FC Monheim feiert Sieg im Pokalfinale

Voller Freude reckte André Maczkowiak die goldene Trophäe in die Höhe. Weil der FC Monheim (FCM) kurz zuvor das Duell der beiden Bezirksligisten im Kreispokal-Finale gegen Vatanspor Solingen mit 1:0 (0:0) gewonnen hatte, durfte der Kapitän den etwa 40 Zentimeter großen Pokal in Empfang nehmen. Die Monheimer feierten ausgelassen und sangen scherzhaft "Europapokal, Europapokal". Der FCM hatte sich schon durch den Einzug ins Finale die Qualifikation für den kommenden Niederrheinpokal gesichert und der Prestigewert des Kreispokals ist auch eher gering - doch den Erfolg nahmen die Akteure gerne an.

Die Schlüsselszene teilte zwölf Minuten vor dem Abpfiff die Gemüter. Als Monheims Angreifer Michael Rentmeister im Strafraum zu Fall kam, gab der Unparteiische einen Elfmeter. Es war eine Entscheidung, die Vatanspor minutenlang mit dem Schiedsrichter diskutierte. "In meinen Augen war das wirklich ein Foul. Am Ende war es glücklich, dass ein Elfer entscheidend ist", sagte FCM-Trainer Dennis Ruess, der seit der Winterpause gemeinsam mit Manuel Windges im Amt ist.

Bahadir Incilli trat an und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0 (78. für die Hausherren. "Ich habe gehört, dass es da einen Schlag gegen Michael gab", betonte Incilli, "dann war ich natürlich nicht mehr auf die Diskussion, sondern nur auf den Elfer fokussiert." Nach dem Elfmeter richteten die Solinger weitere Proteste an den Unparteiischen - und Vatanspor-Spielertrainer Sahin Sezer sah letztlich die Rote Karte. Damit war die Partie dann auch gelaufen.

Vor der Endphase hatten sich Kontrahenten weitgehend neutralisiert. Im ersten Durchgang spielten die Gäste immer wieder gefährlich nach vorne, aber Maczkowiak war stets zur Stelle. Auf der anderen Seite brachte Monheim durch Florian Göbel lediglich einen brauchbaren Schuss hervor (22.). Ruess: "Wir waren zu mutlos und nicht in den Zweikämpfen präsent. Vatanspor spielte dagegen einen guten und aggressiven Fußball. In der Pause mussten wir die Jungs wachrütteln."

Nachher entwickelten die Hausherren ebenfalls Torgefahr (48./50). Als Vatanspor die Latte traf (70.), musste der FCM für einen Augenblick zittern. Da die Gastgeber Fehler einstreuten, konnte Vatanspor immer wieder Gegenangriffe einleiten. "Der Rasen war nicht für das Spiel gemacht", meinte Ruess, "das hat zu den Abspielfehlern geführt. Wir wollten trotzdem auf diesen Platz, um dem Finale einen anderen Charakter zu geben."

Ob der Pokalsieg in Monheim ein Ausgleich für den wohl nicht mehr zu realisierenden Aufstieg in die Landesliga ist? "Für den Kreispokal ist Trostpflaster mit Sicherheit ein hartes Wort", erklärte der Siegtorschütze, "wir wollten aufsteigen und uns für den Niederrhein-Pokal qualifizieren. Wenigstens haben wir das zweite Ziel erreicht."