2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Stefan Diehl

FC Obergrombach entlässt Trainer

Patrick Wolf nicht mehr Trainer beim FCO +++ Dennis Butterer und Thomas Schweikert übernehmen bis zur Winterpause +++ Verein erhofft sich Trendwende

Nach der klaren 1:6 Niederlage im Derby gegen den FC Untergrombach hat der Verein die Reissleine gezogen und Patrick Wolf entlassen. Dieser war seit der Saison 2017/2018 beim FCO, zuerst als Co-Trainer in der Aufstiegssaison und seit der letzten Runde als Cheftrainer eingestellt. Vor dem wichtigen Spiel gegen den SV Zeutern erhofft sich der Verein mit der Trainerentscheidung nochmal einen Impuls im Abstiegskampf zu setzen.

Nach dem der FC Obergrombach den Klassenerhalt in der Saison 2017/2018 nur auf Grund der besseren Tordifferenz erreicht hatte, wollten die Verantwortlichen dieses Jahr eine sorgenfreiere Runde sehen. In der Sommerpause wurde sich gut verstärkt und auch die neue Runde begann mit zwei Siegen aus den ersten beiden Begegnungen äußerst vielversprechend. Besonders überzeugend war vor allem der 4:0 Auswärtssieg beim FC Neibsheim. Nach dem spielfreien Wochenende am dritten Spieltag holte der FCO dann jedoch in neun Spielen keinen einzigen Punkt mehr. Teilweiße waren die Ergebnisse knapp, wie das 0:1 gegen Forst, aber auch deutlich wie die 0:3 Heimniederlage gegen den TSV Oberöwisheim. Das 1:6 am zwölften Spieltag im Derby gegen Untergrombach und die prekäre Tabellensituation zwang die Verantwortlichen zum Handeln und so wurde am Montag der Trainer, Patrick Wolf, entlassen.
Von Vereinsseite äußert sich der Trainer der Zweitvertretung und gleichzeitig der Nachfolger bis zur Winterpause, Dennis Butterer, zu der Personalentscheidung und begründet die Entlassung: „Die Trennung vom Trainer ging vom Verein aus. Auslöser waren die neun Spiele in Folge ohne Punktgewinn und natürlich die heftige Derbyklatsche am Wochenende. Wir erhoffen uns, dadurch eine Trendwende einzuleiten und die letzten beiden Spiele positiv zu bestreiten.“
Der Interimscoach blickt außerdem auf die Amtszeit des Coaches zurück: „ Ich habe als Trainer der zweiten Mannschaft immer gut mit ihm zusammengearbeitet. Er war sehr detailversessen und ein absoluter positiv verrückter Fußballtrainer. Paddy ist in der Saison 2017/2018 zuerst als Co-Trainer zu uns gekommen und hat uns zusammen mit dem damaligen Trainer Björn Christ in die A-Klasse geführt. Nach dem Ausstieg von Björn hat er das Amt zur letzten Saison übernommen und uns letztes Jahr vor dem direkten Wiederabstieg gerettet. Ich wünsche Paddy und natürlich auch Steffen nur das Beste , sowohl fußballerisch, als auch privat!“
Sein Blick richtetet er jetzt nach vorne und beschreibt, mit welcher Konstellation an der Seitenlinie die letzten Hinrunden Spiele angegangen werden: „Wir haben uns vorerst bis zur Winterpause für eine interne Lösung entschieden. Ich werde mit Thomas Schweikert für die letzten beiden Spiele übernehmen.“

Verständnis kann der ehemalige Coach für die Entscheidung des Vereins zwar aufbringen, jedoch stört ihn die Art und Weiße: „Der Verein hat sich entschieden, den Weg ohne mich und Steffen weiterzugehen. Das akzeptiere ich. Das „wie“ sollte mich nach nun zweieinhalb Jahren eigentlich nicht mehr wundern- und trotzdem ist man immer wieder aufs Neue enttäuscht, dass nach der ganzen Zeit nicht respektvoll und aufrichtig mit einem umgegangen wird. Leider wurde ich erst im Anschluss auf mein direktes Nachfragen und nachdem gefühlt der halbe Fußballkreis Bescheid wusste, telefonisch in Kenntnis gesetzt. Da hat wohl die Politik im Hintergrund, die Carsten Martin und Co. trotz Rücktritt betrieben haben, unterm Strich doch gesiegt.“
Mit der fußballerischen Entwicklung der letzten Monaten zeigt sich Patrick Wolf trotz der Rückschläge aus der laufenden Saison zufrieden, bemängelt jedoch strukturelle Probleme: „Der FC Alem. Obergrombach sollte, sowohl auf die fußballerische Gesamtentwicklung der 1. Mannschaft als auch auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere in den letzten 15 Monaten, wahnsinnig stolz sein. Das ist ein intaktes, reif gewordenes und emphatisches Team, das vor allem in der letzten Saison unheimlich eng zusammengerückt und zu einer absolut konkurrenzfähigen A-Klassen Mannschaft herangereift ist. Leider herrscht im Gesamtverein eine unglaubliche Unruhe, mit zu vielen Menschen in entscheidenden Positionen, denen es sowohl an fachlicher als auch an sozialer Kompetenz fehlt. So waren Steffen und ich, zusammen mit der Mannschaft seit Monaten auf uns alleine gestellt. Teilweise waren wir Spielausschuss, Betreuer und sportlicher Leiter gleichzeitig. Jedes andere Trainerteam hätte spätestens im Sommer die Reißleine gezogen. Nur die enge und besondere Bindung zur Mannschaft hat uns immer wieder über unehrliches Verhalten, Unzuverlässigkeiten und leere Versprechungen von Seiten des Vereins hinwegsehen lassen.
Zum Schluss bedankt sich der ehemalige Trainer bei einigen Personen und schickt dem Team Grüße hinterher: „Ich wünsche den Jungs von Herzen alles Gute, Gesundheit und natürlich auch wieder den nötigen sportlichen Erfolg, um an bessere Zeiten anzuknüpfen. Ich werde die Zeit immer in Ehren halten und bin dankbar für alles, was wir zusammen erlebt haben. Außerdem möchte ich meinem Co-Trainer und besten Freund Steffen Schmidt danken, ohne den ich spätestens im Sommer 2019 das Handtuch geworfen hätte. Er hat mir immer wieder Kraft und Halt gegeben, während andere nur in den einfachen Zeiten zu sehen waren. Auch danken möchte ich den neuen Spielausschüssen Volker Grau, Holger Frosch, Michael Palatin und Christian Enzminger, die sich nach den ersten Rücktritten innerhalb des Vereins bereiterklärt haben, uns zu unterstützen und das auch tatkräftig getan haben.“

Aufrufe: 06.11.2019, 08:02 Uhr
Dennis SpechtAutor