2024-06-03T07:54:05.519Z

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Fußballkreis zeigt Gewalttätern "Rot"

Auf und neben den Sportplätzen in Remscheid ereignen sich unschöne Szenen +++ Fußballvorstand und Sportamt handeln

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Auf den Fußballplätzen in Remscheid ging es am Wochenende zwar weitestgehend friedlich zu, die Zwischenfälle von vor zwei Wochen, als auf einigen Sportplätzen die Polizei eingreifen musste, sind allerdings in Erinnerung geblieben. In Honsberg randalierte ein Mann auf der Sportanlage und griff einen Besucher an, in Neuenkamp kam es bei einem Spiel in der Kreisliga B zu einer Schlägerei.
Auf dem Sportplatz Klausen unterbrach der Schiri eine Begegnung (ebenfalls in der Kreisliga B), weil er von Zuschauern bedroht worden war.

Am vergangenen Mittwoch setzte sich der Fußballvorstand des Kreises 14 nun mit dem Sportamt zusammen, um auf die Vorfälle zu reagieren. "Jeder Spielabbruch ist ein Spielabbruch zu viel. Wir wollten schnell handeln, um der Gewalt zu begegnen, und das haben wir jetzt getan", sagt Kreis-Fußball-Obmann Carsten Stopka. Darum wurden in der gemeinsamen Sitzung einige Neuerungen auf den Weg gebracht: Beispielsweise soll Gewalttätern, die aus einem Verein ausgeschlossen wurden, der Eintritt in andere Sportvereine erschwert oder sogar verweigert werden.

"Extremfälle meldet der Fußballkreis ab sofort dem Fachdienst Sport und Freizeit. Der kann dann ein Hausverbot für alle städtischen Sportanlagen aussprechen", sagt Stopka. "Wir dulden keine Gewalttäter und hoffen, dass die Maßnahmen, die wir nun ergreifen, eine Signalwirkung haben", ergänzt Sportamtsleiter Bernd Fiedler.

In begründeten Einzelfällen soll für die Ausrichtung von Partien mit Gewaltpotenzial der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes gefordert werden. "Das könnte den Vereinen wehtun. Sie würden nämlich in dem Fall die Kosten tragen", sagt Stopka: "Außerdem streben wir eine Ordnungspartnerschaft mit der Polizei an."

In den kommenden Wochen soll es ein Treffen mit den Mannschaftsführern der Vereine des Fußballkreises geben, um die Problematik zu besprechen. "Wir wollen gemeinsam überlegen, wie wir der Aggression am besten begegnen können", sagt Stopka. Auch ein Runder Tisch zum Thema Gewalt, an dem Fußballkreis, Sportbund und Fachdienst Sport und Freizeit teilnehmen sollen, ist geplant. Der Fußballkreis denkt außerdem darüber nach, dem "Pakt für den Sport" beizutreten.

Aufrufe: 015.10.2013, 16:04 Uhr
Rheinische Post / Jan DobrickAutor