2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fortunas denkwürdige Reise nach Manchester

Die U16 des Klubs wurde von ManU eingeladen. Ihr Spiel gegen eine Highschool-Auswahl erinnerte an den "Christmas Truce" von 1914.

Es war mehr als ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die U16 von Fortuna Mönchengladbach. Auf Einladung von Manchester United waren die Fortunen im Mutterland des Fußballs zu Gast, um mit einem Spiel gegen eine Auswahl der Stratford Highschool daran zu erinnern, dass sich vor 100 Jahren, am Heiligabend des Jahres 1914, deutsche, britische und französische Soldaten im Ersten Weltkrieg für ein paar Stunden verbrüderten, um ein friedliches Fest zu feiern. Dabei spielten sie auch Fußball.

"Es war unglaublich, das alles so zu erleben", sagt Bärbel Dülpers von Fortuna, die das Team auf die Insel begleitete. Denn das Programm, das der in Deutschland lebende und arbeitende britische TV-Journalist Alan Fountain und Tom Clare, Autor diverser ManU-Bücher, sich ausgedacht hatten, konnte sich sehen lassen. Das englische Team holte die Fortunen gleich mal geschlossen vom Flughafen ab. "Nach ein paar Stunden waren die beiden Mannschaften schon ein verschworener Haufen", berichtet Dülpers.

Neben dem Besuch des britischen Fußballmuseums und einem Empfang beim Bürgermeister stand nach einer Führung durch den Fußball-Tempel Old Trafford der eindeutige Höhepunkt an: Die Fortunen durften nicht nur das Premier League-Spiel gegen den FC Liverpool live erleben, sie wurden in der Halbzeitpause als Gäste sogar auf dem heiligen Old Trafford-Rasen begrüßt und vorgestellt. Das eigentliche Spiel gegen Stratford wurde auf dem Indoor-Spielfeld auf dem Trainingsgelände von United ausgetragen. "Da mussten die Jungs sich dann ein wenig an die körperliche Gangart gewöhnen. Das hat nach der Pause deutlich besser geklappt", erzählt Bärbel Dülpers. Einschließlich der Tatsache, dass ein Feldspieler ins Fortuna-Tor musste, weil der etatmäßige Schlussmann krank in der Jugendherberge bleiben musste, ist das 0:3 ein respektables Ergebnis.

Noch vor Ort begannen die Überlegungen, wie sich für 2015 ein Gegenbesuch der Briten organisieren lassen könnte. "Das Geld, das wir vorsorglich gesammelt hatten und das nun in der Kasse geblieben ist, haben die Eltern zu diesem Zweck schon einmal dort belassen. Das ist ein deutliches Zeichen, dass wir das ernst meinen", sagt Dülpers. Nach dem Jahreswechsel wird es also darum gehen, den einen oder anderen Sponsor, die Stadt und vor allem Borussia mit ins Boot zu bekommen. Denn ohne die Unterstützung des Bundesliga-Klubs dürfte ein adäquater Gegenbesuch kaum möglich sein. Und auch im kommenden Jahr gibt es sicher genügend Gründe, an den "Christmas Truce", wie der Friedensschluss der Soldaten auf der Insel genannt wird, zu erinnern.

Aufrufe: 024.12.2014, 17:49 Uhr
RP / Sascha KöppenAutor