2024-05-15T11:26:56.817Z

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F: Patten
F: Patten

Felgenhauer mit Sonntagsschuss zum 2:2

Frank Felgenhauer sichert dem GVO Oldenburg III mit einem Sonntagsschuss bei BW Bümmerstede II einen Punkt in der 95. Spielminute.

Felgenhauer markierte per Freistoß das verdiente 2:2 in einem wahrlich denkwürdigen Spiel. Die Gastgeber gingen jeweils in Halbzeit 1 und 2 in Führung, die Gäste aus Osternburg kamen jedoch jeweils zurück. Die Osternburger bleiben weiter an der Tabellenspitze.

Die gesamte Woche über wurde bei den Osternburgern diskutiert, ob das Spiel aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse wirklich stattfinden würde. Stürmer Hartmann, Head-Greenkeeper der rot-schwarzen, lieferte am Sonntag auf dem Rückweg von der Oldenburger Kneipenszene um 06:58 Uhr die ersten Bilder von dem in Weiß bedeckten Spielfeld. Karasch versuchte, erfolglos, noch vor dem Frühstück um 07:02 Uhr auf eigene Faust, einen Platz im Soccerland für den Nachmittag zu reservieren. Die Bümmersteder ließen sich jedoch nicht vom nächtlichen Schneefall abhalten und "schippten" die wichtigsten Linien per Besen frei, so dass das Spiel auf denkbar schlechtestem Untergrund tatsächlich von Schiedsrichter Bückmann angepfiffen wurde.

Die Osternburger mussten auf zwei Postionen umstellen. Die Ausfälle von Tippelt und P. Gloth kompensierten Neugebauer und F. Gloth. Für Neugebauer war es direkt der erste Einsatz, nach einem knappen halben Jahr verletzungsbedingter Abwesenheit. Ansonsten fehlten noch Clauser, Lehrich, Seelis und Friedrich. Dafür konnte Weilert wieder auf den Standard-König Felgenhauer und Staufenberg zurückgreifen.

Coach Weilert präsentierte in der Kabine via Overhead Projektor mögliche Spielzüge und stimmte sein Team auf das anstehende Spitzenspiel ein. Seine Jungs verschliefen die Anfangsphase trotzdem und eröffneten den Gastgebern direkt gute Möglichkeiten. So rutschten Weilerts Spieler immer wieder aus oder die Bälle "verfingen" sich im Schnee und blieben auf halbem Wege liegen. In der 4. Minute dann die Führung für die Gastgeber. GVO-Verteidger Karasch versprang, witterungsbedingt, der Ball und so lief Gütke frei auf GVO-Keeper Meyer zu. Der Mittelfeldspieler behielt die Nerven und erzielte das frühe 1:0. Weilert trat vor Empörung den von Heimrath und Volkmann erbauten Schneemann um und forderte sein Team auf, endlich am Spiel teilzunehmen. Erst durch den verletzten Mittelfeldstrategen P. Gloth ließ sich Trainer Weilert wieder beruhigen und widmete sich in den folgenden Minuten dem von Heimrath organisierten Neujahrskuchen.

Karasch haderte indes mit seinem Fehler, wurde jedoch vom gesamten Team mit warmen und aufmunternden Worten bedacht. Der Gegentreffer wirkte bei den Osternburgern tatsächlich wie ein morgendlicher Espresso. Die Gäste versuchten sofort den Ausgleich zu erzielen. Johannes Hartmann hatte die erste gute Möglichkeit für die Gäste, wurde jedoch von Schiedsrichter Bückmann noch vor dem Torabschluss, aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung, zurück gepfiffen. Kurz danach war es Frederic Gloth, der sich am Fünfer in einem Zweikampf durchsetzte und den Ball auf das Tor brachte - BWB-Keeper Kappernagel legte den Ball mit einem tollen Reflex noch über die Latte. Die Osternburger waren nun endlich im Spiel angekommen. Die Bümmersteder Stürmer Goerbert und Eggert waren fortan bei Kuhlmann und Karasch gut aufgehoben, wurden in einigen Situationen entscheidend abgegrätscht. Nach einer tollen Kombination über Hillebrand und Neugebauer kam der Ball ca. zehn Meter vor dem Tor auf den freistehenden Möllhoff, der direkt auf Hartmann weiterleitete. "Ciro" Hartmann verarbeitete den Ball sehr schön und legte ihn vorbei an Keeper Kappernagel ins Tor zum vermeintlichen 1:1. Vermeintlich deshalb, weil Schiedsrichter Bückmann eine Abseitsposition von Hartmann gesehen haben wollte und daher noch in der Ausführung das Spiel unterbrach.

