2024-05-24T11:28:31.627Z

Vereinsnachrichten
F: Diehl
F: Diehl

FCN erhofft Impuls im Abstiegskampf

Neibsheim trennt sich nach unbefriedigenden Ergebnissen von Eugen Seibert

Zu Wochenbeginn hat man beim FC Neibsheim die Reißleine gezogen und sich von Trainer Eugen Seibert getrennt. Wir haben von Vorstand Rainer Hauk und Seibert die Stimmen zur Trennung eingeholt.

Vorstand Rainer Hauk blickt zunächst zurück auf die gemeinsame Zeit: „Eugen Seibert hat unseren FC Neibsheim in der Saison 2017/2018 übernommen. Keine einfache Aufgabe. Viele Akteure hatten Ihre Karriere beendet, einige den Verein verlassen und wir versuchten mit jungen Spielern einen Neuaufbau. Auch bedingt durch großes Verletzungspech spielten wir sehr lange gegen den Abstieg. Nur ganz knapp konnten wir das verhindern.“ Trotz der schlechtesten Endplatzierung seit 1986/87 stellte man die Weichen, um mit Seibert die neue Saison anzugehen: „Dennoch haben wir schon frühzeitig mit Eugen die Planungen für die jetzige Saison aufgenommen. Einige Spieler fanden den Weg zum FC zurück und auch einige konnten neu hinzugewonnen werden. Der Auftakt in die Saison war sehr vielversprechend. Im Pokal konnten einige Kreisligisten bezwungen werden. Erst im Viertelfinale stoppte uns der FC Flehingen.“ Dagegen gab das Ligaabschneiden nun den Ausschlag gegen den Trainer: „Doch in der Punkterunde kamen wir nur langsam in Tritt. Aus den letzten vier Spielen konnten wir nur einen Punkt holen. Die Tendenz zeigte ganz deutlich nach unten und wir stecken mitten im Abstiegskampf. Wir mussten jetzt im ganzen Verein einen neuen Impuls setzen.“ Hauk war es aber ungeachtet des jüngsten Misserfolges ein wichtiges Anliegen, dem scheidenden Trainer zu danken: „Eugen hat in seiner Zeit beim FCN sehr viele gute Arbeit geleistet. Wir wünschen ihm sowohl sportlich als auch privat für die Zukunft das Allerbeste.“

Die Entlassung kam für Seibert überraschend: „Ich konnte mich nicht einmal persönlich von den Spielern verabschieden. Ich hätte sehr gerne weiter gemacht. Ich habe hier einen richtig guten Grundstein mit guten jungen Spielern gelegt. Mit mehr Unterstützung, Geduld, Vertrauen und Zusammenhalt seitens der Vorstände hätten wir in Zukunft auch Erfolg gehabt. Natürlich hätte ich gerne weiter gemacht. Ich habe bereits die Planung für die Rückrundenvorbereitung abgeschlossen. Zwei neue Spieler haben bereits als Verstärkung zugesagt und drei weitere Spielergespräche musste ich jetzt absagen. Wir hätten das zusammen in den Griff bekommen, davon bin ich nach wie vor überzeugt.“ So ging Seibert zu einem allgemeinen Rückblick über: „Für mich geht jetzt eine sehr intensive und kraftraubende, aber auch bereichernde Zeit zu Ende. Ich habe sehr viel Energie und Engagement in den Verein und das Team gesteckt und hoffe, hierdurch allen Spielern ein Stück meiner Idee von Fußball mitgegeben zu haben. Die Zeit in Neibsheim war für mich mit Sicherheit lehrreich und natürlich auch mit viel Spaß verbunden. Ich durfte in einem Umfeld mit viel Potential meinem Hobby nachgehen. Gerne hätte ich dieses Potential auch längerfristig versucht auszureizen und dabei mitgewirkt, den Verein und die Mannschaft weiter zu entwickeln. Leider sind wohl auch Missverständnisse aufgetreten, welche einer langfristigeren Zusammenarbeit im Weg standen. Selbst nach positiven Spielergebnissen wie z.B. im Pokal war der Tenor seitens der Vorstandschaft nicht konstruktiv. Monatelange Funkstille machte es unmöglich gemeinsame sportliche Ziele zu definieren und zu realisieren. Grundsätzlich sollten interne Abläufe intern bleiben. Der Mangel an zählbarem Erfolg in der jüngsten Vergangenheit sowie die angesprochene Funkstille lassen mich jetzt natürlich den ein oder anderen Rückschluss ziehen.“ Nach der geäußerten Kritik war es aber auch bei Seibert Zeit für Abschiedsworte: „Für das mir entgegengebrachte Vertrauen, besonders von Peter Vogel, sowie für die schöne Zeit mit dem Team bin ich auch im Rückblick sehr dankbar. Auch ein Dank an Paul Pavlikov für seine Hilfe als Co-Trainer!“

Wie geht es nun weiter rund um das Talbachstadion? Hauk gibt dazu Einblicke: „Wir haben momentan noch keinen Plan B. Wir werden versuchen, die verbleibenden vier Spiele mit einer internen Lösung anzugehen. Danach werden wir uns in aller Ruhe zusammen setzen und entscheiden, wie es weitergeht.“
Schließlich äußert sich auch Seibert zur Neibsheimer und seiner eigenen Zukunft: „Ich hoffe, dass die Mannschaft zusammen bleibt, denn die Jungs haben viel Potential und passen charakterlich wunderbar zusammen. Irgendwann wird es sich auszahlen, aber es braucht nach wie vor Zeit, Geduld und harte Arbeit. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mich neu aufstellen, werde mich mit Spielern unterhalten und meine bisherige Arbeit reflektieren. Ich freue mich jetzt schon auf Schulungen, Lehrgänge und auf Hospitationen bei anderen Trainern.“

Aufrufe: 07.11.2018, 14:30 Uhr
Florian WittmannAutor