Mit einer Fußballmannschaft sei es wie mit einer Website: zusammengebastelt ist sie schnell, sie am Leben zu halten und mit selbigem zu füllen, eine andere Hausnummer. Finden wir einen zuverlässigen Trainer? Wie geht die Mannschaft damit um, wenn es nicht wie gewünscht läuft? Und wo nehmen wir einen Schiedsrichter her, den der Verband von jedem Verein fordert?
Zum Glück hatten die Radduscher ihren Fußballplatz in Schuss gehalten und einen Schiedsrichterbeobachter im Ärmel. Maik Liebig, designierter Abteilungsleiter Fußball, zeigt sich überrascht, wie schnell die Mannschaft zusammengefunden hat. "Das war nicht unbedingt zu erwarten, stehen einige Spieler aufgrund ihres Studiums oder Montagetätigkeit meist nur am Wochenende zur Verfügung", begründet Liebig, der dem Team Potenzial bescheinigt.
Und es läuft äußerst erfolgreich in der Staffel A der 2. Kreisklasse Südbrandenburg. Aktuell rangiert die SpVgg Raddusch mit zwei Punkten Rückstand hinter Tabellenführer LSV Blau-Weiß Görlsdorf, hat aber ein Spiel weniger absolviert. Zudem besitzen die Rot-Schwarzen das deutlich bessere Torverhältnis. Vereinschef Matthias Hantscher sieht es daher nicht als verboten an, das Wort "Aufstieg" in den Mund zu nehmen. Selbst Trainer Harald Bautzer hält diesen für möglich. "Die Mannschaft hat sich zu Beginn ein paar unnötige Ausrutscher erlaubt, tritt jetzt aber als gefestigtes Team auf", resümiert er.
Es ist das zweite Mal, dass Bautzer in Raddusch den Trainerjob angenommen hat. Sein erstes Engagement währte von 1996 bis 1998, so der Vetschauer mit bemerkenswerter Fußball-Vergangenheit. Als Spieler (1979 bis 1994) kickte er mit Blau-Weiß Vetschau bisweilen in der Verbandsliga.
Und wie sieht es rückblickend mit Erfolgen bei den Radduschern aus? 1998 führte Harald Bautzer die SpVgg Raddusch zum Kreispokal-Sieg. Das dürfte die neu formierte Männermannschaft, die am Sonntag in die Rückrunde startet, zusätzlich anspornen.
Zum Thema:
Zum Aufbau des Radduscher Nachwuchses trainieren seit 2014 auch wieder Kinder. Immer donnerstags wird von 17 bis 18 Uhr auf dem kleinen Feld gebolzt (alternativ in der Sportscheune). Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind herzlich willkommen.