In Minute 29. machten es die Gäste vor dem Tor dann besser. Auf der linken Seite dribbelte sich Wehr nach Anspiel von Bartsch bis zur Grundlinie durch und legte dann auf Kaper, dieser hätte aus knapp 16 Metern schon abschließen können, sah jedoch den besser postierten Neugebauer auf gleicher Höhe in zentraler Position und setzte diesen sehenswert in Szene. Neugebauer, mit neuem adrettem Schuhwerk, nahm den Ball direkt und legte diesen unten ins rechte Eck des Gastgebertores zum verdienten Ausgleich. Coach Weilert rutschte auf beiden Knien durch die eigene Coaching-Zone. Volkmann musste, abseits des Platzes, den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Vor Freude trat nun Staufenberg den von Volkmann liebevoll renovierten Schneemann um.

Die Gäste übernahmen die Spielkontrolle. Die Bümmersteder kamen vor knapp 25 Zuschauern nicht mehr zu eigenen Angriffen. Kapitän Wehr schickte mit einem tollen Pass durch die Zentrale den Wikinger F. Gloth auf die Reise, dieser hatte nur noch Keeper Kappernagel vor sich, der Ball versprang ihm jedoch kurz vor dem erdachten Abschluss und so konnte noch ein Bümmersteder Verteidiger zur Ecke klären. Johannes Hartmann lief kurz vor Ende der ersten Halbzeit alleine auf Keeper Kappernagel zu, scheiterte jedoch am gut aufgelegten Goalkeeper. Die Bümmersteder Abwehr hatte auf einen Abseitspfiff von Schiedsrichter Bückmann spekuliert, konnte sich dann bei ihrem Keeper für die Rettungstat bedanken. In der 43. Minute mussten die Gastgeber dann wechseln. Nach einem Pressschlag mit Kaper musste BWB-Spieler Netzer verletzungsbedingt vom Platz getragen werden. Bänderriss im linken Sprunggelenk lautet die schlimme Diagnose. Die Osternburger wünschen an dieser Stelle eine schnelle und vollständige Genesung.

Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Halbzeit.

Die Osternburger ignorierten das von Trainer Weilert in der Halbzeit angesprochene komplett und verpennten erneut den Beginn der zweiten Halbzeit. Mit riskanten Querpässen brachten sich die Gäste kurz nach Wiederanpfiff selbst in Bredouille. In der 54. Minute nutzte dann Stürmer Goerbert einen Konter zur erneuten Führung für die Gastgeber. Auf der linken Seite kämpfte sich Mittelfeldspieler Gütke an drei Defensivspielern vorbei bis zum Strafraum und legte dort auf den gänzlich ungedeckten Stürmer Goerbert, der keine Probleme mehr hatte, den Ball ins Tor zu legen. Die verdiente 2:1 Führung für die Gastgeber. Ungläubige Blicke wechselten die Spieler der Osternburger. Coach Weilert feuerte seinen Tee durch die Coaching-Zone und war kurz davor, den verletzten Hoheisel endgültig in die Invalidität zu grätschen. Die Gäste brauchten nun ein paar Minuten um sich zu ordnen. Insbesondere mit dem zur Pause eingewechselten Stürmer Woitzyk hatten die Osternburger so ihre Probleme. Woitzyk und Kuhlmann lieferten sich einige, hitzige Duelle in der zweiten Halbzeit. Beide sollten auch später noch entscheidend in Erscheinung treten. In der 62. Minute sah dann Kapitän Wehr die gelbe Karte nach einem harmlosen Zweikampf im Mittelfeld. Diese gelbe Karte sollte noch von nicht nur peripherer Bedeutung für den Kapitän der Gäste sein. Das Osternburger Ballett drückte nun auf den Ausgleich. Gloth und Hartmann scheiterten jedoch erneut an Keeper Kappernagel. In der 77. Minute brachte dann Trainer Weilert seine Geheimwaffe Felgenhauer für F. Gloth und kurz danach auch Stürmer Staufenberg für Verteidiger Hillebrand. Die Gastgeber hätten durch Goerbert alles klar machen können. Kararsch versprang erneut der Ball auf Höhe der Mittellinie und so war der BWB-Stürmer alleine durch, legte den Ball jedoch an Keeper Meyer vorbei an den Querbalken.

