Achtelfinale
Gleich zu Beginn mussten mehrere ambitionierte Teams vorzeitig die Segel streichen. Der von Carsten Johanning betreute Westfalenligist aus Delbrück kassierte gegen den Hövelhofer SV eine 2:1 Niederlage. „Verdient“, wie der Co-Trainer von Detlev Dammeier nach Spielende befand. „Wir hatten leider keine gute Hallentruppe zusammen. Die Jungs hatten nicht wirklich Lust auf das Turnier, daher sind wir mit einem bunten Mix aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft sowie der A-Jugend angetreten. Glückwunsch an Hövelhof“, ergänzt der 49-Jährige.
Ohne den üblicherweise lautstarken Support, dafür aber mit reichlich Erfahrung in Person von Kevin „Graf“ Lauhoff im Tor, schied auch der SV Atteln aus. Im Elfmeterschießen gegen TuRa Elsen wurde vielmehr Keeper Marvin Pinto Barreto mit zwei parierten Versuchen zum Helden. Die DJK Mastbruch zog gegen den SC Espeln trotz Überzahl durch Einsatz der fliegenden Keepern Robert Busacca und Jonas Kell sowie einer 1:0-Führung noch mit 1:2 den Kürzeren. Beim Spiel des SV Heide gegen den SC Borchen gelang Luca d´Angelo ein Kuriosum: er traf mit einem abgefälschten Ball zunächst SCB-Co-Trainer Andreas Wegener hinter der Bande am Kopf. Direkt im Anschluss verwandelte er die daraus folgende Ecke eiskalt zur Führung und steuerte wenig später noch einen weiteren Treffer zum 3:1-Sieg bei.
A-Ligist SJC Hövelriege hatte den Bundesliga-Nachwuchs des SC Paderborn lange am Rande einer Blamage und kam nach 0:2-Rückstand noch zu einem zwischenzeitlichen 2:2. Eine ausgelassene Großchance von SJC-Stürmer Athede Ramadani führte im direkten Gegenzug dann aber zu einer 3:5-Niederlage. Der SCV Neuenbeken setzte sich gegen Bezirksliga-Konkurrenten GW Anreppen erst im Elfmeterschießen durch. Jan Pohlmann schoss die Cirrincione-Elf vielumjubelt eine Runde weiter.
Viertelfinale
Mit den Siegen des Hövelhofer SV gegen die TuRa Elsen (2:1), der FSV Bad Wünnenberg-Leiberg gegen den SC Espeln (1:3) und des SV Heide gegen Suryoye Paderborn (4:2) verschwanden in dieser Runde die letzten Überraschungsteams des Turniers vom Spielplan. „Es hat uns viel Spaß gemacht und viele Leute haben uns vorher Mut zugesprochen“, war Suryoyes Coach Michael Dogan dennoch positiv gestimmt. Sein Team war von rund 30 Anhängern mit lautem Gesang samt Pauke unterstützt worden und hatte einen 2:0-Rückstand gegen den SV Heide zwischenzeitlich sogar zum 2:2 ausgleichen können.
Nach einer wilden und hart geführten Partie gegen den SC Paderborn musste auch der SCV Neuenbeken mit einer knappen 3:2-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. Dabei agierte der SCV durch eine rote Karte gegen Jan Pohlmann lange in Unterzahl und konnte so eine 0:2-Führung nicht über die Zeit bringen. „Uns fehlte etwas die Cleverness. Wir hatten nach der Führung alles in der eigenen Hand, sodass das Ausscheiden einen etwas bitteren Beigeschmack hat“, urteilte Neuenbekens Co-Trainer Rene Wegs.
Halbfinale
Obwohl sogar Torwart Bernhard Kemper einen Treffer gegen die FSV Bad Wünnenberg-Leiberg erzielte, reichte es für Landesligist Hövelhofer SV nicht zum Finaleinzug. Im Elfmeterschießen parierte FSV-Keeper Lukas Ebbers gegen Tim Dierkes und Maximilian Kaspar, bevor Philipp Schmidt sein Team mit einem fulminanten Elfmetertreffer ins Endspiel beförderte.
Zudem rang der SV Heide Paderborn den SC Paderborn mit einer eindrucksvollen kämpferischen Leistung nieder und gewann mit 1:4. Marvin Nowakowski und Kemal Aydincan trafen hierbei doppelt und ließen mit ihren Treffern die Ränge beben. Der Bundesliga-Nachwuchs des SCP sicherte sich mit einem 3:4-Sieg gegen Hövelhof jedoch abschließend den dritten Turnierplatz und stellte mit Luis Hillemeier auch den besten Torwart. "Diese Leistung ist aller Ehren wert. Mit einem so jungen Team als Favorit vor 3000 Zuschauern zu agieren ist gewiss nicht leicht", betonte auch Turnier-Organisator Thomas Dreßler.
Finale
Das Endspiel zwischen den Bezirksliga-Spitzenteams FSV Bad Wünnenberg-Leiberg und SV Heide Paderborn (Endstand 5:1) entschied FSV-Torjäger Hendrik Mühlenbein nahezu im Alleingang. Der 25-Jährige erzielte satte vier Treffer und sicherte sich dadurch mit insgesamt elf Treffern auch die Torjägerkanone des Turniers. Bemerkenswert: Mühlenbein hatte in jedem Spiel ab dem Achtelfinale stets nur rund eine Minute für einen Treffer gebraucht.
„Henna hat das natürlich überragend gemacht. Aber hinter einem guten Torjäger steht auch immer eine gute Mannschaft. Vorne waren wir eiskalt und hinten haben wir taktische Disziplin bewiesen. Wir haben mit dem Turniersieg nicht gerechnet, werden ihn jetzt aber natürlich noch gebührend feiern“, so FSV-Trainer Ralf Brake, dessen Team auch aufgrund des Kabinenhits „Rudi das Rüsselschwein“ zum Publikumsliebling anvancierte.
Der zu jedem FSV-Torjubel eingespielte Song fand im Publikum dermaßen Anklang, dass er im Endspiel sogar in Form von Sprechchören durch das Sportzentrum schallte und den FSV-Akteuren nun wohl noch lange als Siegeshymne in Erinnerung bleiben wird.