2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Daniel Felgenhauer in Aktion als Co-Trainer des MSV Duisburg. Die zweite Jahreshälfte verlief für den Hofer sehr erfolgreich.Foto: MSV Duisburg
Daniel Felgenhauer in Aktion als Co-Trainer des MSV Duisburg. Die zweite Jahreshälfte verlief für den Hofer sehr erfolgreich.Foto: MSV Duisburg

Felgenhauer & Lettieri: "Die Chemie passt"

Daniel Felgenhauer, Co-Trainer des MSV Duisburg, Ex-Profi bei Mönchengladbach und Greuther Fürth und Bayern Hof-Ikone im Interview

Für Daniel Felghauer (38) ist 2014 ein Jahr, das beruflich zwei wichtige Eckpunkte beinhaltete. Einerseits - das war der weniger schöne Eckpunkt - die Entlassung als Cheftrainer bei seinem Heimatverein SpVgg Bayern Hof, der ihm im Abstiegskampf in der Regionalliga Bayern nicht mehr das nötige Vertrauen schenkte. Andererseits - und das war der schöne Eckpunkt - das neue Engagement als Co-Trainer des Drittligisten MSV Duisburg. Beim Traditionsclub im Ruhrgebiet ist der Hofer Felgenhauer, der als Spieler in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach und in der 2. Bundesliga für die SpVgg Greuther Fürth spielte, rechte Hand Gino Lettieris. Lettieri, in Oberfranken als früherer Coach in Bayreuth und Hof auch bestens bekannt, ist seit dem Sommer Cheftrainer der Zebras. Über ihn, den MSV, Ziele und Erfahrungen und über den oberfränkischen Fußall hat FuPa Oberfranken mit Daniel Felgenhauer gesprochen.

FuPa Oberfranken: Fangen wir ganz leicht an: Wie geht’s?

Daniel Felgenhauer: Mir geht’s gut. Danke der Nachfrage!

FuPa Oberfranken: Du bist im Sommer als Co-Trainer von Gino Lettieri beim MSV Duisburg gelandet. Wie kam es dazu und was erhoffst Du Dir von Deinem Engagement? Schließlich warst Du selbst schon Cheftrainer, hättest das womöglich im Bayern- oder Regionalligabereich auch wieder werden können. Warum die Entscheidung, als Co zu arbeiten?

Daniel Felgenhauer: Ich habe Gino zum Trainerposten beim MSV beglückwünscht. So kam dann
eines zum anderen. Schließlich bin ich auch in Duisburg gelandet. Ich denke, dass ich als Co-Trainer noch einiges von Gino lernen kann. Und das auch noch bei einem Traditionsverein, wie es der MSV Duisburg ist. Die Entscheidung, bei einem solchen Verein zu arbeiten, der professionelle Strukturen hat und lange in der Bundesliga war, ist nicht schwer gefallen.

FuPa Oberfranken: Wie kommst Du mit Gino klar? Ein Italo-Bayer und ein Franke, prallen da hin und wieder auch einmal Mentalitäten aufeinander oder stimmt einfach die Chemie? Du hast ja schon als Spieler mit Gino gearbeitet, kennst ihn daher.

Daniel Felgenhauer: Die Chemie zwischen Gino und mir passt. Gino ist als Italiener natürlich etwas impulsiver als ich, aber wir harmonieren sehr gut. Als echter Franke bin ich der Gegenpol zu Gino (lächelnd).

FuPa Oberfranken: Was zeichnet Gino aus?

Daniel Felgenhauer: Gino ist ein wahnsinnig akribischer Arbeiter. Ich habe in meiner Karriere mit keinem
Trainer zusammengearbeitet, der im taktischen Bereich so intensiv und gut mit einer Mannschaft Dinge entwickelt, wie er. Außerdem ist die Trainingssteuerung überragend. Mich überrascht es nicht, dass er schon mit vielen Vereinen aufgestiegen ist.

FuPa Oberfranken: Der MSV ist ein Traditionsclub. Auch wenn er derzeit ‚nur’ in der 3. Liga spielt: woran
macht sich das für dich bemerkbar? Und wie ist das einzusortieren im Vergleich zu den anderen
Traditionsclubs wie Mönchengladbach, Greuther Fürth, aber auch Hof, bei denen du warst?

Daniel Felgenhauer: Man merkt das vor allem am öffentlichen Interesse für den Club. Das Stadion hat Bundesliganiveau. Wir haben einen Zuschauerschnitt von etwa 12.000 Zuschauern. Das haben nicht viele Vereine in der dritten Liga. Das Arbeiten ist genauso intensiv wie in Gladbach oder Fürth. Mit Bayern Hof ist das schlichtweg nicht zu vergleichen.

FuPa Oberfranken: Wie kommst Du im ‚Pott’ klar? Du warst ja als Spieler einige Jahre in Mönchengladbach und dürftest daher Land und Leute ganz gut kennen (auch wenn der Niederrhein natürlich nicht der Pott ist). Aber dass die Menschen in beiden Regionen offener und vielleicht auch direkter sind als in Bayern, ist bekannt. Liegt Dir das oder musstest Du dich daran gewöhnen? Damals wie heute…

Daniel Felgenhauer: Da ich ja bereits vier Jahre in Mönchengladbach gelebt habe, hatte ich hier keinerlei
Anpassungsprobleme. Natürlich sind die Menschen hier ein anderer `Schlag` als in Franken, aber ich komme damit sehr gut klar und fühle mich hier wohl.

FuPa Oberfranken: Was sind deine Aufgaben als Co? Wie sieht eure Arbeitsteilung aus?

Daniel Felgenhauer: Gino gibt die Richtung vor. Ich arbeite ihm so gut ich kann zu. Wir besprechen das jeweilige Training und ich bereite dann die Sachen auf dem Platz vor. Grundsätzlich tauschen wir uns intensiv aus; ich bringe meine Ideen ein: Vor- und Nachbereitung - Training/Spiel. Analyse der eigenen Spiele sowie der der Gegner.

FuPa Oberfranken: Bist Du mit dem bisher sportlich Erreichten in dieser Saison zufrieden? Derzeit steht der MSV mit dem achten Tabellenplatz und nur vier Punkten Abstand zur Tabellenspitze ganz gut da, wobei die Abstände in der Liga recht eng sind. Da steigt man in der Tabelle fast genauso schnell, wie man mit ein zwei Niederlagen auch wieder fallen kann.

Daniel Felgenhauer: Das, was wir uns bis jetzt erarbeitet haben, ist ok. Allerdings dürfen wir keinen Millimeter nachlassen. Die Liga ist wahnsinnig eng. Da entscheiden Kleinigkeiten.

FuPa Oberfranken: Was ist Euer Saisonziel?

Daniel Felgenhauer: Wir wollen uns stetig weiterentwickeln. Was dann am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen.

FuPa Oberfranken: Wie verfolgst Du den oberfränkischen Fußball?

Daniel Felgenhauer: Über Fupa (lächelnd)! Ich verfolge den oberfränkischen Fussball schon noch intensiv. Mich interessiert natürlich noch immer, was dort so passiert.

FuPa Oberfranken: Halb im Spaß, halb im Ernst: Was wäre, wenn zu einem Zeitpunkt X in Bamberg, Bayreuth oder Hof ein Trainer gesucht würde?

Daniel Felgenhauer: Ich habe es in meiner Karriere immer so gehalten, dass ich nie etwas ausschließe und mir alles anhöre. So werde ich auch weiterhin verfahren.

Aufrufe: 06.11.2014, 08:17 Uhr
Dirk FeustelAutor