2024-06-04T08:56:08.599Z

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Viel Betrieb im Strafraum: Szene aus dem Lokalduell der letzten Spielzeit zwischen dem FC Niederau und dem GFC Düren 99. Archivfoto: Herbert Haeming
Viel Betrieb im Strafraum: Szene aus dem Lokalduell der letzten Spielzeit zwischen dem FC Niederau und dem GFC Düren 99. Archivfoto: Herbert Haeming
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Für Straß wäre der Klassenerhalt "super"

Alemannia, SG GFC Düren 99, FC Niederau: Die drei Landesligisten aus dem Fußballkreis Düren vor dem Saisonstart

Mit Germania Burgwart Bergstein-Brandenberg – der Klub aus der Voreifel zog seine Mannschaft während der letzten Saison zurück – und den Sportfreunden Düren stiegen gleich zwei Dürener Vereine aus der Fußball-Landesliga ab. Während die Grüngürtel-Kicker einen Neuaufbau in der Bezirksliga unternehmen, sah sich der Verein aus der Gemeinde Hürtgenwald dazu gezwungen, komplett die Segel auf Verbandsebene zu streichen – Bergstein-Brandenberg tritt zur neuen Spielzeit in der Kreisliga A an.

Alemannia Straß

Alemannia Straß schultert nun die alleinige Bürde, den Hürtgenwald auf Verbandsebene zu repräsentieren. Da die Alemannia den Aufstieg am vorletzten Bezirksliga-Spieltag perfekt machte, sieht man SC-Coach Dirk Krischer und seine Mannen also in der kommenden Saison in der Landesliga wieder. Und natürlich wünscht man sich im Voreifeldörfchen – Straß hat gerade einmal 686 Einwohner –, dass das Abenteuer Landesliga mehr als nur ein Jährchen andauern möge. Ob das Publikum des Bezirksliga-Meisters, welches bei jeder Partie – egal ob daheim mit mindestens 150 Zuschauern oder auswärts mit mindestens 50 Begeisterten – lautstark und tatkräftig ihre Alemannen-Elf nach vorne peitscht, am Ende jubeln darf, steht allerdings erst in gut zehn Monaten fest.

Derzeit ist die Trainingsbeteiligung „nicht so gut“, wie Krischer konstatiert. „Wir haben momentan zu viele Verletzte. Man geht zwar nie ohne Verletzte durch eine Vorbereitung, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir immer zwei, drei Ausfälle mehr zu kompensieren haben als die anderen Teams“, ist Krischer zurzeit nicht zu beneiden.

Drei Akteure hat es womöglich besonders schwer erwischt. Bei Marco Weinhold ist „das Außenband am Knöchel kaputt“, Jens Joeken wurde derbe am Knie gefoult und „muss noch sein MRT abwarten“ und Tim Simon laboriert an einem „Sehnenriss im Fuß“.

Unabhängig von den Ausfällen dürfte das Unterfangen Klassenerhalt ein schwieriges werden, findet Krischer: „Man muss schon realistisch bleiben. In diesem Jahr ist die Landesliga noch einmal stärker als zuvor. Es gibt sechs, sieben Teams, die oben mit dabei sein werden – alle anderen kämpfen gegen den Abstieg. Natürlich wird es schwer, vier Teams hinter uns zu lassen. Im Notfall müsste man im Winter gucken, ob man noch einmal nachlegen kann. Wenn es am Ende zum Klassenerhalt reicht, wäre das eine super Sache. Das ist schwer, aber nicht unmöglich.“

SG GFC Düren 99

Auch die SG GFC Düren 99 setzt auf Konstanz ohne wilden Aktionismus. Trainer Thomas Kalscheuer musste Top-Scorer Kevin Kruth (71 Tore in den letzten vier Jahren) schweren Herzens in Richtung Mittelrheinligist Borussia Freialdenhoven verabschieden. „Michael Strauch und Kevin Kruth, einer von beiden macht schon irgendwann sein Tor“, hieß es immer aus den Fanreihen. „Jetzt müssen wir den Verlust gemeinschaftlich auffangen“, sagt Kalscheuer.

Klar ist, dass nun nicht die ganze Last auf Strauchs Schultern lasten darf: „Jeder unserer Spieler hat die Qualität, Landesliga zu spielen. Auf jeder Position haben wir dadurch einen hohen Konkurrenzkampf. Wir haben eine gute Mischung aus Erfahrenen und jungen Talenten im Team, jeder ist Teil des Ganzen und jeder Spieler muss auch lernen, Verantwortung zu übernehmen.“ Kalscheuer möchte mit seinem Team wieder eine „ordentliche Rolle spielen“, gerne wieder „im oberen Drittel landen“.

In der aktuellen Vorbereitung sei seine Mannschaft „im Soll“: „Bis zum ersten Spieltag wird es so passen, wie wir es uns vorstellen.“ Aber wie stellt es sich die SG GFC Düren 99 denn vor? „Wir möchten unser eigenes Ding durchziehen, gut umschalten und im Kollektiv Souveränität ausstrahlen“, fordert Kalscheuer von seinem Team nicht gerade wenig: „Nur so geht es.“

FC Niederau

Wer Bernd Lennartz, den Coach des FC Niederau, kennt, der weiß, dass auch er nicht gerade weniger Ansprüche an seine Schützlinge stellt. „In der Thematik des Umschaltspiels gefällt mir meine Mannschaft noch nicht so recht. Wir stören den Gegner früh, schlagen dann den Ball aber zu schnell raus. Es geht aber darum, nach einem Ballgewinn auch länger das Spielgerät zu behalten“, sieht Lennartz bei seinen Mannen noch Steigerungsbedarf, wenngleich ihn das nicht verwundert: „Das ist zum aktuellen Stand der Vorbereitung nun einmal so. Die Neuen integrieren sich so, wie wir uns das vorgestellt haben. Alles ist genau im Plan.“

Ob der FCN im Endeffekt – nach Platz 6 in der Vorsaison – noch ein wenig im Tableau klettern kann, vermag Lennartz nicht zu sagen: „Vieles ist noch in der Glaskugel. Es wäre nicht seriös, jetzt schon etwas über Favoritenrollen zu sagen.“

„Die Neuen integrieren sich so, wie wir uns das vorgestellt haben. Alles ist genau im Plan.“

Bernd Lennartz, Trainer des FC Niederau

Aufrufe: 08.8.2016, 08:00 Uhr
Kevin Teichmann | AZ/ANAutor