2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Die A-Junioren des FSV Hollenbach haben sich beim Hallenmasters im Vorjahr sensationell bis ins Finale durchgekämpft.  Foto: Sandra Kuberski
Die A-Junioren des FSV Hollenbach haben sich beim Hallenmasters im Vorjahr sensationell bis ins Finale durchgekämpft. Foto: Sandra Kuberski
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

FSV Hollenbach: Talentschmiede der Region

Karlheinz Weidmann und Karl „Charly“ Brand sind ein eingespieltes Team

Die A-Junioren des FSV Hollenbach wurden beim letzten EBM-Papst-Hallenmasters Zweiter. Beim RBKJ-Cup qualifizierte er sich für das Turnier am 7. Januar.

Seit 13 Jahren arbeiten die beiden beim FSV Hollenbach zusammen. Als Vereinsvorsitzendem unterliegt Weidmann die Koordination aller administrativen und repräsentativen Vereinsaufgaben.

„Er hat immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Trainer und Mannschaften“, sagt Brand, der als Koordinator und Leiter für den Jugendbereich des FSV Hollenbach zuständig ist. Er steht den Trainern zur Seite, ist Ansprechpartner für die Spieler und beantwortet Fragen der Eltern. Es gibt also viel zu tun für den Mann, der seit 13 Jahren auch selbst die Trainerlizenz hat und auch mal einspringt, wenn ein Trainer für eine der Jugendmannschaften fehlt. Der enge Kontakt zur Vereinsführung ist ihm wichtig. Auch Karlheinz Weidmann schätzt seinen Kollegen sehr: „Charly ist die Zuverlässigkeit in Person. Er hat das richtige Auftreten gegenüber Spielern, Eltern, Gegnern und Schiedsrichtern. Und vor allem lebt er Fußball. Das ist in dieser Funktion ganz wichtig.“

Der FSV Hollenbach ist der hochklassigste Verein in der Region. Die erste Mannschaft hält sich bisher stetig in der Oberliga. Alle Jugendmannschaften spielen mittlerweile in überregionalen Ligen – das ist in Hohenlohe einzigartig. Der Verein hat ebenso viele Mitglieder wie der kleine Ort, der ihm seinen Namen gibt, Einwohner hat.

Unmöglich also, alle Spieler dort zu suchen. Stattdessen findet Hollenbach seine Nachwuchstalente in der ganzen Re­gion. Entstanden sind die Hol­lenbacher Jugendmannschaften aus der Fußballschule des dort ansässigen Sportartikelher­-
stellers JAKO. Hier wurden seit 1999 pro Woche rund 100 jugendliche ­Talente anderer Vereine im Umkreis trainiert. Als dann zunehmend der Wunsch der Jugendlichen laut wurde, als eigenständige Mannschaft dauerhaft mit­einander trainieren zu können, wurden 2005 aus der Fußballschule die D-, C-, B- und A-Mannschaften des FSV Hollenbach.

Anfangs führte das zu Unmut in Hohenlohe. Die anderen Vereine hatten Angst, der FSV Hollenbach würde ihnen nur alle Talente wegschnappen. „Mittlerweile hat sich das Konzept allerdings bewährt“, so Brand, „und ist in der Region so akzeptiert.“ Denn auch die umliegenden Vereine profitieren von der Ausbildungsphilosophie. Junge, besonders talentierte Nachwuchsspieler können in den Leistungsmannschaften des FSV Hollenbach gezielter gefördert werden und haben mehr Möglichkeiten, sich technisch weiterzuentwickeln. „Wir haben uns über Hohenlohe hi­naus einen Ruf als Ausbildungsverein erarbeitet“, so Weidmann.

Sprungbrett zu den Profis

Nur die größten Talente schaffen es am Ende der Jugend in die erste Mannschaft des FSV Hollenbach. Im Idealfall läuft es so wie bei Offensivspieler Samuel ­Schmitt aus Simprechtshausen. Er ist seit der D-Jugend beim FSV, mit erst 18 Jahren spielt er jetzt schon bei den Aktiven mit.

Derzeit stammen insgesamt zehn Spieler des aktuellen Kaders aus der eigenen Jugend. Alle anderen A-Junioren wechseln am Ende ihrer Jugendzeit in andere höherklassige Vereine in der Region. „Hier schließt sich der Kreislauf wieder. Wir holen nicht nur die talentiertesten jungen Spieler zu uns, sondern geben sie am Ende der Jugend top ausgebildet an die regionalen Vereine zurück. Das ist die Grundphilosophie unseres Jugendkonzeptes“, betont Karlheinz Weidmann.

In den letzten 13 Jahren haben es rund 16 Spieler in Bundesliga-Mannschaften oder deren Nachwuchs-Teams geschafft. „Natürlich möchten wir die besten Spieler bei uns behalten, wenn sie aber den Sprung in den Profifußball schaffen, dann ist das ein Erfolg für uns“, sagt Charly Brand. Ein Beispiel ist der 20-jährige Mart Ristl, der aus der Hollenbacher Jugend ins Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart wechselte. Seit letzter Saison kickt er als Profi in dessen zweiter Mannschaft. Anders lief es bei Mittelstürmer Luca Pfeiffer (20): Als Jugendlicher wechselte er in die U 13 der TSG 1899 Hoffenheim. Mit 16 kehrte er nach Hollenbach zurück, machte hier sein Fach­abitur. Jetzt will er beim Regionalligisten Stuttgarter Kickers den Durchbruch schaffen.

Die A-Junioren spielen derzeit in der Verbandsstaffel Nord. Mit ihrem neuen Trainer Tobias Werner blicken sie zurück auf eine durchwachsene Hinrunde. Doch nach ihrer erneuten Qualifikation beim RBKJ-Cup in Mulfingen, fiebern die Spieler dem Hallenmasters entgegen. „Für sie ist das Turnier ein absolutes Highlight im Fußballjahr. Und durch die Teilnahme vom FC Liverpool ist die Motivation natürlich noch größer: Wann bietet sich sonst so eine Chance!“, bestätigt Charly Brand. pm

Aufrufe: 024.12.2016, 12:16 Uhr
HT / Sandra KuberskiAutor