2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stürmer mit Ballgefühl und Torriecher: Sascha Strazzeri (links, gegen  Johannes Seitz, FC Freiburg-St. Georgen) war vergangene Runde bester FSV-Torjäger.
Stürmer mit Ballgefühl und Torriecher: Sascha Strazzeri (links, gegen Johannes Seitz, FC Freiburg-St. Georgen) war vergangene Runde bester FSV-Torjäger. – Foto: Achim Keller

FSV Rheinfelden auf Fischfang nach besserer Zukunft

Landesligist FSV Rheinfelden im 12-Punkte-Check +++ Routinier Marco Beltrani im Kurz-Interview

Ein Abstiegskampf ohne den FSV Rheinfelden ist wie Pommes ohne Majo? Dann gibt’s halt mal keine Majo, denken sich die Landesliga-Kicker des FSV. Der alljährlich abstiegsbedrohte FSV Rheinfelden muss strukturelle Probleme überbrücken

1. Wie ist die Lage?
Seit fünf Jahren hält der FSV die Landesliga, im Juni war es abermals ein Bangen und Zittern. Die Bedingungen in Rheinfelden sind derzeit noch suboptimal. Den Nachwuchs peppelt der Club wieder auf, die Infrastruktur an der Richterwiese aber ist nicht zeitgemäß. Doch: Am Horizont winkt der ersehnte Umzug nach Warmbach, vom Neubau erhofft sich der Verein eine bessere Zukunft. Bis dahin trägt der FSV seine Spiele im Europastadion aus.

2. Kommen & Gehen
Langweilig war die Sommerpause für Dieter Maier nicht. Der neue FSV-Sportchef, der im Mai auf Joachim Sperker folgte, musste vor allem eine Baustelle bearbeiten: Nahezu die komplette Defensive um Lucas Eschbach verließ den Verein, drei Spieler zog es zum Bezirksligisten SV Herten – Maiers Ex-Club. Dennoch wuchs der Kader durch zwölf Neuzugänge, darunter vier Torhüter, ein Quartett aus Frankreich sowie die Brüder Faruk und Yusuf Cam. An individueller Klasse mangelte es den Rheinfeldern bisher nicht – eher an der Qualität, konstante Leistungen abrufen zu können.

3. Was ist neu?
Morgens aus der FSV-Kaffeetasse zu schlürfen – könnte ein Tag besser beginnen? Und dann mit der FSV-Tragetasche zum Einkaufen schlendern. Der neue Online-Shop mit allerhand Fanutensilien – vom Shirt über die originale Stadionfahne des Fußballstadtvereins Rheinfelden bis hin zur Kochschürze – macht’s möglich.

4. Die Trainer
Ein Trainergespann bietet mitunter Konfliktpotenzial. Mal fühlt sich der eine Part nicht ausreichend gewürdigt, der andere mal zu wenig repräsentiert. Marc Jilg und Anton Weis sind derlei Eitelkeiten fremd. Die Aufgaben teilt sich das Duo unaufgeregt. Während den Spielen mimt Jilg, 29, an der Seitenlinie den Antreiber. Auf dem Feld zieht Weis, 30, die Fäden und ist ob seiner Freistoßkünste gefürchtet.

5. Auch Umschaltspiel?
Ein bisschen Pep Guardiola steckt im FSV-Trainerduo. Jilg und Weis wollen, ganz im Sinne des spanischen Startrainers, auf dem Platz den Rhythmus bestimmen, das Spieldiktat an sich reißen.

6. Der feine Zwirn
Das Clublogo erstrahlt zwar im gelben Grundton des Stadtwappens, die Vereinsfarben jedoch sind Rot und Schwarz. Dieser Kombination bleibt der FSV auch treu, wobei das erste Dress wieder ein Streifenmuster erhält, während die Rheinfelder auswärts in unschuldigem Weiß glänzen.

7. Welcher Spieler fällt auf?
Über Profi-Erfahrung verfügen nicht viele Landesliga-Fußballer. Ein Vertreter dieser Spezies: Lionel Guy Schott. Der 32-jährige Franzose lief zwei Spielzeiten für SR Delémont in der schweizerischen Challenge League auf. Nun könnte der variable Zentralspieler in seiner ersten vollen Saison beim FSV durchstarten.

8. Der größte Nerd?
Nur weil er beim Training an der Seitenlinie steht, fällt Marc Jilg noch nicht auf. Wohl aber ob der gelegentlichen Wahl seiner Treter. Da kann’s schon mal sein, dass er mit pinken Laufschuhen auftaucht.

9. Hütchenspieler?
Die FSV-Kicker gehen bei den drei Einheiten pro Woche nicht in einem Meer aus Hütchen unter. „Wir trainieren viel mit Ball, sehr viele Spielformen“, sagt Leitwolf Marco Beltrani. Taktische Übungen zählen ebenso zum regelmäßigen Trainingsinhalt wie Konditionseinheiten.

10. Döner am Spieltag?
24-Stunden-Überwachung gibt es keine. Jilg und Weis setzen auf Eigenverantwortung, was Routinier Beltrani unterstützt: „Wir sind auch erwachsen genug, um zu wissen, wie wir uns vorbereiten sollten.“

11. Prognose in Phrasen-Kurzform
Auch diesmal springt der FSV dem Landesliga-Tod in allerletzter Sekunde von der Schippe.

12. Und sonst?
Wer www.fsv-rheinfelden.de eingibt, landet nicht bei den Kickern des FSV Rheinfelden 2012 e.V., sondern beim FSV Rheinfelden e.V. – und dort wird höchstens zur Gaudi gekickt. Der „Freie Sportfischer Verein“ fröhnt dem Angelsport und bietet auf seiner Internetpräsenz auch Rezeptetipps. Unter anderem: Aalragout. Wohl bekomm’s!

Marco Beltrani
Marco Beltrani – Foto: Verein

Marco Beltrani, Routinier des FSV Rheinfelden, im Kurzinterview

BZ: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Beltrani: Den Rundenbeginn, um Spieltag für Spieltag Punkte zu sammeln. Ich hab’ keine Lust mehr, nur zu laufen.

BZ: Was nervt Sie schon jetzt?
Beltrani: Die Wintervorbereitung, wenn ab und zu der Platz gesperrt ist. Dann geht es wieder zum Laufen

BZ: Was spricht für eine gute Saison?
Beltrani: Unsere Teameinstellung und unser Teamgeist. Die sind dieses Jahr nochmal etwas besser geworden.

BZ: Wie lief die Vorbereitung?
Beltrani: Durchwachsen. Die Ergebnisse stimmten nicht immer, aber wir hatten gute Trainingseinheiten.

BZ: Wie schätzen Sie die Liga ein?
Beltrani: Etwas stärker als letzte Saison. Unten werden sich vier, fünf Teams um die Nichtabstiegsplätze streiten.

Aufrufe: 07.8.2019, 20:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor