2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielvorbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

FSV Gütersloh als Außenseiter zum SV Meppen

2. Frauen-Bundesliga: Entschlossenheit à la Schulz im Abstiegskampf - Gütersloherinnen müssen beim Aufstiegskandidaten / Tabellenfünften Meppen ran.

Mit Verletzungen hat der FSV Gütersloh in dieser Saison schon viel Pech gehabt. Die schwersten: Kreuzbandriss bei Marina Hermes, Mittelfußbruch bei Pauline Berning. Im letzten Spiel des Frauenfußball-Zweitligisten gegen die TSG Hoffenheim II erwischte es auch Melissa Schulz. Trotz 3:0-Führung stürzte sich die Linksverteidigerin in der 89. Minute in eine Abwehraktion, um die „Null“ zu halten. Dabei zog sich die 19-Jährige einen Bruch des linken Mittelfingers zu und musste ausgewechselt werden.

SV Meppen - FSV Gütersloh 2009 (So 14:00)
Aus welchem Holz seine Spielerin geschnitzt ist, bekam Steffen Enge aber schnell zu spüren. Nur zwei Tage später teilte „Schulz“, so ihr Rufname im Team, dem Trainer mit, dass sie trotz der Verletzung selbstverständlich uneingeschränkt zur Verfügung steht. Und so läuft der FSV am Sonntag um 14 Uhr mit Melissa Schulz in der Hänsch-Arena gegen den SV Meppen auf.

Dieser Einsatz kennzeichnet die Entschlossenheit der Gütersloher Fußballerinnen, alles für den Klassenerhalt zu tun. Und das müssen sie, obwohl sie drei der letzten vier Spiele gewannen und vor Hoffenheim mit dem 1. FC Saarbrücken (3:1) ein weiteres Spitzenteam besiegten: Mit 23 Punkten rangiert der FSV als Tabellenneunter weiterhin lediglich zwei Punkte vor der Abstiegszone. Wie kurios die Tabelle in der 2.Liga ist, zeigt aber der Blick auf den SV Meppen. Mit nur vier Punkten mehr als Gütersloh belegen die Niedersachsen hinter Saarbrücken Rang fünf – und sind damit auf dem direkten Weg in die Bundesliga. Die ersten drei Plätze belegen nämlich die nicht aufstiegsberechtigten Reserveteams aus Wolfsburg, München und Hoffenheim.

Um nach zwei Heimsiegen als Außenseiter auch mal auswärts zu überraschen, erwartet Steffen Enge von seinem Team die gleiche Leidenschaft, wie sie Melissa Schulz und das ganze Team zuletzt an den Tag legten. Als taktisches Mittel gegen die schnellen Meppener Außenangreiferinnen erwägt der Coach, das System (zumindest phasenweise) vom 4-3-3 auf das frühere 4-4-2 umzustellen.

Personell muss er die Erfolgself zumindest in einem Fall umstellen, denn Gentiana Fetaj fehlt wegen ihrer Abstellung zum U17-Nationalteam. Im Idealfall würde Melanie Ott ihren Platz im Sturm übernehmen, doch hinter dem Einsatz der zuletzt geschonten 21-Jährigen steht wegen anhaltender Kniebeschwerden noch ein Fragezeichen. Weil Shpresa Aradini nach längerer Verletzungspause am Donnerstag wieder ins Training zurückkehrte, steht vielleicht eine Alternative zur Verfügung.

Aufrufe: 024.3.2019, 07:00 Uhr
FuPa / Wolfgang TemmeAutor