In der verbleibenden Spielzeit geriet nun Schiedsrichter Bückmann immer mehr in den Mittelpunkt. So bedachte er in der 79. Minute den schon verwarnten Gäste-Kapitän Wehr mit der zweiten gelben Karte, was folglich Gelb-Rot bedeutete. Die Gäste-Bank konnte es nicht fassen. Erneut zweifelte man an der Entscheidung des Schiedsrichters. Heimrath, selbst Schiedsrichter, zitierte fehlerfrei aus dem Kopf die nötigen Tatbestandsmerkmale einer gelben Karte aus dem Regelwerk und subsumierte darauf basierend, eine Fehlentscheidung von Bückmann. Der Zweikampf wurde nicht unbedingt Ahndungswürdig geführt, eine gelbe Karte schien schon gar nicht nötig. Schiedsrichter Bückmann sah dies jedoch gänzlich anders. So mussten die Osternburger die verbleibenden Minuten in Unterzahl agieren. Die Gastgeber nutzten die numerische Überlegenheit jedoch nicht. Erneut stand dem 3:1 der Pfosten im Wege. Goerbert setzte sich ein einem "Sprintduell" gegen Felgenhauer durch und lief alleine auf Keeper Meyer zu. Goerbert`s Schuss landete, leicht abgefälscht von Keeper Meyer dann nur am rechten Pfosten - Kuhlmann klärte die Situation dann endgültig vor Woitzyk. Die Osternburger warfen nun alles nach vorne. Bei jedem Standard ging nun Torhüter Meyer mit nach vorne, einen Torabschluss vermochte Meyer nicht zu verzeichnen. Trotzdem gaben die Gäste nicht auf. Und wieder sollte Schiedsrichter Bückmann in den Mittelpunkt rücken.

In der 92. Minute pfiff er einen Vorteil für die Osternburger knapp 25 Meter vor dem Tor ab - zum Unmut der Gäste. Stürmer Hartmann war bereits im Strafraum durch und hatte nur noch den Torhüter vor sich. "Ciro" Hartmann ließ sich kaum mehr beruhigen. Kuhlmann nahm sich der Ausführung des fälligen Freistoßes an und lieferte sich währenddessen eine verbale Auseinandersetzung mit Stürmer Woitzyk. Schiedsrichter Bückmann pfiff während der Ball schon in den Strafraum flatterte das Spiel ab und zeigte Kuhlmann die rote Karte. Woitzyk zeigte er für das fordern einer Karte, die gelbe Karte und nach kurzer Auseinandersetzung dann die Ampelkarte. Innerhalb einer Minute dezimierte der Schiedsrichter das Spiel erneut um zwei Spieler.

Während Kuhlmann auf der Bank schon nach dem zu erwartenden Strafmaß für die rote Karte googelte, nahm sich nun Felgenhauer, mittlerweile war die 95. Spielminute angelaufen, den Ball. Der Neuzugang, bei den Gästen insbesondere für seine gefährlichen Standards bekannt, legte sich den Ball mit dem Ventil nach oben auf den matschigen Untergrund und richtete seine Hose. Er lief an und knallte den Ball aus guten 25 Metern direkt an den Innenpfosten ins Tor zum 2:2 Ausgleich. Auf Osternburger Seite brachen nun alle Dämme. Torschütze Felgenhauer, entledigte sich vor Freude nicht nur seines Trikots (gab diesmal berechtigt die gelbe Karte), sondern wurde auch noch von seinen Mitspielern überrannt. Auch die Reservespieler stürmten den Platz, feierten den Torschützen und beglückwünschten diesen zu diesem Sonntagsschuss. Felgenhauer erlitt einen mittleren Tinnitus, strahlte aber über das ganze Gesicht.

Schiedsrichter Bückmann pfiff das Spiel nicht mehr an und beendete so einen wirklich denkwürdigen Vormittag in Bümmerstede am Dwaschweg. Coach Weilert widersprach indes auf der anschließenden Pressekonferenz dem Gäste-Trainer bezüglich der Schiedsrichterleistung. "Ich habe heute keine gute Leistung des Referees gesehen. Einige Entscheidungen dürfen durchaus hinterfragt werden, insbesondere das Thema Fingerspitzengefühl würde ich gerne noch mal mit Schiedsrichter Bückmann eruieren. Mein Team hat es sich, unabhängig vom Schiedsrichter, heute aber auch selber schwer gemacht, am Ende fühlt sich der Punkt dann fast schon wie ein Sieg an. Frank hat das Ding sensationell versenkt. Großes Kino! Weltklasse! Chapeau!"

Aufrufe: 024.11.2015, 19:07 Uhr
Tobias Kuhlmann / GVO IIIAutor