Es sind berufliche Gründe die ihn dazu zwingen. Fiedler arbeitet in Augsburg in einer Wirtschaftskanzlei und hat zuletzt eine Fortbildung gemacht. Die Aufgaben werden größer und dadurch muss der Fußball auf das Abstellgleis. „Der Job und Bayernliga, dass lässt sich nicht unter einen Hut bringen“, ist Fiedler realisitisch. Zweimal oder in der Vorbereitung drei- oder viermal zu trainieren und noch spielen, ist einfach nicht drin. Eine Möglichkeit wäre aber vielleicht sich einen Klub in der Kreisliga oder Kreisklasse zu suchen. Da wäre der Aufwand nicht so groß. Fiedler schüttelt den Kopf: „Das ist keine Option.Mein Spielerpass bleibt bei den Schwaben.“
Die derzeitige Corona-Pandemie war für seine Entscheidung nicht der hauptsächliche Grund, aber auf alle Fälle ein Denkanstoß: „Man sieht schon, wie wir durch diesen Virus eingeschränkt werden, und da überlegt man schon, was wichtig ist im Leben." Trotz der misslichen Lage der Schwaben - der Klub befindet sich im Abstiegskampf - herrscht im Verein allgemeines Verständnis. „Fiedler ist ein Spieler, auf den immer zu 100 Prozent Verlass war. Vor jeder Vertragsverlängerung hat er immer offen und ehrlich kommuniziert, dass er im Job stark eingespannt ist. Wir wussten schon, dass es passieren kann, dass er aufhören muss“, meint Schwabens Sportdirektor Max Wuschek.
Fiedler tut der Abschied weh: „Mein Vater hat ja schon bei den Schwaben gespielt und ich hatte hier über vier Jahre ein tolles Umfeld. Als Anhänger werde ich die Mannschaft natürlich weiterhin begleiten.“ Fiedler kam im Jahr 2017 vom SC Ichenhausen zu den Schwaben. Vorher spielte er noch beim FC Affing und bei der TSG Thannhausen. „Bei den Schwaben wurde es dann schon ein Stück professioneller“, erzählt Fiedler. Zumal er dann ja auch unter Profis wie Sören Dressler, Halil Altintop oder Janos Radoki trainiert hat. „Das war dann schon etwas anderes. Bei meinen früheren Stationen war das Verhältnis zu den Trainern eher kumpelhaft. Bei den Schwaben wurde dann ganz anders gearbeitet, aber man hat vor allem im taktischen Bereich sehr viel gelernt“, so Fiedler. Deshalb ist er auch fest davon überzeugt, dass die Schwaben auch ohne ihn den Klassenerhalt schaffen: „Da habe ich überhaupt keine Bedenken. Für mich ist völlig klar, dass wir es schaffen.“ Das „Wir“ betont er deutlich. Im Herzen wird Fiedler ein Schwaben-Ritter bleiben.