FuPa Schnellcheck: Germania Lich-Steinstraß

FuPa Westrhein: Wie hat Dein Team die Corona-Zeit überbrückt?

Ceylan: Ich glaube ähnlich wie viele andere Teams auf unserem Niveau, haben wir den einen oder anderen Lauf per App an den Trainer schicken müssen. Hier muss man aber auch das Fingerspitzengefühl des Trainers loben, der bewusst auch Auszeiten gegeben hat, als noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen war und kein konkretes Ziel für eine Rückkehr auf dem Plan stand.

FuPa Westrhein: Welcher Spieler von Euch war während des Lockdowns am fleißigsten?

Ceylan: Hier kann man so viele nennen, auf verschiedene Arten und Weisen. Ganz vorne sind unsere beiden Torhüter zu nennen, die durchgehend von unserem neuen, aber altbekannten Torwarttrainer Robert Gase trainiert wurden und viel Schweiß im Kraftkeller vergossen haben. Mir hat unser Co-Trainer Michael Halking nach meiner schweren Verletzung unterstützend zur Seite gestanden um wieder auf die Beine zu kommen. Von meinem Nachbarn Alex Engels weiß ich, dass er sowohl im Kraftraum als auch auf der Piste viel getan hat. Visar Behrami hat sich nochmal in allen Belangen neu orientiert, was sich bemerkbar macht. Björn Schneider läuft wie ein Verrückter durch die Gegend, dann gibt’s da noch unsere Gebrüder Makki, die auf dem Kleinfeld um Leben und Tod spielen. Aber auch unsere jungen Neuzugänge haben sich erfreulicherweise topfit bei uns angemeldet. Nur so kann man um die hart umkämpften Plätze und Chancen mitkämpfen. Ganz wichtig ist mir aber auch zu erwähnen, was Vorstand und das Team drumherum inklusive unserem Betreuer Robert Musiol sowie vielen Gönnern uns in Sachen Kabinenmodernisierung ermöglicht haben. Hand in Hand mit uns Spielern haben wir unsere Kabine komplett modernisiert und echt Großes geleistet.

FuPa Westrhein: Was wird sich Deiner Meinung nach im Amateurfußball wegen Corona verändern?

Ceylan: Zunächst einmal wünsche ich mir, dass wir als Gesellschaft mit diesem Virus zu leben lernen und damit langfristig klarkommen. Ganz so einfach loswerden wird man das und vielleicht noch andere Virusvarianten ja offensichtlich nicht. Der Amateurfußball bildet unsere Gesellschaft ab und wenn wir Lösungen finden, damit umzugehen, schwere Verläufe zu minimieren und das Ganze langfristig wie eine normale Grippe behandeln können, dann wird sich meiner Meinung und Hoffnung nach auch nicht viel verändern. Da ich lieber in optimistischen Szenarien denke, belasse ich es bei diesem Ausblick.

FuPa Westrhein: Gibt es Veränderungen im Team? (Neuzugänge & Abgänge bitte mit Namen und altem bzw. neuem Verein nennen, damit wir die Wechsel korrekt eintragen können)

Ceylan: Verlassen haben uns:

• Hamsa Al-Tae (SV GW Welldorf-Güsten)
• Hussain Alawie (VFL Vichttal) und Charles Kentzinger (SV Siersdorf)
• Samet Günes (Jugendsport Wenau)
• Sven Weber (Salingia Barmen)
• Christian Koerfer (SV Helpenstein)

(Die letzten drei Spieler bereits im vergangenen Winter)

Bei jedem einzelnen bedanken wir uns für das, was Sie in den vergangenen Jahren für uns geleistet haben.

Als Neuzugänge freuen wir uns auf:

• Ali Makki (SV Kurdistan)
• Enrico Kos (Jugensport Wenau)
• Felix und Julius Kretschmer sowie Mo Makki (SV GW Welldorf-Güsten)
• Moritz Kappelt (SV Viktoria Koslar)
• Francesco Alberga (SG Rurland)
• Leon Niederelz (Wegberg-Beeck U19)
• Nils Gollnow (TuS Langerwehe)

FuPa Westrhein: Mit welcher Zielsetzung geht Ihr in die neue Saison?

Ceylan: In den vergangenen zwei Jahren haben wir von der Qualität her immer ganz oben mitspielen wollen. Das ist auch dieses Jahr nicht anders. Wir hoffen, möglichst verletzungsfrei durch die Saison zu kommen und am Ende so weit oben wie möglich zu stehen.

FuPa Westrhein: Wer ist Titelfavorit in Eurer Liga?

Ceylan: SV Kurdistan

FuPa Westrhein: Worauf freust Du Dich mit Blick auf die Saison 2021/22 am meisten?

Ceylan: Nach meinem Schienbeinbruch kurz vor der letzten Spielzeit, die noch dazu abgebrochen wurde, freue ich mich auf hoffentlich viele Spiele vor vielen Zuschauern und hoffentlich wieder dauerhaft das Miteinander auf und neben dem Platz sowie in der Kabine genießen zu können.

FuPa Westrhein: Das möchte ich sonst noch loswerden:

Ceylan: Ich glaube ich wiederhole mich. Bereits letztes Jahr war ich einfach froh, endlich wieder Fußball spielen zu können. Jetzt ist die Lust umso größer. Allerdings gibt es aktuell auch deutlich wichtigere und existenziellere Sorgen wie die Opfer der Flutkatastrophe. Wir in Jülich sind in Teilen zwar auch betroffen aber ich glaube es hat andere Regionen noch viel heftiger erwischt. An der Stelle nochmal der Appell, dass alle diejenigen, denen es jetzt gut geht, ihre Unterstützung einbringen und den Betroffenen alles Gute für die Zukunft!