2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Patten
Foto: Patten

Flaschenwurf: Eine Platzsperre für TSV Altingen ist möglich

Der Übeltäter wird von TSV-Vereinsverantwortlichen ermittelt und der Polizei mitgeteilt

Der TSV Altingen hat trotz einer 2:1-Führung nur 2:2 gegen den SV Zainingen gespielt und bleibt damit auf dem vorletzten Platz in der Bezirksliga. Weitaus mehr getroffen hat die Vereinsverantwortlichen aber ein Flaschenwurf eines Zuschauers kurz vor Schluss, bei der ein Zaininger Spieler verletzt wurde. Daraufhin wurde die Polizei gerufen.

Direkt vor der Altinger Trainerbank

Es lief die 85. Spielminute, als es passierte: Beim Stand von 2:2 flog eine Bierflasche aus dem Publikum aufs Spielfeld und traf dabei den Zaininger Spieler Thomas Lais, der nach einem hart geführten Zweikampf mit einem Altinger Gegenspieler, noch am Boden lag und wegen der Verletzung vom Platz musste. Die Szene ereignete sich unmittelbar vor der Trainerbank des TSV Altingen. Es folgten turbulente Szenen, der Schiedsrichter Armin Erz stellte den Gästen aus Zainingen frei, die Partie abzubrechen. "Aber das wollten wir nicht. Wir wollten die Partie sauber zu Ende bringen", sagte der Zaininger Trainer Ralf Luik, der am heutigen Freitag gemeinsam mit Spielleiter und Abteilungsleiter entscheiden will, ob die Zaininger nicht doch noch Protest gegen die Wertung der Partie einlegen. Dann stünde eine 0:3-Niederlage und eine Platzsperre für die Altinger im Raum.

Entschuldigung auf Facebook

Auf Facebook schrieben die Altinger bereits am Donnerstagmittag um circa 12 Uhr eine Entschuldigung an den SV Zainingen. "Wir sind tief traurig über das, was gestern passiert ist und möchten uns im Namen des ganzen Vereins dafür entschuldigen", hieß es in der Mitteilung. Der Verein distanziere sich von solchen Angriffen und werde den Vorfall aufarbeiten. "Der Täter wird unser geliebtes Hartwaldstadion nie wieder betreten." Die Zaininger bedankten sich für diese Reaktion.

"Wir sind da machtlos"

Altingens Abteilungsleiter Joachim Ender beteuerte sein Bedauern über die Aktion im Gespräch mit dem "Gäubote" auf sehr persönliche Weise: "Wir distanzieren uns in deutlichster Form ganz klar. Das ist nicht unser Anspruch. Wenn Zuschauer Flaschen auf den Platz werfen - das geht gar nicht." Der mutmaßliche Täter ist inzwischen ermittelt, Joachim Ender verbrachte den gestrigen Feiertag damit, Zeugen zu befragen und der Polizei einen Namen nennen zu können. Mehr könnten die Altinger nicht tun, meinte er: "Fakt ist, es ist passiert und wir stehen am Pranger. Sieben Jahre Arbeit gehen innerhalb einer halben Stunde den Bach runter. Wir sind da machtlos, wenn ein Zuschauer eine Flasche reinwirft, das kann ich nicht verhindern."

Altingen ist mit 1:1-Remis zur Halbzeit gut bedient

Unabhängig davon, ob die Zaininger noch Protest einlegen oder nicht, ist sportlich schon der eine Punkt aus dieser Partie zu wenig für die Altinger, die schon nach zwei Minuten mit 0:1 in Rückstand geraten waren. Timo Schweizer traf per Elfmeter. "Ein absoluter Witz", ärgerte sich Altingens Trainer Frank Fahrner. "Keiner weiß, wo der Schiedsrichter da ein Foul gesehen hat, nicht mal der Gegner." Die Altinger waren geschockt von der frühen Führung und hätten sich in der ersten Hälfte beinahe noch das 0:2 eingefangen, doch es ging mit 1:1 in die Pause. Ein Eigentor sorgte für den Ausgleich.

Drei Hundertprozentige vergeben

Nach der Pause waren die Altinger agiler und drängten auf die Führung, die Felix Stöckle in der 60. Minute per direktem Freistoß erzielte. Beim abgefälschten Schuss aus 30 Metern hatte Zainingens Torhüter Denis Adamski keine Chance. Doch schon im Gegenzug fiel der erneute Ausgleich. Lars Maucher traf nach einem verlorenen Zweikampf auf dem Flügel per Kopf. "Das ist nicht zu erklären", schimpfte Frank Fahrner. Doch seine Mannschaft spielte weiter mutig nach vorn und hatte nun drei 100-prozentige Chancen in der Schlussphase, doch diesmal war Denis Adamski auf dem Posten und rettete seiner Mannschaft den Punkt. Es wären die Höhepunkte einer spannenden Partie gewesen, doch der Flaschenwurf kurz vor Schluss überschattete die bis dahin faire Partie völlig unvermittelt und schockierend.

"Wir sind nicht unsportlich und unfair"

Die Facebook-Mitteilung des TSV fasste zusammen, was alle am Mittwochabend am Altinger Sportplatz dachten: "So etwas darf nicht passieren und jemand, der so etwas macht, hat auf dem Sportplatz nichts zu suchen und den Fußball nie geliebt." Und es bleibt ein bitterer Beigeschmack für die Verantwortlichen des Vereins: "Wir, der TSV Altingen, stehen für einen friedlichen und fairen Umgang auf und neben dem Platz und wollen mit solchen 'Fans' nichts zu tun haben. Wir sind ehrgeizig und fußballverrückt, aber nicht unsportlich und unfair. Der Schaden, der unserem Verein damit zugefügt wurde, ist wohl kaum mehr zu reparieren. Es tut uns leid!"

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Aufrufe: 011.5.2018, 10:45 Uhr
Christian Ignatzi, GäuboteAutor