach wurde gefeiert.

Der DFB war mit vielen Offiziellen vertreten, um die Bedeutung des Futsal zu betonen. Auch Nationaltrainer Paul Schomann war vor Ort. Nur vier Monate vor der DM, im Dezember 2015, hatte der DFB eine Futsal-Nationalmannschaft gegründet. DFB-Sportdirektor Hans-Dieter Flick warb im Zuge dessen für Futsal mit den "vielen Parallelen zum modernen Fußball: Ballkontrolle auf engstem Raum, hohe Handlungsschnelligkeit und schnelles Umschaltspiel." Für die fußballerische Entwicklung im Nachwuchsbereich könne Futsal wichtige Grundlagen fördern. Der DFB folgte damit einer Erkenntnis, die andere Fußballnationen schon seit Jahrzehnten verinnerlicht hatten.

Nun wird es historisch: Die ersten offiziellen Länderspiele der Futsal-Nationalmannschaft werden am 30. Oktober (15 Uhr) und 1. November (18 Uhr) in der Inselparkhalle in Hamburg ausgetragen. Der Fernsehsender Sport1 wird die Partien live übertragen. Beide Male findet der Fußball-Klassiker Deutschland gegen England statt. "Das Potenzial ist klar zu erkennen", sagt Schomann über die junge Nationalmannschaft. Es folgen zwei Lehrgänge. Es gilt, sich auf die Qualifikation für die Europameisterschaft 2018 in Slowenien vorzubereiten. Ernst wird es Anfang 2017. Die Futsal-EM 2016 in Serbien hatte bei Flick einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wie er auf dfb.de erklärte: "Die Spiele der Futsal-EM haben gezeigt, wie dynamisch und technisch hochwertig Futsal auf höchstem Niveau gespielt wird."

Im vorläufigen Nationalmannschaftskader sind auch vier Panthers-Teamkollegen von Nico Matern. Erst am vergangenen Wochenende wurden die Hamburg Panthers auch vom DFB gefeiert. Der viermalige deutsche Futsal-Meister hatte die große Überraschung geschafft. Mit dem 4:3-Siegtreffer in letzter Sekunde im entscheidenden Spiel gegen IFK Göteborg zogen die Hamburger mit Nico Matern in die Eliterunde des Uefa-Futsal-Cups ein. Ein deutsches Team zählte zuvor noch nie zu den 16 besten Futsal-Teams in Europa. Matern weilte mit den Panthers vom 11. bis 15. Oktober in Varna, Bulgarien. Zum Punktspiel des Buxtehuder SV am Sonntag war er zurück und wurde eingewechselt.

Matern trainiert neben den BSV-Einheiten auch mit den Panthers. In Bulgarien erkämpften die Panthers erst ein 5:4 gegen den bulgarischen Meister FC Grand Pro Varna. Gegen den Favoriten Nikars Riga gab’s ein 1:5. So musste im letzten Spiel gewonnen werden. Die Panthers glichen gegen Göteborg spät zum 3:3 aus. Bei dem Treffer war Matern indirekt beteiligt, als er den Torschuss im Strafraum durch Hochspringen durchließ. Den Siegtreffer erzielten die Panthers ohne Torhüter und zusätzlichen Feldspieler. Das Weiterkommen kommentierte Matern als "unglaublich" und mit "nicht in Worte zu fassen". Nun fiebern die Panthers der Eliterunde Ende November entgegen.

Aufrufe: 019.10.2016, 21:15 Uhr
Tageblatt / Jan BröhanAutor