2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

FCR Bramsche: Peplau geht mit gemischten Gefühlen

Amtszeit endet nach zwei Jahren vorzeitig - Kritik an der Einstellung

Trotz der vorzeitigen Trennung blickt Michael Peplau positiv auf die Zeit in Bramsche zurück. Sorgen macht ihm aber, und das bezieht er nicht nur auf seine Mannschaft, dass sich die Einstellung der Spieler geändert hat. Fußball steht mittlerweile bei vielen nicht mehr so im Vordergrund, wie das für den Erfolg notwendig wäre.

Etwas enttäuscht ist Michael Peplau vom Bramscher Vorstand, der ihm trotz bestehendem Vertrag über drei Jahre nach zwei Jahren den Laufpass gibt. "Man wollte wohl mit Heino und Lothar van den Berg zwei Trainer installieren, die aus dem Jugendbereich kommen, um die Integration der Jugendspieler in die erste Herren voranzutreiben", erklärt Peplau. Dieser Schritt sei sicherlich nicht negativ besetzt. Gestört hat ihn, dass diese Gespräche offensichtlich schon im November geführt wurden und man ihn dann erst in diesem Jahr trotz bestehenden Vertrages über die geplante Trennung unterrichtet hat.

Er verweist darauf, dass schon in seiner Amtszeit eine erhebliche Verjüngung der Mannschaft stattgefunden hat: "Ich habe das Durchschnittsalter von 25 Jahren auf 21 Jahre verringert und 16 neue Spieler eingebaut." Dass damit auch eine gewisse Umstellungszeit mit nicht so guten Ergebnissen einhergehen würde, war ihm klar. Die Einführung der Viererkette mit jungen Leuten war schwierig, das gesamte taktische System musste umgestellt werden. Somit sind die bisherigen 74 Gegentore (im Vorjahr waren es nur ein paar weniger) auch ein Indiz für diese Aussage. Aber letztendlich sieht er eine gute Basis für seine Nachfolger gelegt, immerhin hat er die Mannschaft in den letzten zwei Jahren in der Kreisliga stabilisiert. Seine Amtszeit war die erfolgreichste Zeit seit dem Abstieg aus der Landesliga in der Saison 2007/2008.

Sorgen macht ihm allerdings, und darin sieht er sich von vielen Trainerkollegen bestätigt, dass sich die Einstellung der Spieler verändert hat: "Wenn ich so mitbekomme, warum Spieler nicht zum Training kommen oder sich zum Spiel abmelden, macht sich bei mir Unverständnis breit." Schon die geringste Kritik vom Trainer führe häufig zu Verstimmungen bei Spielern, die nur bedingt bereit seien ihre eigenen Leistungen kritisch zu hinterfragen. "Da träumen einige von der Landesliga, wollen sich aber in der Kreisliga nicht durchbeissen und bleiben am Valentinstag lieber zuhause bei ihrer Freundin als zum Training zu gehen." Diese Entwicklung sieht er immer mehr, zu Selbstkritik sei kaum noch ein Spieler bereit. Selbstüberschätzung habe sich in vielen Fällen breit gemacht.

Deswegen sieht er der kommenden fußballfreien Zeit positiv entgegen. Er kann sich jetzt wieder mehr um die Familie kümmern, während der Zeit als Trainer blieb da wenig Zeit: "Ich wüsste nicht, wann ich mal beim Training oder Spiel gefehlt habe."

Hier geht`s zum Vorbericht für das Spiel gegen Venne.

Aufrufe: 027.5.2016, 10:00 Uhr
Bernhard Horn / FuPa.netAutor