Irgendwann geht auch die längste Feier einmal zu Ende. Beim VfB Lampertheim war am Montagfrüh um 5 Uhr Feierabend. Dann kapitulierten auch die letzten Aufstiegshelden. Zuvor hatten die Grün-Weißen mit einem 1:1 im Rückspiel der Relegation beim FSV Rimbach den Aufstieg in die A-Liga perfekt gemacht. Es war ein Durchmarsch, mit dem beim VfB niemand gerechnet hatte.
Schnell wurde jedoch deutlich, dass die Mannschaft sich auch in der neuen sportlichen Heimat gut zurechtfindet. Der VfB mischte von Beginn an oben mit und ließ sich auch durch personelle Rückschläge nicht aus dem Konzept bringen. Nach 30 Spieltagen fühlten sich die Lampertheimer gar ein wenig als Meister. Im Fernduell mit dem SV Kirschhausen wies der VfB bei gleicher Punktzahl das deutlich bessere Torverhältnis auf, zog aber im direkten Vergleich den Kürzeren, musste so in die Saisonverlängerung.
Gegen den A-Liga-Vertreter FSV Rimbach, da gab es auf den Sportplätzen keine zwei Meinungen, war der VfB in Hin- und Rückspiel die bessere Mannschaft. Dennoch mussten die Lampertheimer vor heimischem Publikum bis zur 94. Minute warten, ehe der Sieg perfekt war. Und im Odenwald lief das Team auch lange einem Rückstand hinterher. Erst in der 75. Minute stieß Thomas Gerner mit seinem viel umjubelten Freistoßtreffer das Tor zur A-Liga auf. ,,Das war phänomenal, so etwas am Spielfeldrand miterleben zu dürfen. Es war aber auch extrem aufreibend", so Gisela Hanusch.
Auf der Rückfahrt von Rimbach ging die Party im Bus richtig los. Doch die Verantwortlichen blicken auch im Moment des Erfolgs schon wieder nach vorne. ,,Wir haben im Spiel gegen Rimbach gesehen, dass wir uns verstärken müssen", sagt Hanusch. Die A-Liga sei einfach ,,ein anderes Kaliber". Viele Spieler aus dem aktuellen Kader kommen aus der eigenen Jugend oder haben den Weg von der C-Liga bis jetzt mitgemacht. Da tut eine Blutauffrischung gut. Dabei will der VfB aber nicht seine eigenen Ideale verraten. Gisela Hanusch: ,,Wir legen Wert darauf, dass Spieler bei uns sind, die auch aus Lampertheim kommen." Solche hat der Aufsteiger mit Uwe Lauinger (FV Hofheim), Cem Duman (Olympia Lampertheim) und Kevin Haberkorn (TV Lampertheim II) gefunden.
Niemand im Klub ist nun so verwegen, zu denken, dass es in diesem Takt weitergehen wird. ,,Nach etlichen Jahren in den unteren Klassen müssen wir weiterhin vorsichtig sein", erklärt Gisela Hanusch. Demut ist also erst einmal angesagt. Zunächst wird es darum gehen, sich in der neuen sportlichen Heimat zu akklimatisieren. Gisela Hanusch will auch in Zukunft auf Disziplin, Zusammengehörigkeit und Spieler aus der eigenen Jugend setzen. Ein bisschen darf in den nächsten Tagen aber trotzdem noch gefeiert werden.