2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Hier zeigt der verstorbene Herbert Stroh einige seiner Karriere-Highlights.  F: Victor Röther
Hier zeigt der verstorbene Herbert Stroh einige seiner Karriere-Highlights. F: Victor Röther

Frauenstein trauert um seinen Besten

Mit Herbert Stroh ist "eine Legende" des SV Frauenstein im Alter von 79 Jahren verstorben

Wiesbaden. Eine traurige Nachricht empfing den SV Frauenstein in dieser Woche. Herbert „Herbel“ Stroh ist nach einer kurzen, schweren Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben. Stroh gilt bis heute als der beste Frauensteiner Fußballer aller Zeiten. Nach seiner aktiven Karriere, in der er mehrere Angebote höherklassiger Vereine ablehnte, spielte er lange Zeit bei den Alten Herren und engagierte sich in den 2000ern als Jugendtrainer der Frauensteiner Bambinis, weshalb das Kleinspielfeld des SV Frauenstein auch als „Herbel-Arena“ bekannt ist.

Fast im Profigeschäft

Herbert „Herbel“ Stroh spielte zu seiner Zeit als Rechts- und als Linksaußen beim SV Frauenstein 1932, bestätigt uns sein Freund, Nachbar und Vereinskollege Rudi Pinger. "Herbert spielte damals in der 2. Amateurliga Hessen. Eine Liga höher war damals schon der Profifußball beheimatet. In dieser Liga spielten damals Vereine wie Schierstein 08, Germania Wiesbaden oder die zweite Mannschaft des SV Wiesbaden", erzählt Pinger. Der damalige Flügelspieler spielte außerdem mit seinem Teamkollegen Richard Schneider in der Hessenauswahl mit.

Nostalgie pur. Aus dem Fotoalbum von Herbert Stroh: Der damalige Rechtsaußen setzt sich hier gegen seinen Gegenspieler durch. F: Eckhardt

Höherklassige Vereine immer zurückgewiesen

Das Frauensteiner-Aushängeschild hat während seiner aktiven Zeit nie an einen Wechsel gedacht. Rudi Pinger erinnert sich dementsprechend an die Gespräche mit der Vereinslegende: "Herbert und ich haben uns oft über seine alten Zeiten unterhalten. Hier im Dorf ging schon immer das Gerücht um, dass er Ende 1958 ein Angebot von der Eintracht erhalten hätte, doch das hat er mir nie bestätigt. Verneint hat er es aber auch nicht. Dazu muss ich sagen, dass Frankfurt im Jahre 1959 Deutscher Meister wurde, wenn dieses Gerücht also stimmt und er es wirklich abgelehnt hat, hätte er damals die Meisterschaft feiern können. Und als er damals gegen die Amateure des SV Wiesbaden gespielt hat und dreifach traf, kam der damalige Präsident des SVW auf ihn zu und wollte ihn zu sich lotsen, doch auch dieses Angebot ließ er liegen. Er blieb dem SV Frauenstein immer treu."


Der damalige Spielbericht zum 10:1 gegen die SVW Amateure aus dem Jahre 1957: Stroh spielte vor über sechzig Jahren vor 900 Zuschauern in der 2. Amateurliga Hessen gegen den SV Wiesbaden II. F: Pinger

"Eine Legende ist von uns gegangen"

"Er hat in den Verein immer viel Herzblut hineingesteckt, hat viele Jugendtrainer nach Frauenstein gelockt und sich selbst in der Jugendarbeit engagiert. Er hat nie auf materielle Dinge Wert gelegt. Dumm oder schlau, reich oder arm - das war ihm immer egal. Herbert hat immer den Menschen dahinter gesehen. Der Verein hat ihm sehr viel zu verdanken. Eine Legende ist von uns gegangen. Er war einfach ein super Mensch", sagt Pinger.

Der SV Frauenstein erklärt via Facebook: "Mit Herbel verlieren wir nicht nur unseren besten Fußballer, sondern auch einen ganz besonderen Menschen, der dem Verein durch seine unnachahmliche und herzliche Art ein Gesicht gegeben hat, das über die Ortsgrenzen hinaus bekannt war. Wir wünschen den Angehörigen viel Kraft.

Ruhe in Frieden, Herbel!"

Herbert Stroh betreute hier den Nachwuchs seines SV Frauenstein. Für seine verdienstvolle, ehrenamtliche Mitarbeit wurde Herbert Stroh 2007 der Ehrenbrief des Hessischen Fußball-Verbandes verliehen. F: Stroh/Röther

Aufrufe: 08.3.2019, 15:30 Uhr
Tim RespondekAutor